Freitag, 19. Oktober 2018

Dr. Markus Krall - ein Gesandter der Finanzeliten oder ein Messias der Vernunft?

Dr. Markus Krall ist zur Zeit sehr populär. Sein Buch der Draghi Crash verkauft sich wie warme Semmel. Der Shooting Star der Finanzwirtschaft scheint nicht nur kompetent sondern auch gut vernetzt zu sein.

Hört man ihm zu, dann sind die Dinge und Sachverhalte die er beschreibt durchaus plausibel und nachvollziehbar. Als Anhänger der Nationalökonomie scheint der pronovierte und weit gereiste Volkswirtschaftler, der als Kenner des Finanz- und Bankensystems angesehen wird, ein redlicher und integrer Mann zu sein.

Doch warum lässt das System einen Mann wie Dr. Krall derzeit mit seinen Untergangsszenarien durch die Medien ziehen? Wer profitiert von Dr. Kralls Horrorszenarien? Seine Auftraggeber aus der Finanzbranche?

Oder das System am Ende sogar selbst, in dem er dabei einer Situation Vorschub leistet, an deren Ende genau das passiert, was er voraussagt - frei nach dem Thomaschen Theorem der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Gesetz dem Fall, dass die Auftraggeber von Dr. Krall im Hintergrund auf fallende Kurse gesetzt haben, dann ist unterm Strich nichts anderes als ein Gesandter der Finanzeliten, die am Ende von solchen Zusammenbrüchen massiv profitieren werden. Denn in einer Krise kommt es vor allem zu einem Effekt - zur Umverteilung von unten nach oben.

Es stellt sich also unterm Strich die Frage ob Dr. Krall derzeit nur deshalb durchs Land zieht, weil es jenen Adressen nützt, die seine Auftraggeber sind - sprich der Versicherungsbranche, den Banken und den Vermögensverwaltern.

Denn sollten seine Annahmen, der er inzwischen öffentlich propagieren darf eintreffen, dann steigen nicht nur die Zinsen in vielen Ländern Europas, sondern auch die Chancen der Versicherer und Banken aus der Zinsfalle zu entkommen, in welche die Zentralbanken die Institute vielerorts gesteuert hat. Und überhaupt, warum jetzt und nicht früher?

Musste Dr. Krall mit seinen Ausführungen zum Finanzsystem solange warten, weil die Non Performing Loans und Schrottanleihen der Banken beim Steuerzahler und Sparer über die EZB abgeladen werden mussten?

Fragen über Fragen. Dr Krall mag recht haben und vermutlich hat er auch recht. Doch dass er derzeit so herumgereicht wird, ist bestimmt kein Zufall. Möglicherweise fungiert er nur als Sprachrohr finanzstarker Adressen im Hintergrund die nach Möglichkeit billigst wertlose Euros in wertvolle Assets tauschen wollen, was natürlich nur geht, wenn es zu einem Kollaps des Systems kommt und die Menschen und Anleger in Panik verkaufen, was eigentlich langfristige Rendite und Returns verspricht.

Insofern kann man möglicherweise auch von einem Komplott der Finanz- und Versicherungsinstitute gegen die EZB sprechen - mit dem Ziel am Markt langfristig wieder höhere Renditen durch zu setzen und ihren Anlagenotstand auf Grund der hohen Liquidität in gute Vermögenswerte zu investieren. Dabei wäre Dr. Krall nur ein Puzzlestein von vielen, der im Zusammenwirken mit der Politik dafür zu sorgen hat, dass die Märkte am Ende den Haifischen ihre kostbaren Assets gegen wertlose Euros in den Rachen werfen, ehe die Hyperinflation des Sozialismus anschliessend alles verbrennt, was nicht mit harten Assets unterlegt ist.

Was ich bemerkenswert finde ist, dass er nicht auf ein Vollgeldsystem dezidiert eingeht, dafür aber Schwarze Schwäne und Krisen zu Hauf thematisiert. Ist es Dr. Kralls Aufgabe nun Panik zu verbreiten - oder ist er nur jemand der die Menschen wachrütteln will, ehe es zur Katastrophe kommt?

Vermutlich ist letzteres der Fall - denn der politiisch-medial-bürokratische Komplex versucht seine Thesen nach Möglichkeit nicht zu stark hochkommen zu lassen, in dem kaum darüber berichtet wird.

Am Ende spielt es keine Rolle, weil der Markt den Weg zeigt - unbeschadet der Frage was der einzelne denkt oder auch nicht denkt....

Food for thougt....


2 Kommentare:

  1. Dieser Artikel wird Markus Krall nicht gerecht. Denn all die hier aufgelisteten Unterstellungen sind falsch. Es ist genau diese Umverteilung von unten nach oben, die er in seinen Vorträgen kritisiert. Wer mehr darüber wissen will sollte eigenständig recherchieren. Das Netz gibt genug Informationen her.

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  2. Herzlichen Dank für ihren Kommentar. Ich halte Dr Krall für einen ehrenwerten Mann - gleichwohl traue ich niemandem der in der Öffentlichkeit steht.

    Seine Argumentation erscheint plausibel und nachvollziehbar. Und wie er selbst sagt, würde er sich freuen, wenn er Unrecht behält und all seine Prophezeiungen nicht eintreten.

    Die Frage die mit dem Artikel verbunden war sollte nur darauf hinweisen, dass in Zeiten der Einflussnahme durch youtube auch dort erscheinende Formate stets kritisch betrachtet werden sollte.

    Dr Markus Krall, der im übrigen dieses Jahr auch Redner beim Roland Baader treffen war, ist zweifelsohne ein hochintelligenter Mann.

    Gleichwohl ist es doch auffallend, dass er öffentlich in Erscheinung tritt, als es darum geht die Billionen die um den Erdball schwirren in Sachwerten anzulegen.

    Er würde dies vermutlich nie tun, wenn seine Klientel, die nach Anlagemöglichkeiten sucht, ihm dafür nicht grünes Licht signalisiert hätte, denn andernfalls würde er seine eigene Geschäftsgrundlager zerstören.

    Daher ist es ratsam ihn und seine Argumente zu hören und dennoch zu schauen, was die Märkte machen und zu sehen ob diese seiner Argumentation folgen.

    Im Falle der deutschen Bank hat er bereits die logischen Schlussfolgerungen vorweg genommen, die nun in einem ersten Schritt eingetreten sind.

    Sollten er und Roland Baader recht behalten, dann steht uns tatsächlich eine Hungersnot noch ins Haus und es bleibt zu hoffen, dass dieses unendliche Leid, welches der Sozialismus über die Menschen bringen wird uns allen erspart bleibt.

    Da Dr Krall ein Verfechter der Freiheit ist und Roland Baader verinnerlicht hat, denke ich dass man ihn als aufgeklärter Menschen hören sollte - und seine Aussagen zur freiheitlichen Gesellschaft sind alle tadellos und korrekt.

    Jeder der Roland Baaders prophetischen Voraussagen gelesen hat, kann dies nur unterstreichen - und ich fürchte das Roland Baader, so wie es Dr Krall ja auch schon gesagt hat, am Ende recht behalten wird.

    Denn es gibt in dieser Welt kein free lunch. Irgendwer muss am Ende die Rechnung bezahlen...

    Herzlichen Dank für ihren wichtigen Kommentar.

    Alles Gute!

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