Mittwoch, 5. März 2014

Die Verlierer von heute sind die Gewinner von morgen...

Beschäftigt man sich mit dem Thema Blasenbildung und den Märkten so stösst man unweigerlich auf die Arbeiten von DeBondt und Thaler, welcher die Entwicklung von verschiedenen Portfoliostrategien untersucht haben.

Eine der Quintessenzen ist, dass in Phasen der Blasenbildung irrationale Anleger und psychologische Verhaltensmuster für die Kursentwicklung an den Märkten verantwortlich sind. Diese Gruppe der irrationalen "Noise-Trader" folgt dabei dem Herdentrieb und kann Kursbewegungen verstärken, die rational nicht mehr zu erklären sind.

DeBondt und Thaler fanden heraus, dass die Gewinneraktien der Vergangenheit die Verlierer von morgen waren und die Verliereraktien von gestern die Gewinneraktien in der Zukunft sind. Dazu empfehle ich die Lektüre des folgenden Links. Achten Sie insbesondere auf die Grafitk auf Seite 800:


Das Herdenverhalten der Anleger in der Masse mit zu schwimmen beinhaltet langfristig grosse finanzielle Risiken für diese Anlegergruppe. Der Contrarian - also der Antizykliker - der in Aktien oder Assetklassen investiert die im Sinne der Masse als "Verlierer" definiert werden, hat langfristig mit dieser Strategie wesentlich grössere Erfolge vorzuweisen. Dies setzt aber eine starke Persönlichkeit voraus, da die meisten Menschen durch ihre Sozialisation an gruppenkonformes Verhalten adaptiert sind.

Ein Contrarian mag vielleicht mit einem "unguten" Gefühl in einen Verlierermarkt am Anfang investieren, aber die Risiken sind bei weitem geringer, als bei einem durch das Crowding der Masse bereits sehr weit fortgeschrittenen Trend, der irrationale Muster ausbildet. Ein Contrarian ist zum Zeitpunkt seines Anstieges in aller Regel immer ein Aussenseiter, wenn es nach der Herde - also den Schafen geht. 

Dafür hat ein Contrarian aber gute Aussichten langfristig mit einem besseren Gefühl davon zu kommen, als die Schafe, die in der Herde mitlaufen. Diese haben zwar oft am Anfang mit einem guten Gefühl investiert, ernten dafür später aber schlechte Gefühle, wenn er feststellt, dass die vermeintlichen Gewinneraktien oder Anleihen, die im ihm seitens der Massenmedien aufgeschwatzt wurden, hinterher zu den grossen Verlierern gehören.

Bei einer Blasenbildung gilt es zu beachten, dass die Überbewertung bei einer Assetklasse zu einer entsprechenden Unterbewertung in einer anderen Assetklasse führt, weil die Herde - oder nennen wir sie Schafe - irrational dem Herdentrieb mit all seinen Risiken folgt. 

Zweifelsohne ist an den Bondmärkten eine Blasenbildung zu erkennen - die irrationale Züge aufweist und zudem artifiziell durch einen nicht effizienten Markt zustande kommt indem das Rumwirken der Zentralbanken die Risiken für die Halter von allen mit Bonds vergesellschaften Risikopapieren entsprechende langfristige Risiken beinhaltet.

Da den Bondmärkten eine Blasenbildung attestieren werden muss, kann diese sogar noch irrationalere Züge annehmen und sogar als Übertreibung der Irrationaliät negative Zinsen nach sich ziehen. Dies befeuert die Blasenbildung bei den Standardaktien - den grossen Aktien - weil diese meistens auf Kredit gekauft werden, was bei den Nebenwerten, die inzwischen oft nicht mehr auf Margin gehandelt werden können, nicht der Fall ist. Diese Entwicklung hat zu einer relativen Unterbewertung von Gold und Silber einschliesslich der Minenwerte, aber auch vielen Rohstoffen geführt - gegenüber Standardaktien und insbesondere gegenüber Staatsanleihen.

Wie DeBondt und Thaler es schon festgestellt haben - sind langfristig die Verlierer - und dazu gehören die Minenwerte wie auch die Edelmetalle nun schon im dritten Jahr dazu, die wahrscheinlichen Gewinner in den kommenden Jahren. Gerade Silber, aber auch der gesamte Minensektor sind im letzten Jahr derart unter die Räder gekommen, dass mit Blick auf längerer Anlagehorizonte es wahrscheinlicher ist in diesem Segment einen höheren Return of investment zu erzielen, als in den Standardwerten. Die Gewinner der letzten Jahre - also Bonds und Standardaktien drohen hingegen die grossen Verlierer zu werden.

Diese Entwicklung ist seit Anfang des Jahres sich am herauskristallisieren, wo sich zeigt, dass Edelmetalle und Minenwerte anfangen deutlich besser zu performen, als Standardaktien. Auch die Lithiumwerte fangen dabei an entsprechende Set Ups auszubilden.


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