back to life... Bildquelle - unsplash
Servus Ihr Lieben,
meinen Beitrag aus Krefeld heute morgen musste ich vorzeitig
abbrechen, weil der einfahrende Zug, der mich mit nach Düsseldorf nehmen
sollte mit einer jungen ohnmächtigen Frau einfuhr, welche beim Öffnen
der Türen plötzlich den vielen Fahrgästen sprichwörtlich unerwartet vor
den Füssen lag und kurz zuvor offenbar augenscheinlich das Bewusstsein
verloren haben musste.
Mit meinem ganzen Kladderradatsch und Marschgepäck erhob ich mich von
meiner Bank und machte mich auf zu dem Ort des Geschehens, wo ein
sichtlich in die Jahre gekommener und aufgeregter Zugbegleiter sich um
das junge Fräulein zu kümmern versuchte. Ich zwängte mich erst einmal an
ihm und an den rumstehenden Fahrgästen vorbei in das Abteil der
Regionalbahn, schmiss meine Sachen auf einen der Sitze und bat die
umliegenden sitzenden Fahrgäste darum auf diese einfach aufzupassen, um
mich danach wieder dem Bereich vor der Tür zu zuwenden, aus welchem
inzwischen der Zugbegleiter der Deutschen Bahn zusammen mit seinem
Bierbauch inzwischen das Fräulein heraus in das Fahrradabteil manövriert
hatte, um die junge Dame auf drei heruntergeklappten Sitzen in
Königsblau mit Beinhochlage zu positionieren.
Als ich dazu kam und mich schnurstracks an dem vor mir stehenden und
wild gestikulierenden und zudem weiterhin doch recht aufgeregten
Zugschaffner vorbei ging, um mich zu der jungen Frau zu gesellen, ihrem
Unterarm zum Puls messen zu ergreifen und nach dem Rechten zu schauen,
sah sich der Cappytrager mit dem DB Logo auf seiner Schirmmütze in all
seiner hilflos hilfsbereiten Aufregung genötigt mich zu fragen, wer ich
denn sei und was ich da machen würde.
"Ich bin Arzt und sie informieren jetzt einfach mal die 112..."
entgegnete ich ihm und auch wenn man es nich hören konnte, so sah man
es ihm als er zu seinem Telefon griff doch an, wie der tonnenschwere
Stein ihm sprichwörtlich vom Herzen, direkt in das Gesicht der jungen
Dame fiel, die da mehr als aufgelöst, emotional verwirrt und nicht
wissend, was mit ihr geschehen war doch reichlich hilflos wie Franz
Kafkas Käfer rücklings auf den königsblauen Klappdingern der Deutschen
Bahn mit hochgelegten Beinen nach ihrer offensichtlichen Synkope
unklarer Genese versuchte sich Orientierung zu verschaffen, nachdem sie
offenbar zum ersten mal in ihrem Leben plötzlich und unerwartet,
einfach zusammen geklappt war. Der Puls der jungen Frau war flott
unterwegs - 100-120 Ruhepuls, gleichmässig, dazu doch etwas aschfahle
blasse Lippen ohne Hinweis für eine Lippenzyanose,
bei ansonsten seitengleich runden und normal reagierenden Pupillen und
einem recht heißen - also temperaturtechnisch heißen - Wärmeabstrahlung
der Haut, welche fühlbar auch ihre Stirn bereits schon vor der Abfahrt
nach Krefeld ergriffen haben musste.
Die direkte Frage nach der berühmten Lauterbach Impfung konnte sie
nicht auf die Schnelle beantworten, war sie doch eher darum bemüht die
Fassung zurück zu gewinnen, was ihr auch gelang, nachdem der zuvor
sichtlich überforderte Herr mit dem DB Hut und Bierbauch nach meinem
Eintreffen sich unversehens entspannt hatte und keine Aufregung mehr im
Abteil verbreitete.
Ich streichelte der jungen Dame mit väterlicher Geste - die
Temperatur prüfend - über ihren glühenden Kopf, der mit Blick auf die
noch nicht EKG dokumentierte Sinustachykardie auf einen wie auch immer gearteten Infekt hinzuweisen schien ohne das Zeichen eines Meningismus
vorlagen. Der manuell analoge Messvorgang an der Stirn schien der
jungen Frau dann doch zu helfen sich in der Situation wieder zurecht zu
finden, schien er ihr doch so etwas wie Geborgenheit zu vermitteln.
