Urlaubszeit ist Reisezeit - und viele verreisen ohne ihre Hauswasserleitung oder die ihrer Wohnung abzusperren. Es ist noch nicht lange her, da kam ich an einem Wochenende in den Notdienst einer Praxis und fand ein ganzes Untersuchungszimmer unter Wasser vor. Der Hausmeister hatte, nach dem die Wassermassen eine Etage tiefer in die Station tropften als Ursache eine geplatzte Druckwasserleitung unter Tisch, jene mit der Stahlummantelung, lokalisert und sinnigerweise den funktionierenden Absperrhahn des Waschbeckens zugedreht. Gleichwohl war der Wasserschaden enorm und das Untersuchungszimmer nicht mehr brauchbar. Das edle Holzparkett war an vielen Stellen aufgebrochen und hatte sich vom Untergrund gelöst. Totalschaden.
Nun geht bei solch einem Schaden nicht nur ihre Wasserrechnung in unzumutbare Höhen, vor allem falls über Wochen ein solcher Defekt während ihrer Abwesenheit auftreten sollte, sondern ihre durch den Wasserschaden geschädigten und mehr noch genervten Nachbarn dürften ihnen ebenfalls die Schäden an Wohnung und Hausrat in Rechnung stellen. Sowas kann dann schnell in die Abertausende gehen. Ein Grund mehr sich mit diesen unscheinbaren Wasserabsperrventilen zu beschäftigen, vor allem wenn man eine Urlaubsreise plant.
Heute vormittag war ich damit beschäftigt das Absperrventil wieder gangbar zu machen. Denn auch mit dem größten Kraftaufwand liess es sich nicht mehr drehen - weder auf noch zu. Es war schlichtweg zugekalkt. Soweit so gut. Also die Hausverwaltung angerufen und auf das widerspenstige Absperrventil hingewiesen. Doch die erklärte, dass es sich um Sondereigentum handle - konnte mir aber nicht die Rechtsgrundlage dafür nennen.
Inzwischen bin ich ein Stück schlauer - Absperrventile in der Wohnung sind tatsächlich Sondereigentum, sofern seitens der Eigentümergemeinschaft keine anderweitige Regelung im Sinne eines Gemeinschaftseigentums getroffen wurde. Mieter können sich freuen, denn für die Reperatur muss der Vermieter aufkommen.
Allerdings gibt es da noch die Sache mit dem Eigenanteil im Mietvertrag. 150 Euro für ein bisschen festsitzendes Absperrventil. Das ist dann doch ein Stück des guten zuviel.
Also nochmal ran an das Corpus delicti. Vorsicht ist angesagt - denn mit roher Gewalt kann man mehr Schaden anrichten als man denkt. Denn wird das gute Ding undicht, dann ist eine Grossreperatur fällig. Nach dem großer Kraftaufwand wie eingangs erwähnt nicht zum Ziel führt musste nun der Grips ran.
Verkalkungen sind die Ursache Nummer eins bei klemmenden Absperrventilen. Kalk kann man zerbröseln. Also erscheint es ratsam das Abperrventil zunächst mit kleinen Bewegungen ruckartig hin und her mechanisch zu bearbeiten, in der Hoffnung, dass dadurch die Verkalkungen im Ventil mobilisiert und sukzessive aufgebrochen zerbröselt werden. Und sollte das nicht helfen so könnte man versuchen mit Essigessenz die Ventilachse zu tränken und einwirken zu lassen.
Frauen sollten dieser Arbeit besser einem starken aber feinfühligen Mann überlassen - der mit etwas Grips und Einfühlungsvermögen sich dem Absperrventil annimmt. Denn etwas Kraftaufwand ist sicherlich von nöten. Mit der Brechzange in Form einer Wasserzange, sollte man jedoch nicht gleich aufmaschieren. Sie stellen vielmehr das letzte Mittel dar, falls manueller Kraftaufwand nicht ausreichen sollte.
Bei der zusätzlichen Anwendung von Salzsäure wären entsprechende Schutzmassnahmen erforderlich. Doch ich brauchte weder Salzsäure noch Essigessenz um das Absperrventil wieder gangbar zu machen. Tatsächlich konnte mit etwas Kraft aber vor allem mit schnellen kleinen Bewegungsamplituden am Apsperrventil nach wenigen Minuten ein erster Erfolg verzeichnet werden. Es liess sich, wenn auch zunächst etwas zäh in die leicht schliessen und leicht öffnen - nicht viel aber spür und sichtbar. Die mechanische Zerbröselungstaktik zeigte ihre Wirkung, der Kalk wurde offenbar an den entscheidenden Stellen ohne rohe Gewalt und Lötbrenner und ähnlichen martialischen Eingriffen, mobilisiert. Ein bis zwei Minuten später liess das Absperrventil sich dann vollständig wieder öffnen und schliessen.
