Der Ifo Index steigt stärker als erwartet und signalisiert einen konjunkturellen Aufschwung in Europas führender Volkswirtschaft. Durchwachsen hingegen die Konjunkturdaten aus Italien, die eher in den Minus bereich driften. Daraus lässt sich schließen, dass der Konjunkturaufschwung in Deutschland in erster Linie scheinbar zu Lasten der südeuropäischen Länder geht und wieder an Fahrt aufnimmt.
Am Nachmittag steht der Zinsentscheid der kanadischen Zentralbank an. Diese könnte die medial breit getretenen Buschbrände in Alberta vom Monatsanfang als Vorwand benutzen die Zinsen noch einmal zu senken, wenn gleich dies von der Mehrzahl der von Bloomberg befragten Marktbeobachter als derzeit unwahrscheinlich angesehen wird. So preist der Markt derzeit die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen in Kanada in diesem Jahr mit lediglich 7 Prozent ein. Gleichwohl sollte die Bank of Kanada die Zinsen unerwartet senken, so dürfte dies dem Euro entsprechenden Auftrieb verleihen. Bereits die Zinssenkung in Australien zum Monatsanfang liess den Austral Dollar deutlich abwerten. Somit könnte die Bank of Kanada, die sich auf der anderen Seite mit einer zunehmenden Blasenbildung an den Immobilienmärkten in Vancouver und Toronto gegenübersieht auf der anderen Seite die Risiken einer Leitzinssenkung ebenso wenig aus den Augen verlieren, da eine solche den Housingbubble in Vancouver und Toronto zusätzlich anheizen dürfte.
Der gestrige unerwartet starke Rückgang bei den Baugenehmigugen ist ein Indiz dafür, dass die Situation am Immobilienmarkt zunehmend fragiler zu werden scheint. Dies wiederrum könnte ein Grund sein, die Zinsen auf der anderen Seite erneut zu senken.
In der Summe ergibt sich ein Szenario, dass einen unveränderten Zinssatz wahrscheinlich erscheinen lässt. Da keine Pressekonferenz geplant ist, erwarte ich auch keine Änderung des Leitzinses, der normalerweise entsprechend kommentiert werden würde. Da die Kerninflationsrate in Kanada bei 1.7 Prozent liegt und für 2017 die Bank of Canada eine Inflationsrate von 2.3 Prozent und in 2018 von 2 Prozent erwartet, ist eine weitere Zinssenkung im Grunde nach nur zu erwarten, wenn die Wirtschaft stärker schwächeln sollte. Der Zinsentscheid wird um 16 Uhr MESZ auf der folgenden Webseite veröffentlicht:
Das gewachsene Handelsbilanzdefizit von Kanada hingegen beinhaltet auf der anderen Seite entsprechende Abwertungsrisiken für den Kanada Dollar. Wie der Markt die Gemengelage verarbeiten wird, bleibt derzeit unklar. Normalerweise gilt das Defizitwährungen fallen und Überschusswährungen steigen. Doch was ist schon normal in dieser Welt. Würde man das Handelsbilanzdefizit der USA einpreisen, dann müsste der Dollar massiv einbrechen - angesichts der seit Jahrzehnten chronischen Rekordhandelsbilanzdefizite der USA, welche durch die Weltstaatengemeinschaft fortlaufend finanziert werden.
Über den Metropolen Kanadas schwebt zudem das Damoklesschwert einer möglicherweise platzenden Immobilienblase in Toronto und Vancouver, nachdem dort in den letzten Jahren die Immobilienpreise in ungeahnte Höhen geschossen sind.
Über den Metropolen Kanadas schwebt zudem das Damoklesschwert einer möglicherweise platzenden Immobilienblase in Toronto und Vancouver, nachdem dort in den letzten Jahren die Immobilienpreise in ungeahnte Höhen geschossen sind.
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