Eine gute Nachricht gibt es jetzt schon. Ende der Woche ist das Theater um den sogenannten medial aufgetürmten Brexit oder nicht vorbei. Am Ende könnte es sein, dass das Theater um den Verbleib der Briten in der EU oder nicht sich als Non-Event herausstellt. Denn seit Monaten haben die Marktteilnehmer bereits Zeit sich auf dieses vor allem medial in Szene gesetzte Affentheater einzustellen. Vergleiche mit der SNB aus der Schweiz und deren überraschende aus dem Nichts kommende Entscheidung den Euro nicht mehr zu stützen wie im Januar 2015 sind dabei nicht zu erwarten, da die Vorlaufzeit für entsprechende Absicherungsgeschäfte der Marktteilnehmer enorm war und somit ein Überraschungseffekt wie der SNB Entscheid nicht zu erwarten ist - und meines Erachtens auch nicht kommen wird, da - egal wie der Entscheid ausfallen wird - die Märkte vorbereitet worden sind. Im Vorfeld des Referendums verblassen alle Termine diese Woche. Gleichwohl ist beispielsweise der Entscheid des Verfassungsgerichtes morgen vormittag in Karlsuhe zu den OMT Anleihekäufen der EZB und der damit erfolgenden verdeckten Staatsfinanzierung ein mehr als brisantes Eisen, dass allerdings von den Medien derzeit nicht einmal ansatzweise thematisiert wird. Schaut man sich die Truppe um Vosskuhle als obersten Richter des Verfassungsgerichtes an, so ist zu erwarten, dass wie beim ESM und EFSF diesmal erneut die EZB grünes Licht vom BVG erhalten wird.
Im EUR/CAD spielen diese Aspekte keine große Rolle derzeit. Wesentlich größer dürfte der Einfluss der Immobilienblase in Kanada sein und die sich dort auftürmenden Risiken vor denen der kanadische Zentralbankchef zuletzt diesen Monat gewarnt hat.
Der starke Ölpreis und die derzeit schwankenden Edelmetallnotierungen sorgen zum einen für einen Preisauftrieb im EUR/CAD und zum anderen üben sie Druck aus. In der Summe bleibt der Markt im Bereich um 1.45 EUR/CAD derzeit unentschlossen im Hinblick auf den weiteren Werdegang. Beachtenswert ist das die Anstiegsvarianten im EUR/CAD in den letzten 6 Wochen Impulscharakter hatten und die Abverkäufe eher korrektiver Natur waren. Sollten sich die Muster der Vergangenheit wiederholen so könnte der EUR/CAD in den kommenden Tagen noch einmal in Richtung 1.4911 EUR/CAD laufen, ehe der Euro wieder unter Druck kommt. Ein Wochenschluss oberhalb von 1.4911 EUR/CAD oder gar ein Quartalsschluss darüber würde die Gap Lücke bei 1.56 EUR/CAD wieder auf die Tagesordnung in den kommenden Monaten rücken. Saisonal betrachtet ist dies keinesfalls auszuschliessen, da mit mit Blick auf langfristige saisonale Zyklen der EUR/CAD eher unten ist und somit im Jahresverlauf wieder zur Schwäche neigen kann. In 90 Prozent der Fälle hat der EUR/CAD in den letzten 10 Jahren den Juni stets höher beendet als er ihn begonnen hat - im Mittel rund 0.6 Prozent. Dies wären dann Kurse zum Monatsschluss um die 1.4666 EUR/CAD. Die Kurslücken hoch bis 1.5606 EUR/CAD mahnen mit Blick auf Shortpositionen zur Vorsicht - auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass solange der EUR/CAD per Wochenschluss oder Monatsschluss unterhalb von 1.4911 EUR/CAD notiert die Möglichkeit erneuter Kursverlust zu Gunsten des Kanada Dollars möglich sind. Dagegen wiederrum sprich der relativ große Abstand zum AUD - der Spread zwischen AUD/CAD dürfte sich in den kommenden Wochen wieder verringern - da beide Währungen gerne um die Parität herum schwingen - mal mit einem CAD der wie zur Zeit höher bewertet ist als der Austral Dollar mal umgekehrt.