Allerdings gibt es da noch die Sache mit dem Eigenanteil im Mietvertrag. 150 Euro für ein bisschen festsitzendes Absperrventil. Das ist dann doch ein Stück des guten zuviel.
Also nochmal ran an das Corpus delicti. Vorsicht ist angesagt - denn mit roher Gewalt kann man mehr Schaden anrichten als man denkt. Denn wird das gute Ding undicht, dann ist eine Grossreperatur fällig. Nach dem großer Kraftaufwand wie eingangs erwähnt nicht zum Ziel führt musste nun der Grips ran.
Verkalkungen sind die Ursache Nummer eins bei klemmenden Absperrventilen. Kalk kann man zerbröseln. Also erscheint es ratsam das Abperrventil zunächst mit kleinen Bewegungen ruckartig hin und her mechanisch zu bearbeiten, in der Hoffnung, dass dadurch die Verkalkungen im Ventil mobilisiert und sukzessive aufgebrochen zerbröselt werden. Und sollte das nicht helfen so könnte man versuchen mit Essigessenz die Ventilachse zu tränken und einwirken zu lassen.
Frauen sollten dieser Arbeit besser einem starken aber feinfühligen Mann überlassen - der mit etwas Grips und Einfühlungsvermögen sich dem Absperrventil annimmt. Denn etwas Kraftaufwand ist sicherlich von nöten. Mit der Brechzange in Form einer Wasserzange, sollte man jedoch nicht gleich aufmaschieren. Sie stellen vielmehr das letzte Mittel dar, falls manueller Kraftaufwand nicht ausreichen sollte.
Bei der zusätzlichen Anwendung von Salzsäure wären entsprechende Schutzmassnahmen erforderlich. Doch ich brauchte weder Salzsäure noch Essigessenz um das Absperrventil wieder gangbar zu machen. Tatsächlich konnte mit etwas Kraft aber vor allem mit schnellen kleinen Bewegungsamplituden am Apsperrventil nach wenigen Minuten ein erster Erfolg verzeichnet werden. Es liess sich, wenn auch zunächst etwas zäh in die leicht schliessen und leicht öffnen - nicht viel aber spür und sichtbar. Die mechanische Zerbröselungstaktik zeigte ihre Wirkung, der Kalk wurde offenbar an den entscheidenden Stellen ohne rohe Gewalt und Lötbrenner und ähnlichen martialischen Eingriffen, mobilisiert. Ein bis zwei Minuten später liess das Absperrventil sich dann vollständig wieder öffnen und schliessen.
Kalk bietet Legionellen Unterschlupf in der Kaltwasserleitungen...
Bildquelle: CDC - Leginellen |
...lassen sie nach der Arbeit an der Wasserleitung reichlich Wasser für mehrer Minuten durchlaufen. Verzichten sie zunächst aufs Duschen oder Baden bis die Rohrleitung ordentlich durchgespült wurde.
Nur aus dem Wasserhahn floss nun eine grüne trübe Brühe und die spuckte und sprotzte. Es dürfte sich um Kupferoxid und die freigesetzten Kalkreste gehandelt haben, die durch die Wiederbelebungsmassnahmen des Absperrventils freigesetzt wurden. Das die Funktion des Absperrventils wieder vollständig hergestellt war, war auch daran zu erkennen, dass bei geöffneten Wasserhahn die Wasserzufuhr unterbrochen werden konnte, wenn das Absperrventil geschlossen wurde. Damit war eine teure Reperatur die mich mindestens 150 Euro gekostet hätte überflüssig. Das ganze noch auf Dichtigkeit abschliessend prüfen und ok ists. Ein netter Stundenlohn für gerade einmal 20 Minuten Zeitaufwand. Dafür gehen manche Menschen 2 Tage arbeiten, andere in Europa sogar einen ganzen Monat, z.B. in Polen.
Natürlich hatte ich Glück - denn die Idee mit der mechanischen Mobilisierung der Verkalkung hätte auch scheitern können - und dann wären Umschläge mit Essigessenz - notfalls für einige Tage oder auch Salzsäure am Hahn notwendig geworden. Das Heissmachen ist hingegen so eine Sache - denn dabei kann man auch viel kaputt machen. Dies sollte man dann doch dem Fachmann überlassen - auch im Hinblick auf mögliche Haftungsfragen.
