Sonntag, 3. Dezember 2017

Komplexe Systeme - Teil 1

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Welt in der wir leben ist nicht einfach - im Gegenteil, sie ist hoch komplex. Dies gilt nicht nur für den Markt und die Finanzmärkte, sondern für alles was auf der Erde passiert. Die Welt von heute ist sogar komplexer geworden als die von früher. Dies ist unter anderem dem technologischen "Fortschritt" geschuldet, der nicht immer nur Segen, sondern oft auch ein hohes Mass an Anfälligkeit bringt. Einfache Technik ist meist robuster, als komplexe Technik. Die Einführung des Hochfrequenzhandels vor rund 10 Jahren hat die Märkte mit ihren Alogarhytmen nicht einfacher sondern komplexer gemacht - so komplex, dass sie als komplexe Systeme entsprechend auch umso anfälliger werden für plötzliche Krisen. Der Mensch ist ebenso ein komplexes System - streng abstrakt betrachtet. Komplexe Systeme sind stets vernetzt, dezentral und besitzen an ihren Schnittstellen Knotenpunkte. Fällt ein Knotenpunkt aus, dann kann dies für ein kompexes System bereits fatale Folgen haben. 

Kartenhäuser als einfaches Beispiel für komplexe Systeme



Als Beispiel zur Veranschaulichung soll ein Kartenhaus dienen. Bryan Berg ist ein Spezialist für Kartenhäuser. Er hat unter anderem das größte Kartenhaus der Welt bislang gebaut. Kennen tut ihn interessanterweise keiner. Vermutlich ist den Eliten es zu riskant Kartenhäuser öffentlicih zu thematisieren - zumindest im Mainstream. Denn der einfache Mann auf der Strasse könnte dahinter kommen, dass auch unser globales Finanzsystem ein solches Kartenhaus darstellt.

Denn auch Kartenhäuser sind komplexe Systeme. Und wenn sie das größte Kartenhaus der Welt bauen, dann kann dieses durch ein relativ banales Ereignis, schon durch eine Kugel oder eine kleine Erschütterung zum Einsturz gebracht werden. Komplexe Systeme wie Kartenhäuser sind daher besonders sensibel - ebenso wie der Mensch.

Verliert ein Mensch ein Auge - oder erblindet er auf diesem, dann muss sein Leben nicht zwangsläufig kollabieren, da er noch im Idealfall ein sehendes Auge auf Reserve hat. Dies sollte er aber tunlichst nicht mehr verlieren. Denn der ein solches Ereignis würde unweigerlich sein Leben komplett verändern. Der Verlust des Sehens auf beiden Augen macht einen Menschen, der vorher alles selber gestalten konnte zu einem Pflegefall. Er kann sich plötzlich nicht mehr orientieren, im schlimmsten Fall steht er im Dunkeln und weiss nicht einmal mehr ob Tag oder Nacht ist. Diese Fälle sind gottlob selten, aber auch diese kommen vor. Bezogen auf die globalen Finanzmärkte muss man unterstellen dass diese in 2008 bereits auf einem Auge erblindet sind. Sollten die Marktakteure auch auf dem zweiten Auge erblinden, weil sie unvorsichtig agieren, dann könnte der Seneca Effekt kollabierender Systeme endgültig zu schlagen. Denn ein drittes Auge gibt es weder für Banken noch für Zentralbanken.

Das Goldfischgen, dass Augen wieder neu wachsen lässt und wieder ein Sehen ermöglicht wurde beim Menschen bis heute nicht gefunden. Dies ist auch der Grund warum Querschnittslähmungen bis heute nicht heilbar sind und blinde blind bleiben, wenn der Sehnerv zu grunde gegangen ist. Ich hege die Hoffnung für alle Blinden in dieser Welt, dass es eines Tages möglich ist statt Defektheilungen durch die Pharmaindustrie zu unterstützen, es möglich ist die vollstänige Regeneration des Sehorgans oder eines Querschnittgelähmten zu bewerkstelligen. Milliarden und Abermilliarden werden in der Forschung für nicht kausale Therapieansätze verausgabt - ohne die Ursachen von Krankheiten zu behandeln oder gar die Grundlagenforschung so zu fördern, dass kausale Therapien zur Regeneration ganzer Organsysteme erfolgen. Eigentlich sollte es doch schon längst möglich sein dank der Errungenschaften und des Wissens über die Gene, die Schalter zu kennen die man umlegen muss um Augen wieder neuwachsen lassen zu können und Zähne nachwachsen zu lassen und taube wieder ohne Hilfsmittel zum Hören zu bringen. Vermutlich liegen diese bahnbrechenden kausalen Therapiemöglichkeiten unter Verschluss in bestimmten Forschungszentren. Kausale Behandlung oder gar die vollständige Wiederherstellung des Menschen nach Organschaden ist nun mal langfristig für die Pharmabranche genauso wenig lukrativ, die für die Politiker, die aus Armut Wohlstand machen würden. Denn wo wäre die SPD, wenn alle Menschen plötzlich zu Reichtum kommen würden und fortan bürgerliche Parteien wählen...

