Es gibt selbsternannte Experten wie Herr Stanzl bei Godmode-Trader, die sehen Silber oder auch Gold stark fallen - doch nur machen die Edelmetalle Herrn Stanzl diesen Gefallen auch nicht. Warum auch. Denn im Hintergrund gibt es Marktteilnehmer wie China die auf Billionen an wertlosen Dollars sitzen und sicherlich nur zu gerne diese möglichst zügig vor einem Bankrott der USA konvertieren wollen. Durch redundante Wiederholung solcher im Bildzeitungsstil regelmässig veröffentlichen Kommentare ist diesen Herren vor allem eines Gewiss - Aufmerksamkeit und hohe Klickraten.
Hohe Klickraten, dass müssen sie wissen, sind für Portale, wie godmodetrader inzwischen von enormer Wichtigkeit. Denn die Zahl der Seitenaufrufe bestimmt die Einnahmen, die Autoren wie Jochen Stanzl & Co generieren, welche durch Schaltung von Werbung seitens der Finanzindustrie bezahlt wird. Und somit kriegen Formulierungen wie "...steht auf der Abschussliste" usw. einen doch mehr als fragwürdigen Unterton und haben nun weiss Gott nichts mehr mit einer objektiven und seriösen Chartanalyse zu tun. Herr Stanzl bei Godmode-Trader neigt nun denn auch immer wieder dazu ein Loblied auf Aktien in den Standardindizes zu singen - und das nicht seit gestern. Erst vor kurzem war er sich nicht zu schade Argentinien als Beispiel zu wählen um dann einfach zu behaupten, dass im Falle eines Staatsbankrottes Aktien besser performen würden als Gold und Silber.
Offenbar hat Herr Stanzl da nicht ganz aufgepasst. Denn die Argumentation in seinen Ausführungen entbehrt jedweder Objektivität. Dies wird schon daran erkenntlich, dass Herr Stanzl den Staatsbankrott Argentiniens von 2001 gar nicht erst berücksichtigt. Begriffe wie konditional haben nichts mit Charttechnik zu tun und dienen offensichtlich mehr der Wichtigtuerei, als einer objektiven Chartbetrachtung. Hätte er es nämlich bei der gebotenen Objektivität getan, so wäre er zu dem Schluss gekommen, dass VOR einem Staatsbankrott der Besitz von Anleihen und Standardaktien mit gewaltigen Risiken behaftet ist. Betrachtet man nun die Bewertung der argentinischen Standardaktien NACH dem Staatsbankrott von 2001, so stellt man fest, dass der Merval Index in Argentinien im Tief 2001/2002 Ende Januar 2002 auf umgerechnet ca. 0.138 Oz Au gefallen war.
Das heisst die Geldentwertung ruinierte nicht nur die argentische Wirtschaft und das Finanzsystem im Vorfeld des Staatsbankrottes. Mehr noch es zerstörte auch die Bewertung der Standardaktien.
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der Kauf von Standardaktien, wie z.B. des Dow Jones oder des DAX im Vorfeld eines Staatsbankrottes alles andere als eine gute Idee ist. Der Kauf von Edelmetallen und Minenwerten hingegen durchaus sinnvoll erscheint.
Kaufen sollte man Aktien im Standardwertesegment erst NACH einem Staatsbankrott - und nicht vor einem Staatsbankrott. Das Beispiel Argentinien zeigt noch etwas. Der Merval ist gemessen in Gold NACH dem Staatsbankrott in 10 Jahren rund 600 Prozent gestiegen - gemessen in Gold. Freilich nur für jene, die NACH dem Staatsbankrott in Aktien des ruinierten Finanzsystems investiert haben - und nicht vor dem Staatsbankrott. All jene Anleger die VOR dem Staatsbankrott in Aktien investiert haben mussten in Folge des Staatsbankrottes massive Verluste einfahren. Freilich wurden sie nich vollkommen mittellos, wie die Halter von Anleihen und Derivaten, doch wesentlich besser wären sie gefahren VOR einem Staatsbankrott in Edelmetalle und Minenwerte zu investieren.
Schauen wir daher auf den DAX in Relation zum HUI Goldbugs Index - dem Index der die grössten Minengesellschaften auf der Erde repräsentiert. Ein Blick auf den folgenden Chart reicht um festzustellen, dass seit 2012 eine Entkoppelung zwischen Minenwerte auf der einen Seite und Standardaktien auf der anderen Seite stattfindet. Man kann auch sagen, dass Kapital floss zum Teil aus dem Minensektor in die aufgeblähten Aktienmärkte und liess diese steigen. Und wie immer, wenn Kapital an der einen Stelle abgezogen wird, um es an anderer Stelle zu investieren, führte der Mittelabfluss bei den Minenwerten in Form eines historischen Crashes von fast 70 Prozent, zu einer inzwischen deutlichen Unterbewertung des gesamten Minensektors.
