Dienstag, 28. Februar 2017

Incyte Pharmaceuticals steigt in den S&P 500 auf...

Vor 10 Jahren wurde die Aktie von Incyte Pharmaceuticals mit Blick auf das technische, wie auch fundamentale Bild, bei damals noch forschungsbedingt horrenden Verlusten des Unternehmens im Welle 2 Low des Big Pictures, nach Bruch des 7 jährigen Abwärtstrendes vom März 2000, von mir als interessanter Longplay empfohlen. Zitat von damals bei Kursen um die 5 Dollar je Aktie:

"Mit einem bearish harami pattern im Tageschart besteht nach dem Kursanstieg der letzten Wochen kurzfristig ein erhöhtes Risiko für einen backtest an die 5.50 US$ Marke.

Nach Abschluss der Korrektur der fünfteiligen Aufwärtsbewegung, der letzten Monate ergibt deren Ausmass einen Hinweise auf die zukünftig weitere Kursentwicklung.

Die zu erwartenden Konsolidierung entspräche dann einer wave 2 Korrektur ehe es dann zu einer extendierenden Welle 3 im übergeordneten Zyklus kommen sollte.


Es wird zunehmend interessanter, wie der Kurs sich in den kommenden Wochen entwickeln wird."

Zitatende.

Das war vor 10 Jahren. Das Welle 1 Hoch bei der Aktie war für mich eine elementare Erfahrung im Jahre 2000, da ich im September 1999 die Aktie gekauft hatte, als die Masse sich noch nicht für das Human Genom Projekt interessierte - damals freilich noch ohne charttechnischen Kenntnisse tieferer Art - sondern aus fundamentalen Aspekten heraus.

Bei meinem ersten Kauf stand die Aktie bei 7 oder 8 Dollar und stieg in etwas mehr als 6 Monaten damals auf rund 300 DM je Anteilsschein. Zeitweise schwankte meine Position, während ich in der Patientenversorgung bis tief in die Nacht beschäftigt war, während meiner Arbeit um den Wert von zwei oder drei Golfs binnen weniger Stunden, was eine ungewöhnliche Erfahrung für mich war.

Durch Traden hätte man damals in den Wochen wohl ein Vermögen machen können, das man mit Arbeit wohl Jahre gebraucht hätte - hätte...

War aber nicht möglich, denn wie heisst es so schön - Schuster bleib bei Deinen Leisten. Das mag konservativ klingen, ist aber meine Überzeugung. Denn das beste Investment in ihrem Leben ist ihr Wissen und ihr Können, ihre Erfahrung gepaart mit einer guten Ausbildung. Denn diese ist das Fundament für ihre Zukunft.

Als die Aktie ihr Hoch erreichte im März 2000, war es die Elite, welche für einen schwarzen Schwan sorgte. Der einzige Grund warum ich die Gewinne damals nicht mitnahm, war der Umstand, dass die steuerfreie Spekulationsfrist von Rot-Grün in Deutschland wenige Wochen zuvor überraschend von 6 Monaten auf 12 Monate verlängert wurde.

Ein steuerfreier Verkauf zu Anfang März war damals durch die illegalen Machenschaften der Politik, die Jahre später vom Bundesfinanzhof kassiert wurden, sprichwörtlich torpediert worden.

Demnach hätte ich den gesamten Gewinn voll versteuern müssen, der nach alter Gesetzeslage zuvor steuerfrei gewesen wäre. Ich überlegte also, ob es Sinn macht die Aktie im High zu verkaufen bzw. wie weit die Aktie in den verbleibenden 6 Monaten sinken muss, damit ein möglicher Kursverlust nachteiliger wäre als die Höhe der zu zahlenden Steuern bei einem vorgezogenen Verkauf.

Inzwischen ist mir klar, dass die Verlängerung der Spekulationsfrist um 6 Monate von damals 6 Monate auf 12 Monate, ein Akt des Anlegerbetruges der kleinen Leute war, die im damaligen Allzeithoch der Hochfinanz beim Verkauf ihrer Aktien nicht die Preise verderben sollte. Es war staatlich legalisierter Beschiss an den Privatanlegern, wie er im Buch steht. Das Rot-Grün eine Partei mit illegalen Handlungsweisen ist, steht für mich seit dem ausser Frage.

Das durchschaute ich damals so allerdings in dem Ausmaß noch nicht, zumal ich vor lauter Arbeit und Arbeitsverdichtung und dem Dienst am Menschen, keine Zeit hatte entsprechend quer zu denken und die Dinge kritisch zu hinterfragen. Denn am Wochenende war man, so denn man keine Gutachten zu schreiben hatte und arbeiten musste, froh mal abschalten zu können und auszuschlafen. Bei 80-90 Stunden, manchmal auch über 100 Stunden die Woche mit 36 Stundendiensten usw. war halt kaum Platz für anderes. Also stellt ich grundlegende Überlegungen und eine einfache Berechnung an.

