Dienstag, 13. Januar 2015

EUR/CAD - wie an der Schnur gezogen...

Das Währungspaar EUR/CAD war die letzten Monate schwierig zu analysieren und generierte eine Reihe an Fehlsignalen und Fehlausbrüchen, was in Anbetracht der hohen Volalität die Positionierung im Markt extrem schwierig machte und daher hohe Wachsamkeit erforderte, sofern man nicht mit seiner Position in Schieflage geraten wollte. Doch nun klaren sich die Strukturen auf und das Währungspaar entwickelt sich mustergültig, wobei das zu definierende Muster im langfristigen Kontext sich immer stärker heraus kristallisiert.

Der EUR/CAD wird von mir wegen entsprechender Long Positionierung im Minensektor engmaschiger beobachtet, um eventuelle Währungsrisiken bei den Positionen zu hedgen und diese Hedges dann auch wieder auf zu lösen, wenn die Marktsituation es erfordert. Hierbei geht nur darum Schieflagen durch Währungsschwankungen zu verhindern.

Da der EUR/CAD allein seit Mitte Dezember zwischenzeitlich bis letzten Donnerstag über 700 Pips gefallen war, bestanden und bestehen für entsprechende Währungsabsicherungsgeschäfte gegen einen fallenden Euro inzwischen starke Risiken.

Folglich wurde der Währungshedge zu Gunsten des Euros am Donnerstag Nachmittag nach dem zweiten erfolgreichen Test der Unterstützung bei 1.3887 EUR/CAD mit Auslösung eines entsprechenden Longtriggers bei den kleineren Timeframes in mehreren Schritten geschlossen.

Der Count der am Freitag Mittag von mir für die weitere Entwicklung des Währungspaars für die eigene Verwendung als Tradingplan erstellt wurde, sah die weiter unten genannte Strukturentwicklung vor. Zu dem Zeitpunkt bestand immer noch ein hohes Mass an Unsicherheit im Markt und die Analyse der kniffeligen internen Wellenmuster gestaltete sich recht kompliziert, da je nach Handelsystem durchaus auch die Gefahr Bestand, das der EUR/CAD zu diesem Zeitpunkt noch mal gen Süden abtaucht.

Folglich mussten zur Festlegung des Fahrplans und des weiteren Set Up, welches zu diesem Zeitpunkt noch auf Short ausgerichtet war, aber bereits erste Anzeichen eines Ausbruches zeigte, verschiedene Szenarien recht zeitaufwendig durchgerechnet und in Erwägung gezogen werden.

Unter wenn, dann Gesichtspunkten und mit Blick auf interne Wellenmuster und das grosse Bild und der neuen Signallage wurde das nachfolgend am Donnerstag skizzierte Szenario favorisiert - allerdings noch mit angehaltener Handbremse, da immer noch bis gestern Mittag das Gegenszenario eines Retest des Lows auf der Gegenseite möglich was, was aber durch die gestrige Kursbewegung ad acta gelegt wurde.

EUR/CAD Tradingplan vom Donnerstag Nachmittag...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com
Gleichwohl zeigte ein Vergleich mit den Bewegungmustern des Jahrestiefs aus 2014 eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das zuvor skizzierte Szenario einer neuen Rally - im Rahmen eines Seitwärtsrange-Szenarios zwischen 1.3887 EUR/CAD auf der Unterseite und 1.4641 EUR/CAD auf der Oberseite oder einer möglichen Doppelboden Formation im Sinne der Vollendung einer späteren W-Formation mit Buy Trigger bei 1.4641 EUR/CAD im grossen Kontext. die in der differentialdiagnostischen Betrachtung des Marktzustandes im langfristigen Zeitfenster ebenfalls in Erwägung zu ziehen war und ist.

Somit war eine Risikoanpassung des eingegangen Währungshedge erforderlich und in den beiden letzten Tagen genau das Marktverhalten unter die Lupe zunehmen.

Es wurde mit Blick auf interne Projektionsmodelle und die tatsächliche Entwicklung des Handels im EUR/CAD nach den Arbeitsmarktdaten am Freitag das skizzierte Wellenszenario entsprechend angepasst - und sah für die weitere Entwicklung einen Rückkauf des letzten Teils der Hedge Position einer Welle B Korrektur für Montag bei 1.4005 EUR/CAD vor. Nachfolgend der am Freitag abend erstellte Fahrplanmuster dazu.

Der schwarze Pfeil bezeichnet den zweiten Positionsschluss der EUR/CAD Shortposition vom Freitag und den Switch auf Long, nach dem bereits am Vortag bei 1.3913 der Hedge in Teilen aufgelöst wurde - im Rahmen eines Reaktionsansatzeinstiegs in den Markt.

