Mittwoch, 13. Dezember 2017

Long Valley Caldera, Yellowstone Supervulkan und kosmische Strahlung - Siliziumreiches Magma als Hochrisikofaktor für Eruptionsereignis

Das Thema der Supervulkane und eines Ausbruches dieser Giganten wurde an dieser Stelle regelmäßig beleuchtet. Für den Yellowstone Supervulkan wurde von mir bereits vor knapp 10 Jahren ein Eruptionsmodell aufgestellt, dass erstaunlicherweise sich inzwischen bislang in fast allen Teilen bestätigt hat. Dabei ist der Yellowstone Supervulkan jedoch nicht der einzige Hotspot für eine Supereruption. Die Long Valley Caldera in den USA ist sicherlich mindestens ebenso gefährlich, aber kaum jemand kennt diesen Vulkankomplex im Westen der USA; der dieses Jahr an seinem südlichen Rand der Caldera kontinuierliche Erdbebenschwärme produziert. Im Yellowstone ist es derzeit hingegen seit Monatsanfang relativ ruhig mit lediglich 38 Mikrobeben derzeit. Dies muss aber nichts heissen.

Wenig bekannt sein dürfte, der Zusammenhang zwischen großen Eruptionsereignissen von Vulkanen und dem Auftreten eines solaren Minimums. Dabei zeigte eine wissenschaftliche Untersuchung bereits im Jahre 2011, welche die Eruptionsgeschichte der letzten 300 Jahre bei Vulkanen untersuchte, dass mit einer Konfidenz von 96,7 Prozent große Vulkanische Eruptionen mit dem Auftreten eines solaren Minimuns vergesellschaftet sind. Diese großen Eruptionsereignisse, zu denen auch der des Pinatoubo gezählt wird, sind offenbar mit dem bei einem solaren Minimum sich erhöhenden kosmischen Strahlungs"druck" vergesellschaftet. Diese kosmische Strahlung scheint dabei besonders in Siliziumreicher Lava und ihren Fluiden mit dem Eindringen der Muonen und deren Ladung von bis zu 10 GeV in die oberen Bereich einer Magmaplume zu einer "Fragmentierung" des Magmas zu führen, bei dem große Mengen Wasser innerhalb der Magmaplume freigesetzt werden, zu führen.

Offenbar ist dieser hochexposive Prozess in der Tiefe der Erdkruste in der Lage einen entsprechenden Auftstieg des Magmas zu begünstigen und somit eine Eruptionssequenz auszulösen. Bei Siliziumarmen Magma ist dieser Effekt der kosmischen Strahlung auf das Magma hingegen nur sehr gering ausgeprägt. 

Führt man sich nun vor Augen, dass der Yellowstone Supervulkan, wie auch die Long Valley Caldera und deren Magma bei früheren Ausbrüchen als rhiolytisches Magma - also als Siliziumreiches Magma imponierten - so muss man angesichts des in den kommenden Jahren anstehenden solaren Minimums diskutieren, ob die dann wieder vermehrt auf die Erde treffende  hochenergetische kosmische Strahlung zu entsprechenden Veränderungen des Magmas unterhalb der Calderen führt und somit eine Eruption begünstigt.

Die zahlreichen Schwarmbeben im Mai und Juni, wie auch später im August und September im Yellwostone könnten mit Blick auf die nachlassende Sonnenaktivität in diesem Jahr über die kosmischen Strahlungs"druck" daher bereits zu einer vermehrten Freisetzung von H²0 geführt haben, welches intrusive Prozesse der Magmaplume im Yellowstone Supervulkan weiter begünstigt und möglicherweise im Sinne eines präformierenden Prozesses eine Supereruption vorbereitet. Demnach wäre vermutlich ab 2020, wie übrigens auch in meinem Zeitalterationsmodell zum Yellowstone skizziert mit einer weiteren signifikanten Zunahme der Erdbebenereignisse zu rechnen. Dies kann übrigens auch jederzeit schon früher beginnen, da wir in geologisch engsten und kleinsten Zeiträumen argumentieren. Denn in der Geologie bedeutet 1 Jahr gar nichts.

Die rhyolytische siliziumreiche Magmavorgeschichte dürfte sich in den vergangenen Jahrtausenden nicht verändert haben und sowohl für den Yellowstone Supervulkan, als auch für die Long Valley Caldera als Hochrisikomerkmal für einen potentiellen Ausbruch im Rahmen eines solaren Minimums gewertet werden.



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