Samstag, 27. Juli 2019

Dirk Müller - eine Sommerlektüre...

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Liebe Freunde der Freiheit und des Friedens,
liebe Freunde der Liebe und des Glücks,
liebe Mitleser,
Dirk Müller hat im letzten Herbst sein Buch mit dem Titel Machtbeben herausgebracht und es avancierte innerhalb sehr kurzer Zeit zu einem Bestseller. Die Rezension bein Amazon fallen überwiegend gut bis sehr gut aus. Die Masse zeigt sich begeistert von den Ausführungen des populären ehemaligen "Mr. DAX"...
Grund genug die Abhandlungen des ehemaligen Wertpapiermaklers, der Dank der Massenmedien in den 90´er Jahren zu einem bekannten Gesicht hierzulande wurde, dem der Nimbus tiefgreifender Kenntnis der Finanzmärkte seit dem anhaftet, sich mal zu gemüte zu führen.
Zunächst eins vorweg - nur weil jemand unzählige Male vor einer DAX Tafel auf dem Frankfurter Börsenparkett vor 30 Jahren fotografiert wurde und mit Aktien und Wertpapieren handelt muss er nicht zwangsläufig ein Könner im Sinne des praktischen Erfolges sein. Zudem gibt es zahlreiche Leute und Anleger, die wahrscheinlich wesentlich mehr auf dem Kasten haben, als Dirk Müller, die aber sei es gewollt oder ungewollt, es nie zu einer solchen Popularität gebracht haben.
Mir persönlich missfällt jeder Personenkult der um vermeintliche Experten gleich welcher Coleur in den Medien gemacht wird - und da nehme ich einen Dirk Müller nicht aus. Doch kommen wir zum eigentlichen Thema - seinem jüngsten Werk zu Fragen der Geopolitik und der Zukunft an den Finanzmärkten.
Wer das Buch liest und tiefgreifende Einblicke erwartet und selber bereits zu den Erleuchteten - sprich jenen gehört die aufgewacht sind und nicht im Permaschlaf noch befinden im Vorfeld historischer Entwicklungen in der Gesellschaft und an den Finanzmärkten, der wird von dem Buch ingesamt eher enttäuscht und phasenweise mehr als nur gelangweilt sein.
Für all jene, die hingegen noch in der Illusion der ewigen Schuldenbasierten Wohlstandsblase des Sozialismus es sich gemütlich gemacht haben, dürfte es hingegen zumindest dazu geeignet sein, die offizielle Berichterstattung in vielen Bereichen der täglichen Propaganda kritisch zu hinterfragen und aus dem ewigen Tiefschlaf der desinformierten Masse in der Sozialismusmatrix auf zu wachen.
Insofern ist das Buch vor allen an die Zielgruppe des eher einfach strukturieren Durchschnittsbürgers adressiert und auch für diesen verständlich geschrieben. Tiefergehende Ausführungen zu zentralen Themen und Mechanismen einer freiheitlichen Gesellschaftsform darf man in dem Buch jedoch als Leser nicht erwarten. Es drängt sich der Eindruck auf, dass alles mal irgendwie angekratzt wird und kurz angedeutet wird - mehr aber auch nicht.

Das Buch bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Schon zu Anfang stellt Dirk Müller klar, dass dies auch nicht das Ziel des Buches sein wird - sprich in die Tiefen der Zusammenhänge in der Geopolitik und den Finanzmärkten einzutauchen - sondern alles nur mal anzuschneiden um einen Überblick zu liefern. Chance vertan möchte man dazu eigentlich nur sagen.
So degradiert sich das Buch inhaltlich eher zu profaner leichter Kost der Populärliteratur, dass wenig wissenschaftlich gehalten mit seinen Literaturverweisen in aller Regel auf Quellen der Propagandaindustrie regelmäßig verweist und dabei mit Kritik an den Fehlentwicklungen in der Gesellschaft eher zurückhalten umgeht - vor allem da wo es eigentlich dringend angebracht wird.
Man merkt dem Buch insgesamt an, dass es zwar Kritik übt, aber unterm Strich "handzahm" bleibt. Müller manövriert hier sicher zwischen den Welten des moralischen Anspruchs auf Einhaltung der Grundrechte und der Menschenrechts insgesamt und der de facto Realtität der sich abzeichnenden Gesinnungsdikatur in Europa und den damit verbundenen Folgen für alle die zu starke Kritik am System äussern.