Um durch den Verkauf der Aktie 6 Monate später insgesamt schlechter da stehen zu müssen,  als beim Sofortverkauf in den Hochs oder nahe der Hochs, hätte der Kurs sich binnen 6 Monaten halbieren müssen, was mir damals unwahrscheinlich erschien. so dass ich die Longposition weiter behielt. Im Nachgang endete alles in einem Fiasko. Denn bereits wenige Tage nach dem ich meine Überlegungen zum Verkauf bei Kursen jenseits von Gut und Böse im Hype nicht vornahm, verkündeten Blair und Bush in einer überraschenden Pressekonferenz das Ende des kommerziellen Humangenom Projektes, sprich die wirtschaftliche Verwertung des menschlichen Genoms. Das war für Incyte Genomics, aber auch für damals Aktien wie Celera Genomics, der Todesstoß. Einen Tag später - es war glaube ich der 9. März halbierte sich der Kurs der Aktie an nur einem Tag. Alle steuerlichen Überlegungen waren binnen Minuten torpediert. Die Aktie stürzte auf ca. 75 Euro.

Hätte ich mich damals mit Charttechnik - Candletheorie und der praktische Anwendung beschäftigt - ich wäre heute wohl ein vermögender Mann. Doch wie in jeder Anlegerkarriere gab es die üblichen Verleugnungstrategien. Die Steuerfist sollte noch 5 Monate andauern - also wurde überlegt, dass es jetzt ja keinen Sinn mehr mache zu verkaufen und das schlimmste wohl eingepreist sei, usw. usw - die übliche rein subjektive Auslegung des Marktes ohne objektive Plausibilitätsprüfung.

Während das big money allerdings seine Gewinne, wahrscheinlich steuerfrei, einvernahmte, war es das Fristenargument, welches mich daran hinderte die Position, damals noch ordentlich im Gewinn bei Kursen im Rebound bei einem kurzen Rücklauf die Tage danach bei 100 Euro glatt zu stellen.

Als der Verkauf steuerfrei war, war die Position bereits im Roten Bereich - sprich unter oder knapp am Einstandskurs. Alle Gewinne - auf dem Papier - waren futsch - neutralisiert. Die Anleger mieden alles wo Genomics drauf stand plötzlich wie die Pest.

Schlimmer noch, statt eines Gewinns war nun aus dem ursprünglichen Superkauf, ein Fiasko geworden. Da die Aktie sich nicht erholte hatte ich sie später dann irgendwann in 2001 mit 2000 oder 3000 Euro Verlust abgestoßen. Die Welle 2 hatte alle Hoffnung ausgelöscht. Ich fing an mich mit Charttechnik zu beschäftigen und mir wurde klar, allerdings erst in der Nachbeobachtung, das der Markt bestimmten Mustern folgt und hätte ich in 2000 die Signale verstanden, ich wäre wohl nicht im Verlust gelandet, hätte mit Freude meine Steuern auf die erzielten Gewinne gezahlt und die illegale Praxis der damaligen Bundesregierung bis zum Bundesfinanzhof mit Verweis auf eine spätere Musterklage im Widerspruchsverfahren durchgezogen. Denn es stellt sich Jahre später raus, dass wenn ich damals im Februar Anfang März 2000 verkauft hätte, nach dem ich den ganzen Anstieg die Gewinne hatte laufen lassen, diese steuerfrei hätte vereinnahmen können. 

Seitdem ich diese Erfahrung gemacht habe, weiss ich dass die Kartellparteien vor allem eines planen - die Anleger um den Lohn ihrer eingegangenen Risiken und die Masse um ihren wohlverdienten Verdienst zu prellen versuchen und im Zweifel diesen einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben versuchen, der mitunter meist gegen geltende Grundrechte verstößt.

6 Jahre später, die Aktie und den Sektor immer im Fokus, in die Materie der Charttechnik mich kundig gemacht, kam ich damals zu dem Schluss, dass der Janus-Kinase Inhibitor des Unternehmens eine extrem große Zukunft vor sich hat - und das die Wahrscheinlichkeit eines Welle 2 Lows gegeben war und ein neuer Superzyklus starten konnte. Allerdings im Gegensatz zum Jahre 2000 verkaufte ich die Aktie nach einer ersten Kursvervielfachung und riskierte auch nicht mehr soviel wie 1999. Im Nachhinein ebenso ein Fehler - denn in einem Welle 2 Low sollte man sich vollsaugen bis zum Anschlag. Somit wurde wieder nix mit dem Aufbau eines Rundum Sorglos Paketes für den Rest des Lebens.

Ein lieber Mensch, dem  ich damals auch den Kauf der Aktie empfohlen hatte, hält dies nun seit 10 Jahren - und weiss noch nicht, dass die Aktie nun wahrscheinlich auch neue Allzeithochs machen wird. Aus den 100 Aktien zu 5 USD wurden inzwischen über 12000 Euro. Da wird in einer Dollarblase leben könnten daraus auch noch mehr werden, sodenn die Aktie neue Allzeithochs generiert. Vielleicht gibt es dann auch mal Putoptionen in Europa auf die Aktie, mit der man die Gewinne absichern kann, ohne die Steuerfreiheit der bestehenden Positionen aufgeben zu müsssen. 

