Als Greta sich entschloss zusammen mit ihrem Vater Svante am Nachmittag des 14. August 2019 in das Papierschiff zu steigen um in die neue Welt zu segeln wussten sie und ihre Begleiter an Bord und an den Bildschirmen dieser Welt noch nicht, was ihnen zehn Tage später noch blühen würde - ehe sie ihr Ziel erreichten...
Am Tag des Aufbruchs - ein Mittwoch - fernab im englisch Plymouth - war die Stimmung noch gut, obwohl schon bereits zu diesem Zeitpunkt eine frische Brise für tüchtigen Wellengang sorgte. Alle Systeme arbeiteten vorschriftsgemäß. Die Sicherheitsanweisungen und Brandschutzbestimmungen wurden akribisch im Blitzlichtgewitter der medialen Sturmfront am Pier durchgearbeitet ehe es schliesslich am frühen Nachmittag hiess - "Leinen los, Ruder hart backbord, klar machen zur Wende!"
Doch schon hier passierte die erste Panne - das Ruder klemmte und so schrapte das Millionenteuere Papierschiff der Casiraghis aus Monaco erst einmal minutenlang am Pier entlang. Beobachter meinten bereits zu diesem Zeitpunkt kindliche Schreie aus dem Schiffinneren gehört zu haben - doch schnell verstummten diese wieder.
Nachdem der Skipper der Malizia II sich entschlossen hatte durch eine Nothalse Schiff und Manschaft im Hafen von Plymouth vor dem sicheren Untergang zu retten verliess das Schiff schliesslich doch - wenn gleich reichlich ramponiert - den englischen Hafen und segelte hinaus auf die Weiten des Nordatlantiks.
Jubel brannte auf am Pier von Plymouth und Millionen Zuschauer in aller Welt fieberten mit Greta der Kliimasozialistin vor den Fernsehgeräten. Fieber hatte aber nicht nur die Zuschauer in aller Welt erfasst, sondern auch Greta, was sie sich bei der Abreise aber nicht anmerken liess. Was die Zuschauer nicht wussten, Greta die Große hing bereits zu diesem Zeitpunkt kopfüber an der Reling und hörte nicht mehr auf zu reiern. Sie hatte es ja auch schon bereits vor ihrer Abreise verkünden lassen - medienwirksam auf allen Kanälen der Klimasozialistischen 19´er Bewegung, welche besonders die Deutschen erfasst hatte.
"Dann werde ich halt zwei Wochen kotzen!"
Die Gicht spritzte Greta dabei fortlaufend ins Gesicht und Plankton hatte sich dabei in ihrem goldenen Haarschopf verfangen. Es roch nach Fäulnis und Schwefeldioxid - und es schien so als ob der zarte Duft von Amonniak sich dabei ebenso an Deck ausbreitete. Der kalte Winde fuhr ihr unter ihre nicht ganz dichte Jacke. Sie fror - sie fror entzetzlich obwohl die Sonne gleissend hell vom blauen Himmel schien und sich tausendfach an der Meeresoberfläche zu brechen schien. Und dabei war sie noch keine Stunde auf See...
Die Küste von England verschwand langsamt in der Ferne hinter dem Horizont und das Geschrei der Massen vom Pier verebbte. Nun war sie allein mit ihrem Vater, dem Prinzen von Monaco und dem Bergmann aus Deutschland auf hoher See - mitten im irgendwo vom Nirgendwo - draußen wo die Gesetze dar Natur, die sie so liebte das sagen hatten.
Scheisse, dachte sich Greta in diesem Augenblick. Die ganze Segelaktion war keine gute Idee...
Schon jetzt bereute sie es zutiefst nicht den Flieger in Heathrow genommen zu haben und stattdessen auf ihre PR-Berater gehört zu haben, die akribisch auf ihr millionenschweres Image als Klimabarbie bedacht waren...