Fazit:
Die häufigste Ursache für schwere Wasserschäden während der Abwesenheit der Bewohner sind geplatzte Druckwasserleitungen. Daher empfiehlt es sich vor einer längeren Urlaubsreise auch darauf zu achten, dass die Absperrhähne für die Wasserversorgung geschlossen werden.
Sollte das Absperrventil bzw. der Absperrhahn klemmen, dann ist nicht zwingend direkt der Installateur notwendig. Denn die häufigste Ursache für klemmende Absperrventile sind Verkalkungen. Kalk ist porös - somit sollten leiche mechainische induzierte Bewegungen bereits ausreichen um nach einige Minuten erste Anzeichen für eine Lösung des festsitzenden Absperrventils zu erzielen.
Rohe Gewalt, z.B. mit einer Wasserpumpenzange ist so eine Sache. Bevor man zu solch martialischen Lösungen greift, wäre die chemische Mobilisierung des Kalkes anzustreben.
Also Essigsäure löst Calciumcarbonat (also Kalk) auf, das weiss man eigentlich aus dem Chemieunterricht noch. Dazu sollte das Ventil im Bereich der Achse satt mit Essigessenz getränkt werden und dieses lange, lange einwirken lassen. Sollte dies auch nicht helfen so kann man überlegen mit Salzsäure (Schutzausrüstung und Schutzbrille und Handschuhe nicht vergessen!!!) die klemmenden Ventile wieder gangbar zu machen. Als ultima ratio vor dem Austausch käme noch warm machen in Frage - aber vorsicht: Nicht das Haus in Flammen stecken!.
Natürlich stellt dieses Fazit nur meine eigene Ansicht zur Problematik bei klemmenden und verkalkten Absperrventilen dar. Ich weise darauf hin, dass ich kein Installateur bin. Diese dürften vielleicht noch andere Mittel und Wege kennen ein klemmendes Absperrventil wieder gangbar zu machen. Gleichwohl hat es bei mir funktioniert. Im Zweifel oder wenn sie unsicher sind, sollten sie dennoch besser den Fachmann anrufen und das Absperrventil gleich austauschen lassen.
Achten Sie darauf, dass einmal gangbar gemachte Absperrventil regelmässig mechanisch am leben zu erhalten - sprich es 1-2 pro Woche oder Monat zu bewegen, damit es gar nicht erst zu Verkalkungen kommen kann. Denn beim nächstenmal lässt es sich vielleicht auch mit den genannten weiteren Methoden nicht mehr mobilisieren - und dann wird es richtig teuer.
Und wenn sie jetzt vor der Fahrt in den Urlaub daran noch denken, dass die Wasserleitungen abgesperrt werden, dann erleben sie nach ihrer Rückkehr sicherlich kein bösen Überraschungen, die ein Wasserschaden gleich welcher Ursache bei Ihnen und ihren Mitbewohnern auslösen könnte.
Der "Wasser-Stop" vor dem Urlaub ist also ein Muss. Problematisch wird es nur, wenn sie ihre Blumen bewässern müssen. In dem Fall sollten sie sich vielleicht die Hilfe durch den Nachbarn suchen oder eine Regentonne mit angeschlossener Pumpe verwenden. Bewässerungssysteme gibt es in den verschiedensten Ausführungen im Handel. Da dürfte auch für sie was dabei sein.
Eine Regentonne kann in einem Krisenfall zudem wertvolle Dienste leisten. Sichert sie doch ihre Versorgung mit Brauchwasser für den Fall, dass die Stromversorgung mal längere Zeit ausfallen sollte, ohne dass sie gleich einen Notbrunnen ihrer Gemeinde aufsuchen müssen, an dem sie in einer Krisensituation sicherlich Stunden an Wartezeit verbringen müssten.
Achten sie darauf, nach der Mobiliserung ihres Absperrventils oder nach Arbeiten an der Wasserleitung das Wasser für einige Minuten laufen zu lassen. Denn Kupferoxid gehört nicht in den Organismus - ebensowenig wie verdünnte Salzsäure oder andere Rückstände - einschliesslich Legionellen die rein theoretisch auch in verkalkten Absperrventilen sich eingenistet haben könnten...
Vielen dank.Es hat mir geholfen!!
AntwortenLöschenDas freut mich! Ein Dank als feedback bekommt man nur selten. Sie sind der erste der sich bedankt.
AntwortenLöschenDas find ich gut!
Dabei ist der Artikel damals eher nebenbei entstanden und mittlerweile der zwei beliebteste Titel in diesem Blog.
Das zeigt einmal mehr, dass Menschen Bedürfnisse haben, welche die Mainstreammedien aus welchen Gründen auch immer nicht bedienen.
Beste Grüße und alles Gute.
PEACE!