Am 15. Januar 2022 ereignete sich auf dem kleinen Archipel Hunga Tonga-Hunga Ha´apai (HTHH) mitten im Pazifik die größte Vulkaneruption in der jüngeren Menschheitsgeschichte, welche zu einer gewaltigen Explosion führte, deren Druckwelle mehr als zweimal die Erde umkreiste und deren Eruptionsäule nicht nur bis in die Stratosshäre, sondern sogar noch über 50 km hoch bis in die Mesosphäre unseres Heimatplaneten reichte.
Dabei wurden mehr als 135 Millionen Kubikmeter Wasser, dem stärksten Treibhausgas unseres Planeten, in die obersten Schichten der Erdatmosphäre katapultiert. Das sind mehr als 54000 olympische Schwimmbecken voll mit Wasser - eine Schier unglaublich große Menge an Wasser.
Nun zeigten Wissenschaftler vor kurzem in einer Studie die Folgen dieser Eruption der submarinen Caldera für den Planeten auf.
Die gewaltigen Mengen an Wasser, welche in die Stratosphäre gelangten werden unser Klima und Wetter dabei - so die Forscher - noch viele Jahre beeinflussen. Die Effekte der veränderten Atmoshärenchemie haben inzwischen
zu einer deutlichen Abkühlung in der Stratosphäre geführt, so die Forscher in dem PNAS Artikel.
zu einer Abnahme der Ozonschicht inn der Stratosphäre auf der Südhalbkugel, den Tropen und über dem Südpol von bis zu 14 Prozent zur Folge mit der Tendenz zu einer weiteren Abnahme des für unser aller Leben unerlässlichen Schutzschildes gegen die UV-Strahlung aus dem All.
Anomalies in column ozone from 1.2–100 hPa due to the HTHH eruption include widespread O3 reductions in SH midlatitudes and O3 increases in the tropics, with peak anomalies in 15° latitude-binned, monthly averages of approximately –7% and +5%, respectively, occurring in austral spring.
- der von der HTHH Eruption in die Stratossphöre geblasene Wasserdampf dominiert besonders auf der Südhalbkugel in einer mittlere Höhe von 26 hPa - also 26 Kilometern Höhe - in der Stratosphäre das Wetter und Klimageschehen in den Tropen und auf der Südhalbkugel der Erde.
Die mittler Abweichung des Wasserdampfgehaltes vom langjährigen Mittel in der Stratossphäre beträgt dabei ein vielfaches von 2-Sigma - und ist insofern als historisch in der jüngeren Menschheitsgeschichte einzustufen.
Die Forscher gehen davonn aus, dass auf Basis der in 2022 erhobenen Daten zur Veränderung in der Stratosphäre der Verlust der Ozonschicht zukünftig weiter zunehmen wird und in 2023 bereits den Südpol erreicht haben dürfte. Bemerkkenswerterweise stellten die Forscher dabei fest, dass der Eintrag der Wasserdampfmassen in die Stratosphäre höher war als unsprünglich angenommen und zudem über viele Jahre weiter bestehen dürfte und dadurch die Ozonschicht in der Stratosphäre weiter beschädigt - Zitat:
While the focus of this study is primarily the tropics and midlatitudes, where the bulk of the stratospheric perturbations resulting from HTHH were located in 2022, the water vapor anomaly is expected to continue to increase in the SH polar region in 2023 due to the Brewer–Dobson circulation. This additional water vapor has the potential to significantly amplify ozone losses in the Antarctic polar vortex (7, 39) in austral winter/spring. Looking ahead, water vapor levels in the stratosphere will likely continue to be elevated due to the HTHH eruption for several years given the lack of an efficient sink of water vapor in the stratosphere, making continued observation essential.
Diese gemachten Beobachtungen dürften meines Erachtens auch erklären, warum im Dezember letzten Jahres in der Stratosphäre die niedrigsten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurden und bei Temperaturen von rund -84 Grad und mehr die sonst recht seltenen polar stratosphärischen Wolken teilweise bis nach Italien und Südfrankreich im Dezember beobachtet werden konnten.
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