Heute werden die Futures an den Rohstoffmärkten gerollt. Für Gold und Silberanleger machen sich diese Rolleffekte positiv bemerkbar, da die Edelmetalle weiterhin sich mit Blick auf die kommenden 12-18 Monate im Zustand der Backwardation befinden.
Backwardation bedeutet, dass der Markt bereit ist für die direkte physische Lieferung mehr zu bezahlen, als für ein Versprechen in der Zukunft, dass nur auf Papier verbrieft ist. Somit zeigt sich hier auch dass der Markt das Vertrauen in Papierversprechen, die weit über 1 Jahr in der Zukunft liegen verloren hat. Dieser Zustand der Backwardation wird in den Massenmedien nur zu gerne unterschlagen. Umgekehrt können Anleger die Papierversprechen und Derivaten vertrauen physisch verkaufen und Papierversprechen kaufen - allerdings mit der Gefahr, dass wenn sie falsch liegen später für die physische Lieferung mehr bezahlen müssen, als auf dem Papier versprochen wurde oder das Papierversprechen sogar wertlos wurde. Dies gilt insbesondere in einem Hyperinflationären Szenario und einem deflationären Systemkollaps und der Auslöschung oder der Abwertung entsprechender Fiatmoneysysteme.
Bei Öl und Gas hingegen dürfte es für die Besitzer gehebelter Produkte der Finanzindustrie heute zu entsprechenden Contangoeffekten - sprich zu Rollverlusten kommen, da die Preise für die Futures über dem aktuellen Kassapreis liegen und somit bei jedem Kontraktwechsel es zu entsprechenden Rollverlusten für die Inhaber entsprechender Papierversprechen kommt. Sprich wer Futures verkauft und Kasse kauft, kann ein entsprechendes Arbitragegeschäft machen, vorausgesetzt die Lagerkosten sind nicht höher als der Arbitragegewinn. Allerdings darf davon ausgegangen werden, dass die Dynamik der Contangoeffekte im Öl und Gas, welche die letzten Monate und Jahre bestand in Zukunft tendenziell abnehmen wird, da auch hier die Differenzen in der Futureforward Curve zum Kassapreis nach den massiven Verlusten der letzten Jahre tendenziell eher abnehmen werden. Ob und wann auch Öl und Gas wieder in Backwardation geraten lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Im Falle einer Hyperinflation sollte dies aber recht schnell passieren.
Der nächste Kontraktwechsel bei den Rohstoff Futures ist am 29. Dezember 2015.
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