Man beisst nicht in die Hand, die einen füttert

Diese Einstellung merkt man an einigen Stellen in dem Buch dem selbsternannten "Anwalt des kleinen Mannes" deutlich an.
Kritik ja - aber mit Augemaß - sprich so, dass man morgen noch ein Einkommen hat. Der persönliche radikale Bruch mit dem System der Ausbeutung, an dem er selber Teilhaber ist, erfolgt in diesem Werk nicht - und wird wohl auch nie erfolgen bis vielleicht eines Tages der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er gefahrlos und ohne Konsequenzen für die eigene vita, erfolgen kann.
Der Spagat zwischen persönlichen Anspruch und Wirklichkeit will dabei, so mein Eindruck nicht so recht funktionieren - und so bleibt das Werk insgesamt deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wie gesagt - dies mag für den einfachen Mann auf der Straße ausreichend sein, wer aber tiefere Einblick erwartet, wird das Buch vermutlich sehr schnell aus der Hand legen.
Die ersten 80 Seiten des Buches kann man sich schenken - es wird viel geredet über dies und jenes - über den eigenen Fonds - mit dem Dirk Mülle jedes Jahr Millionen verdienen dürfte - und ja - was eigentlich? Geschenkt, möchte man da nur sagen.
Ich war schon kurz davor, dass Buch nach gelangweilten 80 Seiten aus der Hand zu legen und es mir nicht weiter an zu tun. Das Niveau eher schwach und zeitrauebend, wenig elektrisierend und von geringem Informationsgehalt.
Das einzige was dann mein Interesse weckte, waren dann ab Seite 80 die Ausführungen von Dirk Müller zu Fragen der Endlichkeit des eigenen Lebens und den Werten die schlussendlich im Angesichts des Todes früher oder später einen jeden von uns einholen werden. Endlich mal was gutes von Mr DAX, so mein Gedanke. Endlich - nach über 80 Seiten von allgemeinem Geschwafel über dies und jenes und Dinge die einen eigentlich nicht wirklich interessieren.
Dirk Müller wird persönlich - erzählt über Kindheitserinnerung und den Tod seines Vaters. Lesenswert!
Leider endet dieser lebendiger Abschnitt des Buches aber schon nach wenigen Seiten wieder und Dirk Müller kommt zu den Themen zu sprechen, die als Damoklesschwert - er nennt es Pulverfässer - sprich als Risiken für die Gesellschaft und die Wirtschaft insgesamt - über uns aller Fortbestand in der heutigen Form schweben und eines Tages unsere Gesellschaftsordnung zerreissen könnten - sprich erschüttern.
Wer zu den Aufgewachten in der Gesellschaft gehört - kennt diese Pulverfässer allesamt schon lange - egal ob Italien, Völkerwanderung, Schuldenblase, Anleihenblase, China, Öl, Krieg, Überwachungsstaat usw. usw.
Mit Kritik am Sozialismus spart Dirk Müller hingegen erheblich - im Gegenteil, das bedingungslose Grundeinkommen sei eine gute Sache - und auch nicht vermeidbar, weil ja eben jene Zuckerbergs und wie alle sie heissen es schon vor Jahren beschlossen haben. Der am Ende stets latente Kniefall von Dirk Müller vor den Eliten, der ihm als Privatperson ein Leben von großem Reichtum ermöglicht, er ist stets subtil an der ein oder anderen Stelle spürbar. Revolutionäre Ausführungen oder gar einen offenen Widerstand gegen den Missbrauch der Monopolstellungen der Eliten darf man daher bei Müller nicht erwarten.
Wie denn auch - lebt auch er davon, dass die Eliten oder besser gesagt die Clique ihm weiter treue Kunden und Fans in seinen Fonds spülen.
Die Dinge, die Müller anspricht spiegeln so denn immer nur seine eigene Meinung wieder.
Polarisierungen, die methodisch und geschrieben als Stilmittel, die Missstände dezidiert beim Namen nennen, bleiben hingegen aus.
Eher zahm geschrieben, bleibt das Buch auch in allen zentralen Fragen zur Abschaffung des Bargeldes - getreu der Devise - Widerstand ist zwecklos - denn was ihr denkt interessiert, die da oben nicht. Auch in solchen Phasen des Buches hätte man sich mehr Mut zum Widerstand von Müller gewünscht - stattdessen küsst man die Füsse all jener besser, welche die finanzielle Freiheit abschaffen wollen - allem voran den Zuckerbergs und wie sie alle heißen...
Chance vertan - geschenkt...