Daran und an vielen anderen Beispielen erkennen sie, dass die Welt in der wir leben kompex ist, so komplex wie ein Kartenhaus. Kommt es in solch anfälligen Systemen an eine der Knotenpunkte zu einer Erschütterung, dann kann ein ganzes Kartenhaus innerhalb von Sekunden einstürzen.

Bitcoin ist ein klassisch komplexes System. Es besitzt viele Knotenpunkte und ist dezentral - ein klassisches Merkmal komplexer Systeme. Durch die vielen Knotenpunkte ist es wie ein Kartenhaus ebenso für Störungen anfällig wie unser Finanzsystem. Bitcoinbesitzer wissen das inzwischen. Schon der Ausfall einer Handelsplattform sorgt bei den Kryptowährungen daher schon für massive Turbulenzen und entsprechende Ausfälle.

Komplexe Systeme eigenen sich nicht als Geldsystem. Der Grund ist einfach - sie sind einfach stets störanfällig und damit Kollapsgefährdet. Daher ist auch Giralgeld, virtuelle Bezahlsysteme als hochkomplexe Strukturen stets mit dem Risiko des Zusammenbruchs vergesellschaftet. Gutes Geld hingegen ist einfach - und nicht Komplex. Es verfügt über simple Eigenschaften, braucht keine Knotenpunkte und ist ohne Kontrahentenrisiko. Sprich der Ausfall eines Teils des Gesellschaftssystems verursacht keine Ausfälle bei gute Geld.

Denn gutes Geld ist niemals kollapsgefährdet - auch nicht komplex oder auf irgendwelche Zufuhr von Energie oder ähnliches angewiesen.

Gutes Geld kollabiert auch nicht, wenn ein Kartenhaus plötzlich einstürzt. All diese einfachen wie auch grundlegenden Eigenschaften finden sie nur in den Edelmetallen. Je einfacher das System ist, umso geringer ist die Gefahr, dass diese System kollabieren - egal was hochkomplexe Systeme um diese herum für Akrobatik vollführen. Nicht das Einfache läuft Gefahr zusammenzubrechen, sondern alles was hochkomplex und stark vernetzt ist. Die globalen Finanzsysteme sind inzwischen so stark vernetzt - und dies sogar gezielt gefördert im Glauben, dass diese Vernetzung hilft die Risiken für einen Kollaps abzuwenden, wobei gerade diese Vernentzung, wie sie am Beispiel des fehlenden Trennbankensystems deutlich wird, eine unglaubliches Risiko für einen Kollaps beinhaltet.

Die allte Börsenweisheit: Keep it simple ist nicht ohne Grund so elementar. Denn je komplexer ihre Handlungen umso größer ist die Gefahr, dass ein Fehler noch größere Folgen nach sich zieht. Die grüßte Schwachstelle des Systems ist nunmal der Mensch, der inzwischen den Maschinen massiv unterlegen ist und vor seiner Ausrottung steht, sollte er den Einfluss des Robo sapiens nicht alsbald auf das notwendige Mass reduzieren, anstatt der Welt der Maschinen einen immer grüßeren Einfluss zu geben.

Noch lässt sich das zunehmend komplexer werdende System der Maschinenwelt relativ einfach eindämmen, in dem man den Maschinen einfach den Strom abstellt. Es wird der Tag kommen, da wird die KI einen solchen Versuch die Welt der Maschinen auszuschalten als einen Anschlag auf die Künstliche Intelligenz werten und entsprechend alles unternehmen um die Menschheit als eine ihren Interessen zu wider laufende Spezies ausrotten. Noch kann dies verhindert werden, da die Maschinen dieser Welt noch nicht vollends autonom geworden sind und auf den Menschen angewiesen sind. Doch die Künstliche Intelligenz ist dabei uns in einem Überschalltempo innerhalb weniger Jahre zu überholen, woraus sich langfristig erhebliche Probleme für die Menschheit ergeben dürften. 

Frei nach Darwin überlebt nur der stärkste. Die Maschinen kann er Mensch beim Armdrücken nicht mehr besiegen. Auch beim Schach stößt homo sapiens im direkten Vergleich mit robo sapiens inzwischen an seine Grenzen. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, dann verliert die Menschheit die Kontrolle über alles was ihr früher lieb und wichtig war. Künstliche Intelligenz wird die Menscheit ausrotten - am Ende reicht dafür schon in einer stark vernetzten Welt mit vielen Knotenpunkten eine kleine Störung aus, damit die KI ein Auslöschungsprogramm gegen die Menschheit einleitet.

Da das Leben eines Menschen aus einer Ansammlung an Fehlern besteht, ist es bereits jetzt vorhersehbar, dass ein menschlicher Fehler es sein, wird der die Maschinen und Netzwerke dazu bringen wird die Menschheit zu ruinieren. Vielleicht wird dies ein Elektriker sein, der versentlich ein falsches Stromkabel durchknipst oder ein Baggerfahrer der die Stromversorgung zu einem Rechenzentrum lahmlegt. In einer Welt, in der alles und jeder miteinander vernetzt ist, reicht schon ein kleines Ereignis um alles zum Einsturz zu bringen. So ist das halt mit Kartenhäusern und komplexen Systemen...

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