Adjustierte Prognose und Verlaufsskizze vom Freitag...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com
Tatsächlich fiel der Markt nach erreichen eines weiteren Verlaufshochs bei 1.4071, was das eingangs dargelegte Szenario sogar übertraf und somit zunehmend wahrscheinlicher machte, am Montag auf die am Freitag im späten Handel avisierten 1.4004 EURCAD zurück.

Da aber wegen der Spreaderfordernisse des Brokers die Auflösung des letzten Hedges um lediglich zwei Pips Differenz nicht erfolgte, wurde die Position bis 14:00 am gestrigen Montag wegen der  nach vor noch bestehenden Restrisikos auf der Unterseite noch offen gelassen, dann aber mit Auslösung eines Longsignals im Zweistunden Zeitfenster dann umgehend zu 1.4025 EUR/CAD geschlossen, da eine Überprüfung der Marktszenarien vor dem Hintergrund der Tagesvolaltität ein Umdenken im initialen Fahrplan zusehends unwahrscheinlicher machte - auch vor dem Hintergrund der ähnlichen Bewegungsmuster im Vorjahr in einer ähnlichen Situation am Markt und der Möglichkeit der Ausbildung einer W-Formation im grossen Kontext bzw. eines Anstiegs bis 1.4641 EUR/CAD im Rahmen eines zu diskutierenden Seitwärtsmarktes.

Zwar versuchte der Markt noch einmal eine Attacke auf die 1.4114 und das nachfolgende Zwischentief, aber die Wellenmuster und Candlestrukturen und die erneute Szenarioüberprüfung und das Abklopfen auf die Wahrscheinlichkeiten vor dem Hintergrund der Grundtrendrichtung lösten einen Sicherheitsstop unterhalb des Tagestiefs nicht aus. Zu diesem Zeitpunkt war die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg und die Wiederaufnahme des Aufwärtsimpuls im EUR/CAD auf über 60 Prozent angestiegen, so dass ein Festhalten im Sinne des Reaktionsansatzes und Countertrendtrades zu Gunsten des Euros in Trendrichtung indiziert war, um bei einem weiteren Anstieg keine Vermögensverluste hinnehmen zu müssen.

Sicherheit in einer unsicheren Lage hatte und hat dabei höchste Priorität, denn das Risikoszenario für einen shorttrade wies zunehmende inakzeptable Risiken auf, weil sich auf Grund der Wellenmuster bereits am Freitag ein entsprechendes Ausbruchszenario zu Gunsten des Euro´s anfing auszubilden - ohne dass zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits wirklich gesagt werden konnte, dass es sich tatsächlich durchsezten würde.


Mit der gestrigen Struktur fiel jedoch die Entscheidung endgültig bis auf weiteres zu Gunsten des Euros. Die Struktur löste sich in Richtung der zuvor skizzierten Erwartungskomponente zügig und dynamisch weiter auf. Dabei sprangen weitere zwei eigene Handelssysteme, die ich stets zur Plausibilitätskontrolle heran ziehe von taktisch short auf strategisch long um  - und zwar in diversen Zeitebenen. Was durch den weiteren Handelsverlauf  bereits am frühen Nachmittag dann auch bestätigt wurde.

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Was so leicht aussieht ist in Wirklichkeit alles andere als leicht und erfordert höchste Konzentration und Wachsamkeit, damit man nicht in Schieflage gerät. Diese Szenariendiskussionen und Anpassungen an Marktgegebenheiten sind in einem Markt wo weltweit Tausende von Profis am Werk sind, mit zum Teil hohem Stress verbunden, da sie ihre Emotionen stets aussen vorlassen müssen und  sich über ihre Strategie der weiteren Positionierung und des weiteren Handelsablauf im klaren werden müssen, was in einer sehr stark von Unsicherheit geprägten Marktphase volle Aufmerksamkeit erfordert.

Die irrsinnige Meinung vieler, dass man an der Börse nur einen Knopf drückt und dann bereits Geld Gewinne verbucht ist an Einfältigkeit kaum zu überbieten. Mit dem Hedgen einer Position verdient man kein Geld - man sichert lediglich bestehende Positionen gegen Verluste ab.

Denn jeder, der an der Börse seine sauerverdienten Ersparnisse einsetzt weiss wie schwierig es ist in Phasen der Unsicherheit den Kopf zu behalten und an sein Handelssystem zu glauben, auch wenn es immer wieder Fehlsignale produzieren kann, was stets dazu gehört. Die damit einhergehenden Selbstzweifel sind mir dabei Ansporn den Tradingplan stets aufs neue einer detaillierten Überprüfung zu unterziehen und entsprechend ggf. zu modifizieren, da - und das ist das Schwierige an den Finanzmärkten - man am Ende nie mit letzter Sicherheit weiss wohin der Markt laufen wird und wie er sich entscheidet. Doch sobald der Markt sich entschieden hat, sollte man auf der richtigen Seite sein - ansonsten hat man schlaflose Nächte.

