Samstag, 24. Januar 2015

Nach dem Bail in - kommt der Logout... (Teil 1)

Die Phase des Bail-Outs ist vorbei. Seit dem 15.1.15 hat eine neue Phase der Weltfinanzkrise - und damit des US-Dollars - begonnen. Der Logout der Schweiz aus dem Euro ist dabei nur ein Vorbote für Entwicklungen im Weltfinanzsystem, die alle Marktbeobachter alamieren sollten.


Von der Bankenkrise in die Staatsfinanzkrise...

Nachdem reihenweise Vermögen und Ersparnisse der Bürger in die Taschen der Banken durch zweifelhafte Bailout Massnahmen in den letzten Jahren bereits erfolgt sind und ebenso üble Bail-in Aktionen, wie in der Causa Zypern im April 2013, die Anleger ihrer Ersparnisse beraubt haben, so tritt die globale Weltfinanzkrise nun in eine neue Dimension ein.

NACH DEM BAIL IN KOMMT DER LOGOUT !

Das Thema in diesem Jahr wird vermehrt die Frage sein, wer sich wo in welcher Währung ausloggt und wer sich wo in welcher Währung einloggt.

Der Griechenland Logout aus dem Euro - neudeutsch "Grexit" genannt ist eine medial inzenierte Drohkulisse für die Massen, die am Ende die Profite der angloamerikanischen Pleitefinanziers steigern soll. Er wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Denn käme er sind massive Einbrüche am Aktienmarkt die Folge. Spätestens nach dem EZB Ratsentscheid vom vergangenen Donnerstag und dem damit verbundenen Kasperletheater für die Massen und die Medien, wird das Thema Griechenland ab Mitte nächster Woche keine Rolle mehr spielen. Ich wage sogar zu behaupten, dass in 2 Wochen niemand mehr über das Thema reden, geschweige denn schreiben wird.

Der Schweizer Logout aus dem Euro ist gewiss kein Zufall und es wird weitere Logouts aus dem Weltfinanzsystem geben. Während die Massenmedien dabei sich noch auf die PIGS in Europa konzentrieren und deren Aussscheiden, nach dem zweifelhaften Login von Griechenland in die Eurozone und weitere osteuropäischer Staaten, so gehen zentrale Entwicklungen in den Massenmedien verloren. 

Alamierende Entwicklungen beim US-Dollar...

Bislang ungehört ist dabei die alamierende Entwicklung beim US-Dollar. Denn immer mehr Staaten loggen sich beim US-Dollar aus - ohne dass der Mainstream darüber berichten würde. So verkauft China seine Dollars gleich massenhaft, tätig Währungsgeschäfte in Asien oder mit seinen Handelspartnern in bilateralen Abkommen zunehmend im Remnimbi und ersetzt den US-Dollar im weltweiten Handelsgeschehen durch nationale Währungen seiner Handelspartner.

Auch Russland loggt sich aus dem US-Dollar aus. Doch medial wird diese Entwicklung versucht durch das Aufbauschen von Nebenschauplätzen zu übertünchen. Der Logout aus dem US-Dollar, wie er von den größten Volkswirtschaften zunehmend praktiziert wird, ist mehr als ein Fingerzeig. Er weist auf den hinter den Kulissen der Medienindustrie ablaufenden massiven Vertrauensverlust in den US-Dollar und die Staatsfinanzen der USA hin. Hierbei gilt es zu beachten, dass es nur die leeren Renditeversprechungen der USA und der künstlich erzeugte Anlagenotstand in Europa sind, welche die Anleger in den Dollar treibt. Ein mehr als gefährliches Unterfangen.

Wenn Russland und China als einige der größten Volkswirtschaften sich aus dem US-Dollar ausloggen, so dürften die Global Player dafür gewichtige Gründe haben. Der Logout Chinas und der Russlands aus dem US-Dollar ist mit Sicherheit von der realwirtschaftlichen Gewichtung höher zu werten, als der Logout der Schweiz aus dem Euro, welcher am 15.1.15 verkündet wurde. Eine solche Abkehr vom Dollar betreiben nur Länder, die über gesicherte Informationen über einen kommenden Haircut in den USA verfügen.

Es muss daher angesichts des massiven Anstieges der US-Verschuldung und der steigenden Armut in den USA stets damit gerechnet werden, dass bei allem Pessimismus im Euro, es am Ende China sein könnte, welches sich aus dem Dollar komplett ausloggt und die Unterstützung der Dollars komplett einstellt - ähnlich wie die Schweiz den Euro unterstützt hat.

