Freitag, 20. Mai 2016

Die pandemischen Infektionsrisiken nehmen zu...

Die Risiken in Fragen eines potentiellen globalen Seuchenereignisses haben in den letzten 12 Monaten leicht zugenommen.

Die Gelbfiebermücke Aedes aegyptii ist auch in Asien beheimatet
So kämpft Angola seit Ende letzten Jahres mit einer Gelbfieber Epidemie, welche vom Ausmaß und Schwere als einer der größten Gelbfieberausbrüche der letzten Jahrzehnte gewertet werden kann. Brisant dabei ist, dass führende Infektiologen - vor dem Hintergrund von rund 1 Million chinesischer Gastarbeiter in Afrika - inzwischen einen Kontinentalsprung des Gelbfiebervirus nach Südostasien nicht mehr ausschliessen und als ernsthafte Gefahr für die Bevölkerung in Asien ansehen. Die internationale Impfstoffreserve von 6 Millionen Impfdosen wurde inzwischen komplett aufgebraucht. Dies bedeutet, dass im Falle einer weiteren Ausdehnung der Gelbfieber Epidemie auf andere Kontinente, keine Impfstoffreserven mehr zur Verfügung stehen.


Aber auch eine neue Variante des Vogelgrippevirus scheint den Seuchenspezialisten in aller Welt zunehmend Kopfzerbrechen zu bereiten, da eine Mutation des H5N6-Virus eine Mensch zu Mensch Übertragung wahrscheinlich macht.


Diese, wie auch andere Entwicklungen finden derzeit in den Mainstreammedien kaum Beachtung, was jedoch  nicht heisst, dass die Menschheit keinem globalen Pandemierisiko ausgesetzt sind. So gibt es seit Anfang des Jahres im Südsudan einen Ausbruch eines hämorhaghischen Fiebers, dessen Ursache bis heute ungeklärt ist.


Auch das MERS-Co-Virus wütet weiter im mittleren Osten - allem voran in Saudi Arabien. Dort sind bislang 1383 Fälle Labormässig bestätigt worden, von denen 592 Personen verstarben, was immer noch einer Case Fatality Rate von 42.8 Prozent entspricht. In jüngster Zeit starben vier weitere Personen an der Infektion, 4 überlebten und zwei wurden neu infiziert.


Zwar erscheinen bis auf den Gelbfieberausbruch die Infektionsausbrüche den Umständen nach bislang regional begrenzt zu sein. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich diese mehr labile Konstellation eines Tages zu einem Ausbruch globalen Massstabes ausweitet. Nachwie vor sehe ich das größte Bedrohungspotential in einem Reassortment des H5NX oder H7NX-Virus. Dabei ist es unerheblich ob es am Ende ein H5N1 oder H7N9-Virus ist, dass sich zu einem pandemischen Großschadensereignis ausdehnt oder ein solches Virus durch Fehler in einem Hochsicherheitslabor freigesetzt wird.


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