Fazit:

Wer beispielsweise Werke von Roland Baader gelesen hat, wird mit dem "Machtbeben" von Dirk Müller - eher intellektuell und inhaltlich unterfordert sein. Auch wenn die ein odere andere Zahl das eigene Wissen etwas ergänzt haben, so ist das Buch eher einfache Kost für den normalen schwäbischen Durschnittsbürger, der jeden Tag als Arbeitssklave in Unfreiheit sein dasein fristet.
Für jene, die in Freiheit leben und schon längst aufgewacht sind und Anspruch auf geistige Nahrung haben, eignet sich das Buch von Dirk Müller hingegen nicht. Störend sind auch die phasenweise eingestreuten Selbstbeweihräucherungen, in dem Stile
"Ich war der einzige usw...."
Dieser Versuch von Müller sich als Guru zu vermarkten ist scheinheilig und natürlich vollkommener Blödsinn.
Denn es gab zumindest auch einen zweiten Marktbeobachter der vor dem Crash - egal ob beim Öl, beim DAX oder auch zuletzt im Februar 2018 bei DAX und DOW warnte und dies auf den Tag genau Wochen oder Monate - mitunter auch schon im Jahresausblick vorher prognostierte, was natürlich Zufall gewesen sein mochte, aber dann schon erstaunlich oft...
Der praktische Nutzwert des Buches ist nahe zu null und liefert kaum neue Erkenntnisse - erst recht nicht über komplexe Wechselwirkungen der Systeme und deren Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft.
Erschreckend ist, wie leichtfertig Dirk Müller in seinem Buch den flächendeckenden Entzug der Freiheitsrechte - bis zur Abschaffung des Bargeldes einfach so lapidar hinnimmt und die Aushebelung der Grundrechte im Grundgesetz akzeptiert. Frei nach dem Motto - Leute spart euch den Widerstand, denn ihr habt eh keine Chance...
Auch an solchen Stellen des Buches möchte man dem Autor doch mal so richtig die Leviten lesen und ihm klar machen, dass dieses Geschreibsel totaler Blödsinn ist. Und selbst wenn es so kommen sollte - so sollte auch Dirk Müller wissen - dass Widerstand seit den Erfahrungen mit dem braunen Sozialismus - die oberste Pflicht aller Deutschen sein sollte - unbeschadet der Frage. ob dieser am Ende von Erfolg gekrönt sein könnte oder auch nicht.
Dirk Müller ist aber persönlicher Nutzniesser des Systems klar darauf angewiesen, dass er dem Weg der Eliten folgt und sein subtiler zwischen den Zeilen versteckter Aufruf keinen Widerstand zu leisten, dürfte ihm trotz seiner geübten Kritik an den Plutokraten, deren Wohlwollen sichern - und damit auch sein zukünftiges enormes Einkommen.
Überleben als Geschäftsmodell - koste es was es wolle. Dirk Müller macht daraus eine Kunst - und eckt vergleichsweise selten mit den Eliten an - auch wenn er es vordergründig so darstellt.
In der Summe eignet sich das Werk für all jene die noch schlafen und noch nicht aufgewacht sind. Alle anderen können sich die 22 Euro eher sparen und dafür die Familie auf ein Eis einladen.
Denn eins sollte jedem klar sein - selbst ein Dirk Müller kocht nur mit Wasser. Sprachlich ist das Buch keine Wucht und inhaltlich eher eine Hommage an die Plutokratie, denn ein Werk des Widerstandes. Auch wenn der persönliche Kniefall vor der allumfassenden unsichtbaren Macht der Superreichen und der Sozialisten nie direkt offensichtlich wird, so schimmert er an sehr vielen Stellen zwischen den Zeilen immer wieder durch - egal ob beim bedingungslosen Grundeinkommen, bei der Abschaffung des Bargelds und vielem anderen mehr.
Das Buch ist unterm Strich gesehen schwäbische Hausmannskost aus dem Diktiergerät für Dummies - die am Badestrand Ablenkung von den Strandschönheiten suchen und Gefallen an Dirk Müller und seiner, wenn gleich steten subtilen, Eigenwerbung gefunden haben.
Wer nach tieferer Erkenntnis sucht - und nach einem tieferen Verständnis der Zusammenhänge dem empfehle ich eher Roland Baader als Sommerlektüre oder den Ausführungen von @zeitgedanken oder @stehaller zu Fragen des Geldes, der Freiheit und der Folgen des Geldsozialismus zu folgen. Alles andere erscheint mir Zeitverschwendung...
In diesem Sinne.
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Peace!

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