Kurzfristig sind dahei folgende Szenarien möglich:
1. Szenario UP - sprich eine Schwäche des Kanada Dollars. Ein Bruch der 1.4639 EUR/CAD Marke dürfte relativ rasch zu einem Bruch der 1.47 und nachfolgend auch der 1.48 EUR/CAD Marke führen. Sollte es zu einem Bewegungsimpuls über die 1.4824/1.486 EUR/CAD Marke kommen und dabei nachhaltig auf das 38.2 Fibonacci Retracement bei 1.4911 geknackt werden, dann dürften eine Reihe von Stop Loss Orders den EUR/CAD wieder in Richtung 1.50-1.51 EUR/CAD befördern und ggf. auch dann in den Wochen drauf wieder in Richtung 1.56 EUR/CAD steigen lassen.
2. Szenario DOWN - sprich eine Schwäche des Euros. Diese wird derzeit vom Markt seit einigen Wochen bereits eingepreist, was nicht heisst, dass der EUR/CAD nicht auch weiter fallen kann. Die Marktteilnehmer dürften hierbei auf die Unterstützung bei 1.4369 EUR/CAD achten, die zusammen mit der mittleren Monatsbollinger Bande bei 1.4359 EUR/CAD und dem Monatstief bei 1.4320 EUR/CAD ein Unterstützungscluster ausgebildet hat -.und wo vorgelagert bei 1.4428 EUR/CAD das 61.8 Prozent Fibonacci RT sich stützend auswirken.
Ein Wochen und Monatsschlusskurs unerhalb der vorgenannten Marken und dem Jahrestief löst ein Abwärtsszenario aus, das vermutlich im Bereich von 1.40 - 1.4125 EUR/CAD auf Unterstützung trifft. Ein Wochen und Monatsschluss unterhalb von 1.40 EUR/CAD hingegen würde ein Abverkauf auf rund 1.3925 bzw. später auch 1.3750 EUR/CAD sehr wahrscheinlich zur Folge haben. In dem Fall müssen, ebenso wie bei einem Anstieg über 1.50 EUR/CAD die Muster ausgewertet werden.
Da der Jahresauftakt im EUR/CAD höher war, als der Vorjahresschlusskurs und ebenso diese Woche stärker begonnen hat als die Vorwoche sind Shortpositionen im EUR/CAD mit einem gewissen Risiko verbunden, da ein Anstieg des Euros wahrscheinlich für die Mehrzahl der shortpositionierten Marktteilnehmer überraschend käme. Umgekehrt gilt, dass bei einem Abverkauf des Euros im Rahmen des Referendums in der Nacht von Donnerstag auf Freitag entsprechende Shorteindeckungen zur Folge haben kann, die widerum einen stärkeren Abwärtsschub entgegen stehen. Kurz gesagt - es gibt zwei Szenarien:
Szenario eines Anstieges zum 38.2 Fibo RT
Chartquelle: tradesignalonline.com |
Oder es kommt zu einer abwartenden Haltung bis Mittwoch bzw. Donnerstag und die Richtungsentscheidung fällt dann am Donnerstag - die vermutlich wahrscheinlich Variante die dann so aussehen kann. In dieser Variante käme es morgen wieder zu einem Anstieg des Euros und eine weisse Kerze als harami Pattern würde sich ausbilden, die Mittwochskerze würde dann eine Art Haramicross ausbilden wobei diese wegen des 24 Stunden Handels in der Form dann nur in den Kerzen des europäischen Handels in Erscheinung treten würde. Die Auflösung dieser Range wäre dann von Donnerstag auf Freitag zu erwarten...
Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com |
In der Summe empfiehlt es sich derzeit auf keiner der beiden Seiten zu agressiv zu positionieren - da nicht klar ist für welche Seite sich der Markt zum Ende der Woche hin entscheiden wird. Ein Anstieg über 1.4542 EUR/CAD im kurzfristigen Zeitfenster dürfte wieder die Ausbruchsvariante in Richtung 1.4824/1.4911 EUR/CAD auf die Tagesordnung rufen - umgekehrt dürfte unterhalb von 1.4462 EUR/CAD für Shortseller es relativ gefährlich sein in Bärenfallen zu tappen, da die eigentliche Richtungsentscheidung erst unterhalb des Monatstiefs fallen würde und dann mit der Gefahr ebenfalls wieder in eine Bärenfalle zu tappen. Der Markt bleibt somit sehr tricky...
Viele Grüsse.
Cord Uebermuth.
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