Samstag, 8. Juli 2023

Die glorreichen Sieben...

 


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Symbolbild - pixabay

Liebe Freunde des Friedens und der Freiheit,
liebe Freunde der Liebe und des Glücks,
liebe Mitleser,

Sokrates sagte einmal - die einzige Weisheit ist zu wissen, dass man nichts weiss. 1979 schrieb Robert Kirby einen Artikel über den Aktienmarktcrash von 1929 und verglich den Zustand des Aktienmarktes im Jahre 1979 mit dem in den 1920 er Jahren des letzten Jahrhunderts und kam zu dem Schluss, dass es mehr Parallelen als Unterschiede gibt.

Im Jahre 1967 riet ein damals weithin unbekannten CEO namens Warren Buffet von Buffet Partnerships Ltd. seine Investoren davon in nicht gelistete Unternehmen und Staatsanleihen zu investieren, weil diese nicht von Kursanstiegen an Aktienmärkten profitieren würden und er keine Chancen am Markt erkennen konnte, welche die Aussicht auf ein erfolgreiches Investment rechtfertigen würden. Im Mai 1969 schrieb er an seine Partner, dass er sein Geschäft schliessen würde und führte dazu gegenüber seinen Investoren aus - Zitat:

"I just don´t see anything available that gives any reasonable hope of delivering a good year and I have no desire to grope around to "get lucky" with other peoples money. I am not attenued to this marcet environment and I don´t want to spoil a decent record to play a game I don´t understand so I can go out a hero."

Während Warren Buffet dem Aktienmarkt den Rücken kehrte, wurden andere Marktteilnehmer von einer irrational erscheinenden Goldgräberstimmung befallen. Es war die Zeit der sogenannten "Nifty Fifty" - einer Gruppe von Aktien wie IBM, Gilette, Coca-Cola, Avon Products, Polaroid oder auch Xerox. Im Jahre 1972 erreichte diese Gruppe von Aktien ein durchschnittliches KGV von 42, während der S&P Index mit einer Multiplen von 19 unterwegs war.

Angezogen vom Glamour dieser Aktien, wie die Motten vom Licht, waren viele Marktteilnehmer im Rahmen eines an die Tulpenzwiebelblase erinnernden Marktgeschehens bereits ein vielfaches des inneren Wertes dieser Unternehmen am Aktienmarkt auf den Tisch zu blättern. Der Optimismus bei den Nifty Fifty Aktien erreichte dabei absurde Höhen.

Die Aktien von Avon Products notierten beim 65-fachen ihres Jahresgewinnes, die Aktien von Walt Disney sogar beim 86-fachen und die von Polaroid sogar beim 90-fachen ihrer jährlichen Gewinne.

Am 11. Januar 1973 war der Goldrausch bei den Nifty Fifty Aktien dann abrupt vorbei. Eine Aktie nach der anderen wurde, wie Forbes damals schrieb, abgeschossen. Von ihren Höchstkursen fielen die Aktien von Xerox um 71%, die von Avon Products um 86% und jene von Polaroid um 91% in den Keller.

So wie die Nifty Fifty Anfang der Siebziger Jahre die gesamte Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer absorbierte und anzog, so hat sich die menschliche Natur seit dem scheinbar keinen Deut geändert. Heute sind an die Stelle von Xerox, Avon, Polaroid und Co die glorreichen Sieben getreten...


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Research @indextrader24

Abgeleitet von dem legendären und zeitlosen Western Epos mit Yul Brunner und Steve McQueen das im Englischen als die "Magnificient Seven" 1960 großer Erfolge feierte, werden unter den glorreichen Sieben am Aktienmarkt nunmehr die sieben größten Aktiengesellschaften der Welt subsummiert. Wie bei den Nifty Fifty Anfang der 70´er Jahre sind wir bei den M7 in einer Phase in der Bewertungen scheinbar keine Rolle mehr spielen. 7 Aktien in den USA, die nur 7 Prozent aller Erträge der in den USA gelisteten 3687 Aktien auf sich vereinen beanspruchen rund 1/4 der gesamten Aktienmarktkapitalisierung nur für sich allein.

