Deutliche Zunahme an giftigen Schwefelwasserstoff Emissionen an den Campi flegrei. - Quelle des Bildzitates: pixabay
Steigt Magma aus dem Erdinneren auf so kommt es zu schwefeligen Gesteinsschmelze und zur Bildung von Schwefelwasserstoff, welcher nach faulen Eiern riecht. Heute häufen sich nunmehr die Berichte, dass sich über die die Ortschaften rund um die phlegräischen Felder sich übel riechender Gestand von faulen Eiern verbreitet. Ein Hinweis, dass es zu einem Anstieg der Schwefelwasserstoff Exhalationen aus sich möglicherweise neu bildenden Spalten und Fumarolen rund um den Supervulkankomplex kommt.
Schwefelwasserstoff ist normalerweise bei einem Vulkan in einer stabilen Verfassung nicht das bevorzugte Gas, dass freigesetzt wird, sondern eher in untergeordneten Mengen vorhanden. Nur wenn Magma unterhalb des Vulkankomplexes vorrückt und es dabei zur schwefeligen Gesteinsschmelze kommt, kommt es verstärkt zur Bildung von H²S - sprich dem übelriechenden Schwefelwasserstoff.
Dies ist kein spezifisches Phänomen für die Campi flegrei, sondern scheint für alle Vulkansysteme vor einer Eruption derselben zu stehen.
Als Beispiel hierfür soll zur Veranschaulichung ein zeitgenössischer Bericht über eine der größten Naturkatastrophen des 20. Jahrhunderts dienen, als auf karibischen Insel Martinique der Mount Peleé innerhalb weniger Minuten durch eine Lavawelle die Handelsstadt Saint-Pierre und seine 40000 Einwohner unter sich begrub. Auch damals kam es vor dieser Katastrophe zur Ausgasung von Schwefeldioxid - Zitat:
Schon Wochen vor der Eruption sind auf der zu Frankreich gehörenden Insel erste Vorboten spürbar: Es riecht nach Schwefelwasserstoff, Bauern aus der unmittelbaren Umgebung melden verendete Rinder und Vögel. Der Kapitän eines im Hafen ankernden italienischen Frachtschiffes wird in zeitgenössischen Berichten mit der Warnung zitiert: „Ich weiß zwar nichts über den Mont Pelée, aber wenn der Vesuv so aussähe wie euer Berg heute Morgen, würde ich Neapel verlassen.“ In den ersten Maitagen suchen zudem hunderte vor dem drohenden Unglück flüchtende Giftschlagen die Stadt heim und fordern durch ihren tödlichen Biss erste Opfer. Die örtlichen Behörden wiegeln gleichwohl ab – möglicherweise, um eine für den 11. Mai angesetzte Bezirkswahl nicht zu gefährden. (Quelle: Link)
Bei der damaligen Eruption bildetes sich eine 1000 Grad heiße Glutwolke, die sich mit über 650 Stundenkilometern ausbreitete.
Ledglich 3 Menschen überlebten damals dank glücklicher Umstände die Eruption und die damit verbundenen katastrophalen Folgen.
Das Austreten von Schwefelwasserstoff, wie es jetzt aus Italien für die Campi flegrei berichtet wird, kann als klassisches Zeichen für das aktiv werden des Supervulkans vor einer Eruption gewertet werden. Dabei ist der Austritt von Schwefelwasserstoff bei Vulkanen die aktiv werden, stets magmatischen Ursprungs, wie das Geoforschungsinstitut in Potsdam GFZ in einer vor einiger Zeit erschienen Studie zu berichten weiss.
Im Jahr 2020 kommentierte das GFZ in Potsdam die Lage an den Campi flegrei wie folgt - Zitat:
Schauen wir noch einmal nach Europa: Italien ist ein Land mit sehr aktivem Vulkanismus. Wie ist die Situation in den Phlegräischen Feldern, den Campi Flegrei bei Neapel?