Beim letzten Hoch suchte ich nach solchen Möglichkeiten wurde, aber in Deutschland nicht fündig. Kurz darauf halbierte sich die Aktie, nur um inzwischen wieder mehr als 150 Prozent oben drauf zu legen. Mit dem Exhaustion Gap vor 2 Tagen, lässt sich trefflich diskutierten, ob dies nun der Beginn einer Monsterwelle 3 ist mit einem Anstieg auf mehrere Hundert Dollar im Rahmen einer Dollarkrise oder einer Marktübertreibung - oder ob dies ein Doppeltop wird. Ein neues Allzeithoch jenseits des Hochs aus 2000 würde eher für einen weiteren langfristigen Anstieg mit zwischengeschalteten Korrekturen sprechen. Die Entwicklung der Signale bleibt abzuwarten. Ermüdungstendenzen oder Umkehrsignale sind zu scannen, so denn sie eines Tages auftreten.

Mit dem Aufstieg in den S&P 500 hat die kleine Biotechklitsche aus dem Jahre 2000 und 2007 den "Ritterschlag" bekommen und gilt als seriöses Investment. Erinner ich mich zurück an die zahlreichen Diskussionen in der Frühphase der Entwicklung, wo man mir in Foren alles mögliche an de Kopf geworfen hat, so muss ich feststellen, dass die Kombination aus fundamentaler Betrachtung mit dem Fokus auf langfristige Perspektiven in Kombination mit einer "toleranten" Charttechnik in der man sich nicht durch jede kleine Zuckung des Marktes aus dem Tritt bringen lässt, die beste Anlageform ist. Gut möglich, dass der liebe Mensch der die Aktie noch hat, diese auch weiter bis an das Ende aller Tage halten wird, frei nach Warren Buffet, dass eine gute Aktie einen durch sein ganzes Leben begleiten sollte. Incyte Pharmaceuticals hat es geschafft. Der Janus-Kinase Inhibitor, den damals selbst die ärztlichen Kollegen nicht kannten, und denen ich diesen erst mal erklären musste, schaffte den Durchbruch und den Aufstieg in den Pharma Olymp. 

Incyte wurde zudem was man damals erahnen konnte, sofern man bereit war logische Überlegungen mit den charttechnischen Mustern abzugleichen. Die Aktie lehrte mich mit der Charttechnik zu beschäftigen und den Markt zu respektieren. Der Preis für diese Erkenntnis mit dem größten Buchverlust meines Lebens Anfang 2000, der gar nicht hätte sein brauchen, wenn die rot-grüne Regierung die Kleinanleger nicht durch die rechtswidrige Änderung der Spekulationssteuerfrist später beschissen hätte.

Eine Leher sollte man daraus auch ziehen: Es ist immer besser Steuern auf erzielte Gewinne zu zahlen, als später im Verlust zu enden. Die Chance, dass Änderungen der Steuerregeln rechtswidrig sind, sind ebenso gegeben. 

Merken sich daher, dass nach einem Monsterantieg, sofern sie noch dabei sind, Gewinnmitnahmen noch nie arm gemacht haben...

Wenn eine Aktie von 2 Dollar oder 1 Dollar auf 150 oder 300 Dollar steigt, dann sollte man den Marktzustand prüfen und grundlegende Fragen stellen. Wie weit Incyte noch steigt? Keine Ahnung, vielleicht weiter als viele denken, vielleicht aber auch nicht. Ich habe mich damit nicht detaillierter beschäftigt. Es kann freilich nicht schaden die Gewinne laufen zu lassen, bis dann ein Bias- und Impulswechsel kommt. Die Impulsrichtung bestimmt die übergeordnete Trendrichtung. Und bei Incyte ist der Impuls noch aufwärts gerichtet.

Der Kursverfall bis auf 55 USD könnte eine sharp corrention eines Welle 3 Superzyklus sein wie er in 2007 bereits angedeutet wurde. Sollte dies der Fall sein, dann dürfte der Welle 3 Impuls einer Welle III das Allzeithoch aus dem Jahre 2000 knacken und anschliessend weiter dynamisch steigen - bis diese Polywave dann irgendwann ihr Ende findet und eine Wave IV ausbildet, die später den Grandsupercycle III mit einer Welle V finalisiert..

Ob dieses Finale dann exponentiell im vier- oder fünfstelligen Bereich enden wird, wissen wir nicht. Denn auch hier gilt es zu beachten. Jeder Impuls kann abrupt enden. Ein schwarzer Schwan kann dann in kürzester Zeit alles zunichte machen, was vorher aufgebaut wurde. Da die Hochfinanz und nicht verrät, wann sie die Welt wieder erschüttern will, heisst es daher sorgsam seine Antennten zu öffnen und auf die Entwicklungen zu achten - insbesondere die Chartmuster, die der Markt aussendet.

Da der März gerne ein zyklischer Wendepunkt ist, was Crashphasen oder auch Bullenmärkte angeht, ist der Monatsanfang für die Gesamtmärkte besonders gefährlich - erst recht nach dem starken Anstieg der letzen Monate...


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