Zumindest beruhigte sie sich nunmehr ebenso und ich fragte sie, ob sie
nicht ihre Mutter oder ihren Vater anrufen wollte, was sie mit einem
Nicken zustimmend dann auch direkt in die Tat umsetze. Irgendwo zog sie
ihr Handy hervor, tippte kurz auf dem Display herum und stellte den
Kontakt zur entbindenden Person her.
Noch ehe sie mit ihrer Mutter sich austauschen konnte, ergriff der
beste Zugbegleiter aller Zeiten - wohl in Sorge um die immer mehr
ausufernde Verspätung der Regionalbahn - ungefragt und kurzerhand ihr
Handy, um der besorgten Entbindungsperson längst vergangener Tage am
anderen Ende der Leitung zu erklären, dass die Tochter gleich mit der
Notfallrettung der örtlichen Feuerwehr wegen eines gesundheitlichen
Problems in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht würde.
Noch während er dies aussprach hörte man vom Bahnsteig bereits eine Stimme mit den Worten: "Die Rettung ist da!"
- woraufhin ein graumelierter und etwas kleinwüchsiger, aber dafür
schlanker und agiler in die Jahre gekommener Notarzt in der für diese
Fälle typisch roten Uniform mit dem Rettungskoffer in der rechten Hand
samt Begleitung die Szenerie im Fahrradabteil des Zuges betrat und ich
das Vergnügen hatte, ihm die junge Patientin zur weiteren Versorgung
anzuvertrauen. Die Übergabe ging - entgegen meiner sonstigen
Gepflogenheiten - flott, kurz und bündig mit den folgenden Worten über
die Bühne, nachdem der Kollege sich erkundigt hatte, wer ich denn sei...
"Junge Frau mit V.a. erstmalige Synkope unklarer Genese im
Zugabteil. Diabetes, xxxx und ...... wurden auf Nachfrage verneint,
dafür palpatorisch tachykarder Sinusrhytmus bei deutlich fühlbarer
Überwärmung der Haut und der Stirn. Möglicherweise fieberhafter
Infekt..."
Worauf hin der Notarzt die junge Dame behutsam von den Sitzen sich
erheben liess und zur Tür auf den Bahnsteig begleitete, auf den diese
dann mit ihrer noch sichtbaren Gangunsicherheit von den herbeigeeilten
Rettungskräften geleitet wurde.
Schon während die junge Frau hinausgeleitet wurde, sollte sich der
Blick des DB-Schaffners weiter deutlich aufhellen, wohl auch im
besonderen im Wissen darum, dass nunmehr die Regionalbahn mit nur noch
24 Minuten Verspätung sich endlich auf die Weiterfahrt machen konnte...
Applaus gab es natürlich von den Anwesenden keinen für diese Aktion -
aber das ist auch nicht so wichtig, wie all die Regenbogen, die wir für
unser Land zum Schutz des Klimas noch brauchen.
Wichtig war nur dafür zu sorgen, dass unsere Vorzeigedemokratie in
jedem Augenblick der Zeitenwende das Beste vorzuweisen hat, was die Welt
jemals zu bieten im Stande ist...
Gleichwohl würde ich schon gerne wissen, ob die Synkope der jungen
Frau möglicherweise nicht doch vielleicht eine Spätfolge der skurrilsten
Impfung aller Zeiten war, z.B. weil die mRNA Plörre zu
Herzrhyhmusstörungen, einer Myokarditis oder ähnlichem geführt hat, oder
vielleicht die Körperschlagader in Folge einer Medianekrose der
Gefäßwand zu platzen droht, oder, oder, oder....
Nun - ich werde es nicht erfahren - und das ist auch ganz gut so.
Immerhin habe ich damit für heute bereits mein Soll an guten Taten erfüllt.
Bleibt mir nur noch zum Abschluss der Hinweis an alle, dass wenn ihr
einen Menschen bewusstlos auf der Straße oder wo auch immer auffindet,
immer zu allererst daran denkt ob dieser vielleicht auch zuckerkrank
ist, sofern ihr nicht einen Anhalt für einen plötzlichen
reanimationspflichtigen Herzsstillstand vorfindet...
Licht und Liebe,
IT24