Meine Befürchtung ist, dass wie im Falle der Schweiz, der US-Dollar dann binnen weniger Sekunden und Minuten nur noch ein Bruchteil an Wert besitzt. Denn wenn China verkündet den US-Dollar aufzugeben, dann wird der Dollar gegen alle Währungen crashen.

Eine Halbierung des Aussenwertes des Dollars binnen weniger Minuten ist dann ebenso möglich und würde alle Signale der letzten Tage, Wochen und Monate ad absurdum führen.

Schuldenschnitte der USA in dieser Art sind nur möglich, wenn sie unangekündigt erfolgen. Und das ist ein echtes Problem für den Dollar.

Der Einbruch des US-Dollars in einem solchen Fall dürfte China Wirtschaft zwar initial recht hart treffen - aber langfristig strategisch zu Gute kommen. Und im Gegensatz zu den Geiern in den USA ist China stets in seiner jahrtausend langen Geschichte mit dem Fokus auf langfristige Entwicklungen sehr gut gefahren.

Der Absturz der russischen Wirtschaft ist in erster Linie eine Folge des Logouts aus dem Dollar. Dabei sind die verhängten Sanktionen nur die Epiphänomene der Bankrotteure in den USA.

Russland durchläuft derzeit einen Anpassungsprozess, der mit dem Logout aus dem Dollar verbunden ist. Dieser ist zwar für eine Ökonomie sehr schmerzfhaft, aber langfristig mehr als gesund. Er ist die Grundlage für langfristig prosperierende Wirtschaftszyklen. Jeder Logoutprozess aus Pleitegeldsystemen wird zwangsläufig eine Rezession in dem betreffenden Land auslösen, die aber als Anpassungsrezession  zur Entwicklung effizienter Strukturen führt und damit die Grundlage neuer grosser Wirtschaftszyklen schafft.

Russlands Geheimdienste dürften sehr gut über die finanzielle Situation in den USA und der realen Lage in der US-Finanzindustrie informiert sein. Das gleiche gilt für China. Man wird wissen warum man den Dollar inzwischen verkauft. Denn sollten die USA den Dollar gegen Gold, Silber oder die anderen Währungen dieser Welt abwerten, dann droht umgehend nach dem Schweizer Vorbild ein Einbruch des Dollars binnen Sekundenbruchteilen. Das gleiche gilt, wenn China ankündigt, den Dollar aufzugeben und sich vollkommen aus dem Dollar ausloggt. In einem solchen Fall muss es dann nicht bei einer Halbierung des Aussenwertes des US-Dollars bleiben.

Die EZB-Massnahme kann daher durchaus im Zusammenhang mit einem kommenden Schuldenschnitt der USA gesehen werden - dem Logout der USA aus der selbstgeschaffenen Kredit- und Derivateblase oder dem Logout Chinas aus dem Dollar nach Schweizer Vorbild. 

Dazu müssen die USA jedoch möglichst viel Kapital aus dem Ausland anlocken, um möglichst viele Grossanleger bei dem Logout der USA aus dem Weltfinanzsystem abzurasieren und an den Kosten eines Schuldenschnittes in den USA zu beteiligen. 

Griechische Verhältnisse in den USA...

Die USA haben ein gewaltiges Schuldenproblem bis heute nicht gelöst. Lächerlich ist, wenn ein Barrack Obama dann das Ende der Finanzkrise dieser Tage verkündet hat. Dabei sind die aufgetürmten Salden der USA um 80 Prozent seit Amtsantritt von Obama gestiegen und spätestens im September mit Ende des US-Fiskaljahres dürfte das Thema Staatsbankrott in den USA wieder auf der Agenda stehen, wenn nicht gar vorher. Fast 50 Millionen Menschen in den USA leben in tiefster Armut und sind auf staatliche Unterstützung durch Lebensmittelmarken angewiesen.

Die Situation in den USA ist auf dem Arbeitsmarkt - ungeachtet der frisierten Zahlen der offiziellen Statistik - dramatisch und katastrophal. Janet Yellen wird die Zinsen nie erhöhen können ohne die Arbeitslosigkeit auf griechische Niveaus zu führen. Dies wird erst nach einem Schuldenschnitt der USA gehen - nicht vorher. Nur wer die Schulden dramatisch reduziert, wird Zinserhöhungen lancieren können. Dies bedeutet aber eine Vernichtung des "Dollarkredits". Das wissen auch Russland und China und verabschieden sich daher aus dem Dollar.

Teil 2 - folgt...

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