10 Jahresvergleich - DAX versus HUI Goldbug Index
Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com |
Wie sehr schön in der Gegenüberstellung der Kursentwicklung der letzten 10 Jahre zwischen DAX und HUI zu erkennen ist, sind beide Märkte bis Mitte 2012 im Gleichschritt gelaufen. Doch in 2012 fingen beide Märkte an sich auf zu spalten. Der HUI fing an in den Crashmodus überzugehen - während der DAX in den Rallymodus einstieg und inzwischen bei einem HUI-Äquivalent von rund 700 Punkten notiert - während der HUI Goldbugs Index bei einem DAX Äquivalent von rund 4000 Punkten sich derzeit befindet - im Tief in 2013 sogar bei umgerechnet rund 2700 Punkten stand. Seit dem fliesst Kapital aus den Standardaktien wieder in den Minensektor - freilich berichtet davon in den Mainstreammedien noch niemand. Doch grosse Adressen scheinen sich inzwischen im Hintergrund aus den Standardaktien zu verdünnisieren und in den Minensektor einzusteigen und zwar lautlaus und ohne viel medialen Tamtam. Sobald dies Positionierungen dieser grossen Adressen abgeschlossen ist, wird es entsprechend auch eine mediale Inzenierung für die kommenden Rallymarkt bei den Minenwerten geben.
Konkret heisst dies, dass der Anstieg im DAX - und die gleiche Aussage gilt auch für den DOW und andere Indizes - unter anderem durch den Zufluss von Mitteln aus dem Minensektor in den letzten Jahren mitfinanziert wurde. Sie wissen schon - was an der einen Stelle dem Markt entzogen wird, wird ihm an andere Stelle wieder zugeführt. Inzwischen klafft eine gewaltige Bewertungsschere zwischen dem HUI und dem DAX - das gleiche gilt für HUI in Korrelation zu den US-Indizes.
Die im blauen Kreis dargestellte Entkoppelung im Jahre 2012 des vorherigen langjährigen Gleichlaufes zwischen Standardaktien und dem HUI hat inzwischen zu einer ausgesprochen attraktiven Bewertung der Minenwerte als Assetklasse geführt. Dieser Auffasssung scheinen auch die Märkte zu sein. Denn seit letztem Jahr konnte der HUI in DAX-Äquivalenten bereits um rund 30 Prozent zulegen, während der DAX gemessen in HUI Äquivalenten auf der Stelle tritt. Von den Hochs aus gesehen hat der DAX sogar rund 10 Prozent in HUI Äquivalenten inzwischen verloren. Auch der Dow Jones hängt in dieser Betrachtung den Minenwerten beträchtlich hinterher.
Geht man davon aus, dass beide Märkte sich über kurz oder lang wieder annähern werden, dann dürften der DAX und der HUI Goldminenindex sich wahrscheinlich im Bereich von 6900 DAX-Punkten wieder treffen oder bezogen auf den DAX bei umgerechnet rund 430 bis 450 HUI-Indexpunkten sich begegnen.
Sollte dann in einem solchen Szenario weiter Kapital den Weg in die Minenwerte suchen, dann dürften Minenwerte ihre Allzeithochs in Zukunft anvisieren und der DAX wahrscheinlich rund 70 Prozent an Wert - ausgehend von seinen Hochs verlieren - also auf rund 200 bis 250 HUI-Äquivalente abstürzen, was bei Unterlegung mit einem 10 Jahreschart einem DAX Stand von rund 2700 Punkten entsprechen würde.
In diesem Modell steht dem DAX - und ebenso dem DOW - ein argentinisches Szenario ins Haus - ein Kursverlust von rund 70 Prozent bezogen auf die derzeitigen Indexstände. Im Gegenzug sind die Minenwerte in der Lage sich zu vervielfachen.
Somit dürfte vielen erst recht spät klar werden, dass der DAX, aber auch der Dow Jones und andere Indizes im Verhältnis zu Minenwerten und Edelmetallen inzwischen in einer Phase einer massiven Überbewertung sich befinden, während der Minensektor sich in einer deutlichen Phase der Unterbewertung befindet. Mit Blick auf die Zukunft dürfte eine derart breite Schere zwischen beiden Märkten nicht nachhaltig Bestand haben, weshalb davon ausgegangen werden muss, dass beide Märkte in Zukunft konvergieren werden - sprich sich aufeinander zu bewegen werden.
Interessant wird es werden zu beobachten was beide Märkte machen werden, wenn sie sich schliesslich begegnen und vor allem wo...
All jene die nun schon, wie Herr Stanzl, seit Monaten, das Ende des Minensektors, wie auch der Edelmetalle herbei zu beten versuchen, müssen kritisch hinterfragt werden, auch im Hinblick auf handwerklich schlechte Analysen.
Wie das Beispiel Argentinien zeigt, ist erst nach der Entwertung der Ersparnisse und der Schulden, sprich NACH dem Staatsbankrott, die Zeit der Aktieninvestments im Standardwertebereich zu favorisieren. Vorher sollte man tunlichst die Finger von Standardaktien lassen und besser in den Minensektor investieren. Bei der Gegenüberstellung der beider Märkte wird klar, wo die Risiken liegen und wo die Risiken abgebaut wurden.
Der DAX befindet sich, ebenso wie der Dow Jones in massivem Risiko - ganz im Gegensatz zum Minensektor und den Edelmetallen insgesamt. Im letzt genannten Sektor überwiegen die langfristigen Chancen die Risiken bei weitem.
Herzliche Grüße,
Cord Uebermuth.
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