Der Wind frischte auf und die Wogen in ihrem Magen ließen nach. Doch das mulmige Gefühl in Zeiten des Klimawandels auf See zu sein, behagte ihr gar nicht. Das Schiff - oder das was von ihm nach der Havarie in Plymouth noch übrig war - glitten durch die Wogen der See und nahm weiter an Fahrt auf. Alles schien von nun an wie am Schnürchen zu laufen...
10 Tage auf See...
Inzwischen waren zehn Tage vergangen und Gretas Seekrankheit hatte sich längst gelegt. Nur das Knarzen und Ächtzen des ramponierten Schiffsrumpf gegen den die meterhohen Wellen des Atlantiks sturm liefen, so als ob sie sagen wollten "Schäm Dich Mädchen!" waren zu hören. Der Kontakt zu Aussenwelt war bereits vor zwei Tagen nach einem schweren Wellenschlag, der die Boardantenne zerfetzt hatte abgerissen. Kurze Zeit später viel auch das GPS System aus, so dass der Skipper der Malizia II versuchte per Hand zu navigieren, was ihm jedoch mehr schlecht als recht gelang.
Die Hubschrauber, die am Tag des Aufbruchs noch über ihnen kreisten, würden wohl erst wieder in New York zu sehen sein und ihr das klamme Gefühl eines unguten Ausgangs ihrer Reise in die neue Welt nehmen. Währenddessen waren die Kohlendioxid Konzentrationen unter Deck in den letzten Tagen deutlich angestiegen. Es roch immer noch nach den erbrochenen Überresten, die sich sehr zum Leidwesen ihrer Begleiter in der Bilge des Schiffes inzwischen gesammelt haben mussten.
Ein paar Eisvögel folgten dem Kielwasser der Nusschale, die zum Spielball des Atlantiks geworden war. Am Horzont verdunkelte sich die Wolken und das Wetterleuchten einer herannahenden Gewitterfront war zu erkennen. Auch der Seegang nahm zu und die Wellen wurden zu Bergen aus blauem Marmor, welche den Kahn immer mehr Schlagseite verliehen. Die Sturmfock hatte es bereits vor 4 Tagen zerlegt, so dass nur noch das inzwischen gereffte Großsegel für Vortrieb sorgte. Die Abenddämmerung sorgte für einen letzten Sonnenstrahl am Firmament ehe das Grauen beginnen sollte.
Die Vögel hatten sich bereits schon längst verabschiedet, als mit Einbruch der Dunkelheit der Orkan und das Gewitter über Greta und ihre Crew hereinbrachen. Schon längst war Greta die inoffizielle Skipperin dieses Himmelfahrtskommandos geworden. Meterhohe Wellen rollten über Schiff und Besatzung hinweg, der Mast war gebrochen und Bergmann wollte den Diesel anwerfen. um Boot und Besatzung vor dem Untergang zu retten.
Greta befahl - "Der Diesel beibt aus!"
Der Skipper machte bereits Anstalten den Schlüssel im Zündschloss für den Schiffsdiesel zu drehen, als Greta aus der Kombüse heraus ins Cockpit zu Bergmann schrie: "DER DIESEL BLEIBT AUS!"...
Der Logbucheintrag in den Aufzeichnungen, die man rund drei Wochen nach dem Aufbruch von Greta in die neue Welt rund 1000 Seemeilen vor der US-Küste in einer Rettungsinsel zusammen mit verschütteter Tomatensuppe fand enden an dieser Stelle.
Bis heute fehlen von Greta, ihrem Vater, dem Skipper und dem Prinzen von Monaco jede Spur. Nur die Welle des Altankis sind geblieben. An jener Stelle wo man den Ort ihres Unterganges vermutet kräuselt sich nur zart die See im Sonnenschein. Das Entsetzen und der Schock, der all ihre Anhänger weltweit erfasst hatte, als sie erfuhren, dass Greta untergegangen ist, kurz bevor sie New York City erreichten - hier draußen ist von alledem nichts zu spüren.
Denn für Greta hatte die Natur nicht viel übrig - auch wenn sie für die Natur viel übrig zu haben schien.
Doch all dies interessierte die Natur nicht - auf Gretas letzter Reise.
Peace!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen