Mittwoch, 25. Januar 2017

Dollar- Überbewertung - die Geschichte wiederholt sich...

Vieles was die letzten Tage und Wochen passiert und im letzten Jahr passiert ist, erinnert stark an die Endphase des Bretton Woods Systems. Damals wie heute war der US-Dollar gegenüber anderen Währungen gnadenlos überbewertet. Die Arbeitslosigkeit und Inflation nahm nicht nur in den USA, sondern auch in England Ende der 60´er Jahre zu. Dies führte dazu, dass das britische Pfund am 18. November 1968 um 14.3 Prozent abgewertet werden musste. Das Vertrauen der Anleger in die Bank of England wurde damals massiv unterminiert und die Sparer verloren über Nacht 14.3 Prozent an Kaufkraft. 

Das Pendant zu diesem Ereignis aus dem Jahre 1968 in der Gegenwart ist der Brexit im Jahre 2016. Auch dieser führte bemerkenswerterweise sogar zu einer in der Spitze rund 34 prozentigen Abwertung des britischen Pfundes gegenüber dem Euro.

Damit der Dollar Ende der 60´er Jahre nicht sofort den Bach runter geht, stützte die Schweiz den Dollar in seiner Überbewertung in dem sie negative Zinsen auf Sparguthaben einführte. Heute hat die EZB diese Aufgabe übernommen - sprich einen total überbewerteten Dollar mit Negativzinsen aus der Eurozone vor der längst fälligen Abwertung zu stützen.

Damit der Dollar nicht direkt kollabiert wurde in den letzten Jahren auf der anderen Seite des Atlantiks seitens der FED ein Zinsmärchen kolportiert und durch Think tanks in Europa eine entsprechende medial inszenierte Bedrohungskulisse aufebaut, welche den Dollarimperialismus stützen soll.

Nur sind Zweifel angebracht, dass dies auf Dauer die Überbewertung der US-Valuta stützen wird.

Denn die Arbeitslosigkeit in den USA ist weiterhin extrem hoch - und 45 Millionen Menschen oder auch mehr sind auf Lebensmittelmarken angewiesen. Während die Angelsachsen durch die Abwertung des Pfundes sich zunächst etwas Luft verschafft haben - ohne das strukturelle Problem einer fehlenden industriellen Kultur zu beseitigen, ist die Überbewertung des Dollars und der damit verbundene Abwertungsdruck für die US-Valuta nicht vom Tisch.

Noch ist der Dollar an den Ölpreis gekoppelt und so manche andere Rohstoffe, doch sollte der Abwertungsdruck auf den Dollar weiter zu nehmen, dann könnte die Preisbindung der Rohstoffe und des Öls an den Dollar eines Tages von Donald Trump persönlich aufgehoben werden. - ähnlich wie die Aufgabe des Goldstandards 1971, nach dem Ende der 60´er Jahre zeitweise 30 Tonnen Gold pro Stunde aus den USA von den internationalen Zentralbanken abgezogen wurden, nach dem Charles de Gaulles Dollars die franzöischen Dollars in Gold tauschte und nach Frankreich zurückholte, während der damalige Bundesbank Präsident Blessing in seiner geheimen Depesche an die FED Deutschland um das wohlverdiente Goldäquivalent seiner nach dem Krieg hart arbeitenden Bevölkerung gebracht hat und sich weigerte die wertlosen Dollars der USA in Gold zu wechseln und ebenfalls nach Deutschland zu holen. Obwohl man sich seitens der Poltik und der FED gegen die Abwertung des Dollars gewehrt hatte, musst man am Ende aufgeben, weil ansonsten die restlichen Goldreserven der USA futsch gewesen wären, wobei wir heute nicht wissen, ob diese überhaupt noch in Fort Knox oder der Federal Reserve Bank in New York lagern.

Doch zurück zu Geschichte: Damals wie heute steht der Dollar am Abgrund und vor einer dramatischen Abwertung. Mit dem total überbewerteten Dollar kauft die US-Finanz und alle Dollarinhaber bzw verkauften US-Assets zu vollkommen überzogenen Preisen wie im Falle Monsanto an dumme Manager, wie im Falle Bayer, während die US-Eltie in aller Welt wertvolle Assets zu Schnäppchenpreisen einsacke - nur mit dem Unterschied, dass heute bei der Plünderung Europas und der Welt niemand in der Politik über den US-amerikanischen Raubzug berichtet, während Charles de Gaulles damals das Treiben der US-Amerikanischen Elite durchschaute und den Dollar durch einen Goldstandard abgelöst wissen wollte, um diesem Dollarimperialismus ein Ende zu setzen.

Charles des Gaulles war ein kluges Köpfchen, durchschaute er doch das Treiben der Eliten in den USA und handelte logisch und konsequent ganz im Sinne der Franzosen, die sich dank seiner Weitsicht und seiner politischen Kunst nicht nur darüber freuen dürften, dass sie nach Deutschland die drittgrössten Goldreserven der Welt besitzen, sondern auch noch nicht mehr Mitglied der NATO seit Ende der 60´er Jahre sind. Charles de Gaulles war - vermutlich wegen seines klaren Blickes auf die Verhältnisse in der Welt - das Ziel mehrerer Attentate, die er aber überlebte.

Nun haben die USA ein zentrales Problem, dass nicht gelöst wurde bis heute. Die Überbewertung des Dollars kann nur aufrecht erhalten werden, wenn alle Parteien mitspielen und nach der Pfeife der FED tanzen. Doch mit Trump gerät der Dollarimperialismus unter Druck. Da die FED nicht bereit ist den Dollar abzuwerten, obwohl dieser klar überbewertet ist und nur durch die Stützung der ausländischen Zentralbanken künstlich am Leben erhalten wird, wird die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit in den USA und der Armut kaum gelingen, es sei denn Trump fängt an die Ölpreisbindung für den Dollar aufzuheben und kommt, wie Nixon auf die Idee Importzölle auf ausländische Waren zu erheben, die in die USA eingeführt werden sollen.

Bei Nixon betrug dieser Importzoll, der in der new economy policy 1971 am Tag der Aufhebung der Goldanbindung des Dollars verkündet wurde 10 Prozent. Doch heute dürfte dies nicht ausreichen. Und da Trump den Dollar nicht selber über die FED abwerten kann, wird er, intelligent wie er ist, es ähnlich wie Nixon machen und den Dollar über die Einfürhung von Importzöllen direkt und zeitnah abwerten. Denn nichts anderes stellt die Einführung von Importzöllen am Ende dar. Damit hat Trump strukturell den Dollar indirekt abgewertet. Vermutlich wird er aber den Dollar nicht wie Nixon um 10 Prozent, sondern um 20 Prozent über die Einführung von Importzöllen abwerten, vielleicht auch mehr,

Der Markt spielt hier zumindest mit Blick auf die Abwertung des britischen Pfundes im letzten Jahr von rund 34 Prozent mit höheren Prozentsätzen, als beim "Nixon Schock" 1971. Sollte eine direkte Korrelation zum GBP Verfall im Jahre 2016 bestehen, dann dürfte beim "Trump Schock" die Abwertung des US-Dollars per saldo durch die Einführung von Importzöllen beim rund 2.377-fachen der Importzölle von Nixon liegen - sprich bei rund 23.77 Prozent. Trump dürfte bei der Einführung von Importzöllen daher eher klotzen und nicht nur kleckern. Mit Blick auf den Testballon beim GBP dürfte der Markt von einer Dollarabwertung in der Größenordnung von rund 23.77 Prozent in einer ersten Phase ausgehen.

Trump wird damit den Widerstand der FED und der Finanzeliten, die sich mit einem überteuerten US-Dollar in aller Welt einkaufen wollen, nicht direkt brechen, aber er sitzt strukturell am längeren Hebel. Die Importzölle und der Protektionismus, den Trump braucht, um seine Wahlversprechen zu realisieren, dürften dabei erst verschwinden, wenn der Dollar real gegen den Euro und alle anderen wichtigen Währungen um mindestens jene 23.77 Prozent abgewertet hat. Dies dürfte aber beim Verfall der Leitwährung des Dollars nur der Anfang sein, da die Geschichte des letzten Jahrhunderts bereits aufgezeigt hat, was langfristig am Ende bei endlos großen Handelsbilanzdefiziten, Massenarbeitslosigkeit und aufkeimender Inflation mit einer Währung passiert.

Denn die damalige Leitwährung des britischen Pfundes verlor innerhalb von nur 30 Jahren rund 70 Prozent an Kaufkraft. Da die Zutaten für eine solche Abwertung des Dollars bereits alle angerichtet sind, dürfte es ein mehr als schwieriges Unterfangen für die Finanzeliten werden, die fällige Abwertung des Dollars langfristig zu verhindern und damit die Privelegien eines überteuerten US-Dollars beim Erwerb weltweiter Assets zu verlieren. Denn sollte der Dollar, ähnlich wie das britische Pfunde in der Zeit von 1933 bis 1968 mehr als 70 Prozent seiner Kaufkraft einbüßen, dann dürften auch die Stützung des Dollars durch die EZB in Zukunft ins leere laufen.

Trump könnte die EZB am Ende zwingen ihre Negativzinspolitik aufzugeben, damit der Dollar abwerten kann. Dies alles wird von der Masse der Marktteilnehmer sicherlich derzeit noch nicht in seinem vollen Ausmass erkannt, dürfte aber in Zukunft ein zentrales Thema werden. Sollte der Dollar das gleiche Schicksal erleiden, wie das britische Pfund, so dürfte der Dollar in den kommenden Jahren ebenfalls noch einmal 70 Prozent an Kaufkraft verlieren, sprich rund 75 Cent gegenüber dem Euro auf rund 1.82 EUR/USD langfristig erstmal fallen. Dieses ist aber noch ein moderates Szenario, da im Falle eines Staatsbankrottes der USA der Dollar auch auf null fallen kann, dem inneren Wert dieser Nullnummer, mit der die US-Finanzeliten versuchen die Welt aufzukaufen - und dies nicht seit gestern....


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