Für den EUR/CAD ist nun bis auf weiteres erstmal die Entscheidung zu Gunsten des Euro´s gefallen und eine weitere Ausdehnung der aufwärts gerichteten Impulsstruktur sollte eingeplant werden. Erhöhte Wachsamkeit ist mit Blick auf die anstehende Extension der Bewegung sicherlich bei einem Anstieg bis in den Bereich von 1.4516 EUR/CAD (der oberen Wochen-Bollingerbande inder Standard-3 Abweichung) und dem letzten Verlaufshoch vom Dezember bei 1.4641 EUR/CAD im weiteren Verlauf angebracht, da ein Anstieg über die 200 Tage-EMA bei ca 1.4350 EURCAD auch die letzten Marktteilnehmer aus ihren Shortpositionen kegeln dürfte. 

Spätestens im Bereich von 1.4566 bis 1.4609 Euro - nachgelagert 1.4641 EUR/CAD - dürfte sich dann entscheiden, ob der EUR/CAD im Gesamtkontext weiter aufwerten wird oder, was ebenos wahrscheinlich ist, wieder auf Tauchstation gehen wird. 

Für eine weitere Aufwertung des Euros im Gesamtkontext würde ein Anstieg über die 1.4641 EUR/CAD Marke auf Wochenschlusskursbasis sprechen. In dem Fall könnte das übergeordnete Set - Up von neutral eventuell auf Long drehen. Allerdings sind in dem Fall, die sich entwickelden Wellenmuster detailliert erneut zu überprüfen. Denn ebenso kann es passieren, dass EUR/CAD im Bereich von 1.4516 bis 1.4641 EUR/CAD seinen nun begonnen Anstieg wieder beendet und anfängt zu fallen. Da an dieser Stelle keine Aussagen über das Verhalten in dem definierten Zielbereich möglich sind, bleibt auch hier nichts anderes übrig als die weitere Entwicklung der Muster und Wellenstrukturen abzuwarten.

Das sicherlich grösste Risiko für Shortpositionen im Euro wäre die Vollendung einer W-Formation im EUR/CAD bei einem signifikanten und nachhaltigen Bruch der 1.4641 EUR/CAD Marke, welche weiteres theoretisches Anschlusspotential unter Äquidistanzbedinungen von 784 Pips hätte und zwar bis rechnerisch 154.25 EURCAD und somit bis in den Bereich des langfrisitigen 61.8-Fibo RT´s mit der offenen Kurslücke bei 1.5445 EURCAD vom März 2014. Vorgelagert wären aber bei 1.4934 EUR/CAD und 1.5005 EURCAD starke Widerstände zu berüksichtigen, die einem solchen Szenario den Weg versperren.

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com


Ob es zu einem solchen Szenario kommt bleibt abzuwarten - wenn ja so dürfte es eher korrektive Muster aufweisen.

Auf der anderen Seite gilt - unterhalb von 1.4641 EUR/CAD kann es ebenso zur Ausbildung eines fallenden Dreiecks im langfristigen Kontext kommen (Welle B Szenario), dessen obere Trendbegrenzung gegenwärtig im Bereich von 1.4552 bis 1.4609 EUR/CAD definiert werden kann. Ein Abprall in diesem Bereich spräche für die Ausbildung einer Welle C im Big Picture zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

Unterm Strich stehen vor diesem Hintergrund und der aufwärtsgerichteten Impulsrichtung im EUR/CAD Währungspaar erneute Short und Hedgemassnahmen gegenwärtig nicht auf der Agenda, da das Risiko eines weiteren 400 bis 500 Pips grossen Anstieges sehr wahrscheinlich mit Blick auf die Fibonacci Retracements schwere Verluste bedeuten würde bei zugleich unattratkiven Chance Risikoprofil auf der Shortseite.

Viele Shortseller, die auf dem falschen Fuss erwischt worden sind und hoffen, dass der Kurs noch einmal zurück kommt könnten bei weiter steigendem Euro gezwungen sein ihre Positionen dabei zu jedem Preis einzudecken. Dies gilt auch für jene Marktteilnehmer, die meinen auf gegenwärtigem Niveau erneut eine Shortposition zu frühzeitig eröffen zu müssen. In der Summe ist diese Gruppe von Marktteilnehmern dann gezwungen ihre Positionen erneut zu schliessen, was einen weiteren Anstieg zusätzlich dynamisieren dürfte - ganz im Sinne eines Short Squeeze.

Sich gegen eine solche Bewegung im Markt zu stellen ist glatter Selbstmord - zumal Verkaufsiganle im Euro derzeit nicht vorliegen, was in der Summe eine Fortsetzung des Anstiegs im EUR/CAD wahrscheinlich werden lässt - ungeachtet kleinerer  Zwischenkorrekturen bzw. Konsolidierungsbewegungen, die vom Markt wahrscheinlich gekauft werden dürften.

Viele Grüsse und geraten sie nicht in Schieflage.

Ihr

Cord Uebermuth.



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