Mittwoch, 21. November 2012

Bernstein als Anlage

Bernstein - das Gold der Ostsee als Kapitalschutz?

Die Preise für Bernstein in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen haben in den letzten 12 Monaten deutlich zugelegt. Die Preissteigerungen liegen zum Beispiel für baltischen Bernstein mit Inklusen, also mit tierischen oder pflanzlichen Einschlüssen bei bis zu +150 Prozent und mehr.



Wer sich für Bernstein als Kapitalschutz interessiert sollte jedoch sich in die Materie einlesen und in der Lage sein die verschiedenen Formen des Bernsteins zu differenzieren.

Bernstein ist nicht gleich Bernstein...

Zwischen den verschiedenen Bernsteinformen gibt es gewichtige Unterschiede, die sich auch bei der Preisfindung bemerkbar machen. Wichtig ist zwischen Kopalen und baltischem Bernstein zu unterscheiden. Darüber hinaus gibt es Bernsteinvorkommen in Deutschland und in Übersee.

Hierzulande ist der Bernstein aus Bitterfeld noch hervorzuheben. In Übersee spielen noch der dominkanische Bernstein eine Rolle. Im Gegensatz zu den recht jungen Bernsteinvarianten des Kopals oder auch des dominikanischen Bernsteins ist der baltische Bernstein - also der Bernstein aus Europa und der Ostsee als Bernstein im engeren Sinne aufzufassen. Auch wenn in Kopalen, wie im Bild oben, interessante Einschlüsse und paläobiologische Kostbarkeiten zu finden sind, so gilt der baltische Bernstein aus der "blauen" Erde der Ostsee - neben dem ebenso alten Bernstein aus Bitterfeld - als der "Goldstandard" für Bernstein.

Einschlüsse im Bernstein sind besonders selten zu finden - so kommen auf rund 1000 gefundene Bernstein nur ein Exemplar mit einem Einschluss. Dieser Einschluss ist in aller Regel eine Mücke. Andere Einschlüsse, wie Fliegen, Spinnen, Wespen, Ameisen oder gar Tausendfüssler, sind hingegen als Raritäten zu bezeichnen. Schaut man sich die Preisbildung für solche Exemplare im Verhältnis zum Arbeitsaufwand für ihr Auffinden an, so sind trotz des Preisanstieges bei Bernstein mit Inklusen in den letzten 12 Monaten, weitere Preissteigerungen in dem eh sehr engen Markt als wahrscheinlich anzunehmen.

So stiegen die Preise für in baltischn Bernstein eingeschlossene Mücken in den letzten 6-12 Monaten um rund 200 Prozent an. Bekam man vor einem Jahr noch gute Exemplare für 1-2 Euro, so werden inzwischen bereits 5-6 Euro für gute Exemplare bezahlt. Bei seltneren Inklusen, wie Spinnen, Pflanzenteilen, Tausendfüsslern usw. können darauf auch schon mal höhere zweistellige Beträge werden - in Einzelfällen  werden auch mehrere hundert Euro für gute Exemplare inzwischen bezahlt.

Wer sich näher mit der Materie beschäftigen will, dem sei das Buch: "Atlas der Pflanzen und Tiere im baltischen Bernstein" ans Herz gelegt. Hier erfährt der interessierte alles wissenswerte über dieses Thema. Allerdings ist auch das Buch schon lange ausverkauft und kaum noch zu bekommen. Als Alternative kann man versuchen ein solches in einer Bücherei oder einer Universitätsbibliothek sich auszuleihen.

Auch wenn Bernstein in Gegenwart von Luftsauerstoff sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte allmählich zersetzt, so sollten die 54 Millionen Jahre alten Exemplare baltischen Bernsteins die gegenwärtigen Fiatgeldsysteme überdauern - und stellen im Rahmen des Kapitalschutzes eine nicht nur für Forscher, sondern auch für Kapitalanleger mit kleinem Budget eine interessante Variante des Kapitalschutzes dar. Nebenbei können ihre Kinder sich der fasznierenden Welt der Paläontologie zu wenden und lernen so noch einiges über die Fauna und Flora der Erdgeschichte. Dies ist nicht nur spannend für Kinder, sondern auch interessant für Erwachsene. Bernstein hat alle Währungsreformen der letzten Jahrhunderte schadlos überstanden - und erfreut sich zudem einer steigenden Beliebtheit in der Bevölkerung. Insbesondere Frauen wissen die Schönheit und Zeitlosigkeit des Bernsteins zu schätzen.

Achten Sie bei Kauf von Bernsteinen jedoch auf die Echtheit - und bevorzugen sie Anlagen in Naturbernstein, der im Gegensatz zu Echtbernstein, nicht aus Bernsteinresten neu zusammengefügt wurde, sondern naturbelassen bearbeitet wurde. In seiner ursprünglichsten Form - als Rohbernstein - erzielen gerade die grossen und seltenen Expemplare - mit einem Gewicht von 50 Gramm oder mehr - schnell auch schon Preise von 1-2 Euro pro Gramm Bernstein.

Dabei gelten Butterscotch - auch Bekannt als Bastarde - unter den Bernsteinen wegen ihrer Seltenheit - als besonders wertvoll. Hier kann das Gramm bei besonders schönen Exemplaren auch schon mal 2-5 Euro kosten, je nach Grösse und Gewicht des Bernsteins...

Viele Grüsse.

Cord Uebermuth.

1 Kommentar:

  1. Was den Bernstein als Kapitalanlage angeht beobachte ich auch eine stete Steigerung des Preises. Obwohl sich mehr und mehr der Ursprung des "Baltischen Goldes" (die Samlandküste/Litauen)für den europäischen Markt öffnet, scheint auch der größer werdende Abnahmemarkt (China, Russland) das größere Angebot aufzuzehren. Gute Rohbernsteine wie auch seltene und/oder gut liegende Inklusen scheinen immer mehr Sammlerfreunde zu finden. Kurzum: der Preis ist seit langen mindestens stabil, eher sogar am steigen - das ist zumindest meine Einschätzung als langjähriger Inklusensammler.

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