Samstag, 19. März 2016

Kometen im Doppelpack - 252P/LINEAR und 2016 BA14 - Streifschuss aus dem All...

Der Komet 252P/LINEAR  wird in der Nacht zum Dienstag die Erde in nur 3.4 Millionen Kilometer passieren. Er kommt nicht allein, denn ein wahrscheinliches Fragment des Kometen der als 2016 BA14 katalogisiert wurde, wird den Kometen begleiten. Der Komet wurde - ähnlich wie Shoemaker Levy 9 vor seinem Einschlag auf dem Jupiter - erst vor zwei Monaten entdeckt.



Die inzwischen von der Südhalbkugel der Erde aus mit bloßem Auge beiden sichtbaren Kometen schimmern derzeit grünlich am Firmament, was Folge von C²-Emissionen ist. In den letzten 250 Jahren ist kein Komet der Erde so nahe gekommen. Ab dem 24. März wird der Komet dann auch am Horizont der Nordhalbkugel auftauchen und bis zum Monatsende steil am Firmament aufsteigen und dabei die Ekliptik von Mars und Saturn am Osterwochenende passieren.


Ob er dann noch mit bloßem Auge sichtbar ist, wird sich zeigen müssen. Vom 26. März auf den 27. März - also am Ostersamstag - wird der Komet am Deichselende des "Großen Wagens" vermutlich leicht mit einem Feldstecher aufzufinden sein. Für Kometenfans ein besonderes Naturschauspiel, das sie - gut Sicht vorausgesetzt - sich nicht entgehen lassen sollten.

Der Nukleus des Kometen 252P/LINER wird auf einen Durchmesser  von 60-200 Metern derzeit geschätzt. Ein Einschlag eines solchen Kometen hätte verheerende Folgen. Schon bei einem Nukleus Durchmesser von ledglich 100 Metern und einem unterstellten Einschlagswinkel von 45 Grad bei 15 km/s (also mehr als 15-mal so schnell wie die Kugel einer Kalaschinkow) würde folgendes passieren - Zitat:

"Das Geschoss bricht auseinander in einer Höhe von 5,608 m  Die Geschwindigkeit der einzelnen Stücke des Geschosses nach dem Auseinanderbrechen beträgt 2 km/s Die Energie der Druckwelle beträgt 5.05 x 1016 J

Große Teile schlagen auf der Erdoberfläche ein und könnten ein Krater-Streufeld erzeugen. Um die Anzahl und Größe der Bruchstücke des Geschosses zu berechnen, und auch um die Größe und Anzahl der Krater des Streufeldes zu berechnen, ist eine genauere Analyse des Eintritts in die Atmosphäre erforderlich."

Nun wird keine der beiden Kometen auf der Erde diesmal einschlagen. Doch statistisch betrachtet passiert dies - man höre und staune alle 758 Jahre. Also gar nicht mal so selten. Ein 200 Meter Eisbrocken trifft die Erde bereits ca, alle 3800 Jahre. Auch dieser würde in der oberen Atmosphäre auseinander brechen und ein Kraterstreufeld hinterlassen. Der Unterschied zwischen den beiden Einschlagskratern eines 100 Meter großen Nukleus und eines 200 Meter Nukleus wird exemplarisch im folgenden Simulationsmodell mit unterstellten 15 km/s und 45 Grad Einschlagswinkel dargestellt.

Kratereffekt bei Einschlag eines 100 Meter Durchmesser Nukleus



Kratereffekt bei Einschlag eines 200 Meter Durchmesser Nukleus



Kratereffekt bei Einschlag eines 2 km Durchmesser Nukleus


(ähnlich Shoemaker Levy 9 und 60 km/s Einschlagsgeschwindigkeit)

Bei einem Nukleus Durchmesser von 2 km - wie sie bei einem der 21 Fragmente von Shoemaker Levy 9 zu beobachten waren (Wikipedia behauptet - entgegenen NASA Quellen - dass die Fragmente nur 50 bis 1000 Meter groß gewesen seien) - wären die Schäden weltweit und global. Selbst in 500 km Entfernung würden die Menschen verbrennen.

Die Debris der beiden kosmischen Besucher wird zum Monatsende einen Meteoritenschauer auf die Erde regnen lassen. Wundern Sie sich also nicht wenn zum Monatswechsel es plötzlich abends Sternschnuppen regnet...

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