Champions League - und die Bayern gegen Real Madrid im Rückspiel. Während sich in deutschen Kneipen in Düsseldorf nur eine Handvoll Fußballbegeisterte verirrten, war im Cafe Palace mit seinem orientalischen Ambiente der Teufel los.
Die kleine Örtlichkeit mit Imbisscharakter in der Nähe des berüchtigten Maghrebviertels in Düsseldorf in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof war heute so gut besucht, das die arabisch stämmigen Besucher auch auf der Strasse standen und durch die Fenster des Cafes das Spiel des FC Bayern München gegen Real Madrid verfolgten.
Zwar konnte man den arabischen Kommentator des Senders der das Champions League Spiel übertrug nicht verstehen, aber die Stimmung war grandios. Die Zuschauer in dem reslos überfüllten Cafe gingen richtig mit. Da wurde gejubelt, gelitten und mitgefiebert und zum Schluss griff der ein oder andere der Zuschauer sich an den Kopf über die zahlreichen hochkarätigen Chancen, welche die Bayern Elf in dem rasanten und spannenden Spiel einfach so hat liegen lassen.
Das war arabekes public viewing in Reinkultur - und wenn man ein Fazit ziehen kann, dann vor allem eines. Fußball ist in der muslimisch geprägten und freundlichen Lokalität Männersache. Denn Frauen, die mit den Akteuren auf dem Rasen mitfieberten, wurden keine gesichtet.
Bemerkenswert fand ich, dass soviele Muslime mit dem FC Bayern mitfieberten, wenn gleich einige der Anwesenden auch mit Real Madrid zu sympathisieren pfegten.
Die Spannung auf dem Rasen unter der Stimme des arabischen Kommentators übertrug sich freilich direkt auf die zahlreichen Zuschauer und sorgten für eine Bombenstimmung bei dem Spiel. Scheinbar eint der Fussball ganz Deutschland.
Somit kann man den 1. Mai auch als den Auftakt in einen Fussballsommer ansehen, der mit der Weltmeisterschaft in Russland noch für interessante Entwicklungen sorgen wird - auch jenseits des Spielfeldes.
Auch wenn Bayern München gestern herausragend gespielt hat - so ist das Ausscheiden der Bayern gegen Real Madrid mehr als unglücklich, da die Bayern hochkarätigen Fussball abgeliefert haben, aber es versäumt haben den Sack zu zumachen und Madrid aus der Champions League zu kicken. Es reicht nunmal nicht nur schönen Fussball zu spielen - es müssen auch die Tore geschossen werden - genauer genommen war nur noch eins erforderlich gewesen.
Wie dem auch sei - Fussball ist nur ein Spiel - auch wenn es tragisch erscheint. Das Ausscheiden der Bayern ist sportlich sicherlich heute abend nicht gerechtfertigt gewesen. Auf der anderen Seite hat Real es doch geschafft den Bayern das entscheiden Tor zum Weiterkommen zu verwehren.
Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die mehr Tore als der Gegner geschossen hat - und das war nunmal halt Real Madrid mit seinem Sieg im Hinspiel in München letzte Woche.
Was in Erinnerung bleibt ist ein stimmungsvoller Abschluss des Tages gewesen, der mit der Erkenntnis einhergeht, dass Fussball die Menschheit eint - unbeschadet ihrer Herkunft und ihres Glaubens.
Fußballspiele statt Kriege, das wäre doch mal eine echte Alternative für die Zukunft der Menschheit...
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