Ein Umstand, nein mehr noch eine Tatsache, die mit Blick auf früherer Aktienmarktcrashphasen bei solchen Trendaktien einem jeden Investor zu Denken geben sollte. Der hohe Anteil institutioneller Investoren in den M7 Aktien lässt dabei genug Raum für Spekulation, wie diese Marktteilnehmer reagieren werden, wenn der Aufwärtstrend in diesen Wert anfängt zu kippen und sich dann ins Gegenteil verkehren sollte. Wie immer können selbst bei den bereits erreichten Bewertungen der M7-Werte die Trends im Rahmen totaler Irrationalität sich noch weiter fortsetzen, was jedoch an der langfristig negativen Perspektive für die Aktienkurse dieser Unternehmen nichts ändert. Wie bei den Nifty-Fifty gehe ich davon aus, dass nach dem finalen Erreichen von Allzeitthochs die Bewertungen der M7 vom Markt in Grund und Boden gestampft werden.

Aus Sicht eines Antizyklikers sollte man sein Geld besser in Assets investieren, die nicht Teil dieser Blase sind. Wenn man bedenkt, dass die Marktkapitalisierung von Apple und Microsoft mit 5.5 Billionen US-Dollar jene des gesamten deutschen Aktienmarktes mit seinen vielen Weltweiten Unternehmen übertrifft, dann sollte dies eigentlich jedem Apple und Microsoft Investor schwer zu denken geben. Es erscheint keine schlechte Idee zu sein die M7 Aktien bei neuen Kursexplosionen, die man nicht aussschliessen kann abzustoßen und auf zurückgebliebene und jahrelang vom Markt nicht beachtete Aktien abseits des Mainstreams zu setzen.

Wie bei der Tulpenzwiebelblase, wird auch die M7 Euphorie eines Tages die institutionellen, wie auch privaten Longinvestoren auf dem falschen Fuss erwischen. Bedenkt man, dass eine NVIDIA mit mehr als dem 40-fachen des Jahresumsatz bewertet wird und dabei - ohne Berücksichtigung des Stockholders Compensations Programms mit einem Gewinn vor Steuern von gerade mal 2.6 Milliarden im Jahr einen cash flow von 0.46% auf das eingesetzte Kapital generiert, dann ist dies sogar im Vergleich zu risikobehafteten US-Bonds mit einem Cash Return von rund 5% im Jahr (sofern die US-Bonds nicht wertlos werden) als High Risk Aktie zu bezeichenen. Aber dies scheint viele derzeit selbst bei NVIDIA nicht zu interessieren, so dass auch hier die Irrationalität scheinbar nach oben keine Grenzen kennt. Der Hype um AI lässt das Dumb Money förmlich durchdrehen...

Dabei hat der Aktienmarkt aus Sicht des Antizyklikers weitaus bessere Anlagen und Investments parat.

Im Vergleich zu den M7 erscheinen deutsche Aktien, so denn es nicht den grünen Wahn in Europa geben würde, geradezu spottbillig...

Sollten die glorreichen Sieben neue Allzeithochs ausbilden, dann sind sie im Grund zum Abschuss freigegeben, so wie die Nifty-Fifty 1973....

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Autor dieses Beitrages ist in folgenden besprochenen Basiswerten investiert: Steem, HIve-Blockchain und MHI.V. Es besteht daher die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Es kann jedoch sein, dass der Autor dieses Beitrages je nach Marktentwicklung auch in Zukunft zu gegebener Zeit sich long oder short positioniert, sofern er dem Markt nicht komplett fern bleibt. Des weiteren könnte ein indirekter Interessenkonflikt sehr wohl bestehen, da der Autor in Minen und Rohstoffwerte und Biotechwerte im Bereich Pandemie investiert ist und den Index vorwiegend im Silberstandard inzwischen betrachtet oder nahe stehende Personen in Aktien oder anderen betreffenden Werten investiert sind.

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