Montag, 24. August 2020

Ein Schädling auf einer Heilpflanze - ein Wiesenzünsler auf einer wilden Bechermalve...

 IMG_20200822_142105 Goldspanner Macroaufnahme Pyrenäen Storchschnabel.jpg

Macrofoto eines Wiesenzünslers in der Blüte einer wilden Bechermalve - Foto und Copyright - www.indextrader24.com

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Der Wiesenzünsler (lat.: Loxostege sticticalis) gilt als Schädling und ist bei der Auswahl seiner Futterpflanze nicht sehr wählerisch. Der tagaktive Nachtfalter wird weltweit angetroffen und lebt in unseren Breiten in zwei Generationen. Die Puppen können bei Temperaturen von bis zu -40°Celsius im Boden überwintern, so dass dieser Falter auch in den Weiten Russlands anzutreffen ist.

Die Weibchen dieses Schmetterlings müssen vor der Eiablage Nektar aufnehmen ehe sie zwischen 300-600 Eier an den Futterplanzen in Gruppen von 8-20 Eiern ablegen.

In diesem Beitrag ist ein Wiesenzünsler an einer wilden Bechermalve (lat.: Malva sylvestris) zu sehen. Die wilder Bechermalve gilt als Heilpflanze in der Komplementärmedizin, da ihre Blüten und Blätter und deren Extrakte schleimbildende Wirkung zum Schutz der Schleimhäute entfalten sollen.

Inwieweit diese bei Infektionen und Entzündungen wirksam wirken ist noch Gegenstand der Forschung. Bekannt ist, dass die Einnahme von Extrakten dieser Pflanze mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten kann und deren Effekte abschwächen oder auch verstärken kann.

So wurde im letzten Jahr für Malva sylvestris eine antivirale Wirkung in der Behandlung von HIV-1 Infektionen beschrieben. Ob die mikrobiozide Wirkung dieser Heilpflanze sich auch gegen andere Viren und Bakterien richtet ist allerdings bislang nicht ausreichend untersucht worden.

Unbekannt ist ob die antivirale Wirkung sich auch auf andere Viren, wie beispielsweise Herpes oder Coronaviren erstreckt. Interessant ist, dass die Extrakte dieser Pflanze im Tierversuch eine das Herz schützende - also kardioprotektive - Wirkung bei Ratten aufwiesen, bei denen zuvor eine Mangeldurchblutung des Herzens erzeugt wurde.

Einen herzlichen Dank an @chriddi und @jaki01 die das Rätsel um diesen Lebenskünstler hier und auf steem gelöst haben und auf die Hinweise auf die wilde Bechermalve lieferten.

Aus protokollarischen Zwecken nachfolgend der ursprüngliche Beitrag in seiner unüberarbeiteten Form:

Der usprüngliche Beitrag zu diesem Besucher einer Blüte eines mutmaßlichen Pyrenäen Storchschnabels lautetet:

Unbekannter Goldfalter (Spanner) auf Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum)

Der Pyrenäen-Storchschnabel (lat. Geranium pyrenaicum) kommt normalerweise aus den südlichen Alpen und ist im 18 Jahrhundert vermutlich als Zierblume in die Gärten Europas eingeschleppt worden und später dann als Neophyt auch in unseren Breiten ausgewildert. Während der Blütezeit erscheinen die Blüten immer paarweise für rund zwei Tage ehe sie wieder verblühen. Die Pflanze ist dank ihrer zwittrigen Blüten in der Lage sich selbst zu bestäuben - wird aber auch wie unschwer auf den heutigen Fotos zu erkennen ist auch von Insekten, Hummeln und offenbar auch auch von Faltern und Schmetterlingen bestäubt.

Diesen Storchschnabel entdeckte ich heute am Rand des Weges der neu errichteten naturwissenschaftlichen Fakultät an der Heinrich-Heine Universität wo er von den frischen Brisen gut durchgeschüttelt wurde.

Den goldfarbenen Vertreter aus der Gruppe der Nachtfalter, der im Gegensatz zu normalen Schmetterlingen seine Flügel nicht schloss und vom Pyrenäen Storchschnabel nicht ablassen konnte war optimal an die widrigen windigen Zustand der wie wild hin und her schwankenden Blume angepasst und konnte sich mittels seines offenbar ausgeklügelten Beinapparates perfekt bei schwierigsten Bedingungen in der Blüte des Storchschnabel fixieren.

Obwohl Licht und Wind schwierige Bedingungen für eine Aufnahme dieses mir bislang unbekannten Vertreters der Nachtfalter erzeugten, gelang es mir dennoch ein paar tolle Aufnahmen von dem sonderbaren Besucher zu machen.

Auf dem folgenden Schnappschuss, für den ich vier Anläufe brauchte, seht ihr, wie eine Hummel ebenso Gefallen an dem Nektar des Pyrenäen-Storchschnabel gefunden hatte und wie beide sich dennoch während ihres Lunch an der Blume respektvoll und friedlich begegnen.

IMG_20200822_141404[1] Hummel Gold Spanner Pyrenäen Storchschnabel HHU.jpg

Da der goldene Vertreter, den man auf den ersten Blick für einen Wiesenspanner halten könnte, sich immer wieder in der Blüte verkrümmelte, war es nicht leicht Bild von seinem Corpus und Abdomen zu machen.

Nur kurz verliess er die Blüte und zeigte sich dabei auch mal von vorne. Die Gelegenheit dieses unbekannte Wesen nun ebenfalls abzulichten, liess ich mir nicht entgehen und wie ihr seht ist der flinke Freund des Pyrenäen-Storchschnabels nicht nur ausgesprochen agil sondern verfügt auch über einen weißes Abdomen...


Gold Spanner Corpus Abdomen Frontansicht Pyrenäen Storchschnabel.jpg

Spanner oder Eule? Wer weiss, wie dieser Falter heisst? - Foto und Copyright - www.indextrader24.com

Ich habe online zahlreiche Bibliotheken auf der Suche nach diesem Falter heute durchwühlt und bin leider nirgend fündig geworden - sprich mir ist keine Zuordnung dieses aussergewöhnlichen Exemplars gelungen dessen Vorliebe für den Nektar des Pyrenäen Storchschnabels auffällig war.

Vielleicht weiß ja jemand mehr?

Lieben Dank für Euer Interesse und ich hoffe Euch hat diese sinnliche Begegnung mit der Natur gefallen.

Category:Macrophotography Nature
Camera:Xiaomi Redmi Note 8
Lens:Quad Lens Smartphone
Aufnahme:
Location:Düsseldorf Campus of Heinrich Heine University/ Germany

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