Walter: Die Phlegräischen Felder sind ein heißes Eisen, weil wir dort eine Hebung sehen. Die Hebung dauert nicht nur seit über 10 Jahren an, sondern wird begleitet von Entgasung und Erdbeben.Mittlerweile beträgt die Hebung bei Pozzuoli bereits fast einen halben Meter. Wohin das führt, weiß man im Moment noch nicht. Manch britischer Kollege warnt, dass eine derartige Hebung verbunden mit Erdbeben und Entgasungen andernorts gewöhnlich zu einem Ausbruch führten. Das ist für die Region Neapel daher in der Tat sehr alarmierend.
Sie sagten, es gibt zahlreiche Erdbeben in den Phlegräischen Feldern. Wie hängen Erdbebenaktivitätund Vulkanismus zusammen?
Walter: Erdbeben sind ein ganz typischer Überwachungsparameter. Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die meisten Vulkanobservatorien messen vor allem vier Hauptparameter: Gase, Temperatur, Deformation und Erdbeben. Man kann sich das so vorstellen: Wenn sich Magmain der Tiefe ansammelt, dann steigt derDruck und darüber wölben sich die Erde und der Vulkan leicht auf. Ist der Druckanstieg so groß, dass das Gestein brechen kann, entstehen Erdbeben und Gase steigen auf. Das ist genau das, was man bei den Phlegräischen Feldern auch misst.
Was sehen Sie dabei genau?
Walter: Bei den Phlegräischen Feldern beobachten wir in drei Kilometer Tiefe einen Anstieg desDrucks. Die Erdbeben sind nicht in der Magmakammer, sondern in dem Bereich ringsherum bzw. hauptsächlich darüber lokalisiert − genau dort, wo das Gestein bricht. Dadurch erkennen wir, wo die Magmakammern sind. Die derzeit anschwellende Magmakammer liegt ab einer Tiefe von drei Kilometern. Ob und wann von hier auch zähfließendes Magma auf Wanderschaft geht und schließlich einen Ausbruch auslöst, kann man derzeit nicht sagen(Anmerkung: Dieses Aussage stammt aus dem Jahre 2020). Vulkanologen gehen aber davon aus, dass sich dies durch kurzzeitige Änderungen der Überwachungsparameter ankündigt. Der Zivilschutz hofft, dass das zur Evakuierung genügt.
Soweit Privatdozent Dr Walter und das GFZ in Potsdam im Jahre 2020 zur Lage an den Campi flegrei. Inzwischen haben wir seit Wochen und Monaten mehr als nur alamierende Hinweise für einen Aufstieg von Magma und das Brechen der Gesteinsschichten, welche zusammen nun mit der Ausgasung von Schwefelwasserstoff und dem Rückzug des Meeres für eine bereits zeitnah entwickelnde Eruption an den Campil flegrei spricht.
Will man nicht eine Katastrophe biblischen Ausmaßes in und rund um Neapel und die phlegreäischen Felder in Kauf nehmen, dann ist der italinische Zivilschutz gut beraten die gesamte Region einschliesslich Neapel unverzüglich zu evakuieren, so denn man nicht dieselben Fehler wie beim Mount Peleé auf der Karibikinsel Martinique wiederholen will - nur mit dem Unterschied, dass bei einer Eruption der phlegräischen Felder nicht 40000 Menschen sondern Millionen Menschen rund um die phlegräischen Feldern ansonsten sofort versterben werden, da eine Evakuierung und Flucht dann nicht mehr möglich ist.
Laut dem jüngsten Monatsbericht des INGV hat sich die Geschwindigkeit der Hebung in den letzten Tagen des Septembers vervielfacht - auf nummehr 1 cm innerhalb von 3 Tagen...
Auch dies ein untrüglicher Hinweis, dass sich die Lage in und um die phlegräischen Felder weiter destabilisiert.
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