Ehe ich mich den FDAX-Handelsmarken für kommende Woche widme, soll ein Blick auf die Großwetterlage geworfen werden. Die Schuldenkrise der globalen Finanzsysteme dauert nach wie vor an. Zwar reduziert die FED offiziell ihre Anleihekäufe auf monatlich 45 Milliarden US-Dollar. Dies ist aber nur möglich, weil Belgien in den letzten Monaten im Gegenzug jene US-Staatsanleihen gekauft hat, die sonst niemand mehr haben wollte. Nur durch dieses Massnahme - bei der der Euro sozusagen an den Dollar zusehends gekoppelt wird - ist es der FED überhaupt möglich ihre Ankäufe von US-Staatsanleihen zu reduzieren - ohne dass nicht sofort die Zinsen in den USA, als Ausdruck nachlassenden Interesses an US-Staatsanleihen direkt durch die Decke gehen.
Derweil werfen China und Russland weiterhin ihre US-Titel auf den Markt. Der Umstand, dass nicht die Federal Reserve, sondern mit Belgien, nun ein europäisches Land, das selbst tief um Schuldensumpf steckt, diese Papiere ankauft, zeigt, dass die Taperbemühungen der FED nur nach außen ein Kasperletheather seitens der Medien sind, bei dem der Eindruck vermeintlich stabiler Geldpolitik in der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden soll. Das Problem der Charade - FED tapert und Belgien springt ersatzweise für die FED ein - ist, dass die Lage sich für den Euro dadurch grundsätzlich mit Blick auf die zunehmende Koppelung an den US-Dollar - weiter verschlechtert. Kurzum, das Ausfallrisiko für den Euro steigt mit dem des Dollars an.
Diese Entwicklung ist auch seit Mitte März spürbar bei der Entwicklung des Euro´s gegen andere Alternativen erkennbar. So verliert der Euro seit Beginn der belgischen Käufe von US-Staatsanleihen nicht nur gegen den Austral-Dollar massiv an Außenwert, sondern auch gegen Kanada Dollar. Die Bewegungen haben inzwischen Strömungscharakter im übergeordneten Kontext mit Blick auf die zeitliche Dauer der Kapitalflucht aus dem Euro. Lediglich deutsche Titel sind noch gesucht. Insofern sind die beispiellosen Käufe von US-Staatsanleihen seitens der europäischen Provinz Belgien mit dem politischen Zentrum im belgischen Brüssel sehr wahrscheinlich politisch motiviert und nur möglich, weil die EZB frische Euro´s druckt - oder schlimmer noch, weil die ESM-Mittel, die zu rund 27 Prozent aus deutschen Steuergeldern finanziert werden, für solche grotesken Eingriffe in die freien Marktkräfte - hinter verschlossenen Türen zweckentfremdet werden und zur illegitimen Stützung des US-Dollars verwendet werden.
Ein Zahlungsaufall der USA und eine Abwertung des Dollars würde damit den Euro ebenso durch die akkumulierten Risiken entsprechend gegen den Dollar entwerten lassen. Da Deutschland mit 27 Prozent den höchsten Haftungsanteil am ESM hat - wird Deutschland bei einem Staatsbankrott der USA auch am härtesten getroffen werden. Der Euro wird als Reservewährung zur Devaluierung des US-Dollars nutzlos gemacht und könnte somit bei einer Fortsetzung dieses Prozesses politisch auf Parität zum US-Dollar gebracht werden. Ein längerer Fortbestand des US-Dollars ist nur möglich, wenn als Alternative zur FED jemand anders die Staatsanleihen, der USA die niemand mehr haben will, kauft. Derzeit ist es Belgien die das Volumen dieser Käufe auf über 340 Milliarden US-Dollar inzwischen erhöht haben.
Ifo Index auf hohem Niveau
Der Ifo Index in Deutschland befindet sich mit einem gegenüber dem Vormant verbesserten Wert von 111.2 Punkten auf einem hohen Niveau. Die Signale die von dieser Seite aus in den letzten 6 Monaten gesendet werden sind uneinheitlich, aber per Saldo ist gegenüber November 2013 ein Anstieg der Geschäftserwartungen von 109.5 Indexpunkten auf 111.2 Indexpunkten, wenn auch unter Schwankungen, zu verzeichnen.
Weltraumwetter
Die Sonnenaktivität - gemessen über die Zahl der Sonnenflecken auf unserem Zentralgestirn - als massgeblicher Faktor aller ökonomischen Aktivität auf der Erde befindet sich nach seinen exzitatorischen Hochpunkten Ende Dezember 2013 und Ende Januar 2014 spätestens seit Ende Februar diesen Jahres eher tendenziell auf dem Rückzug, so dass der elfte solare Zyklus vermutlich Ende Q4 2013 bzw. Q1 2014 seinen Hochpunkt erlebt hat. Zwar konnte sich die Zahl der Sonnenflecken Mitte April zwischenzeitlich wieder deutlich erhöhen was sich mit zeitlicher Verzögerung in einer, wenn gleich auf sehr niedrigem Niveau stattfindenen, Erholung des Baltic Dry Index wiederspiegelt. Ob der BDI hierbei nur einen Hoffnungshaken schlägt - oder sich nachhaltig erholen wird, bleibt allerdings abzuwarten.
In der Summe ist die Sonnenaktivität, die letztes Wochenende auf 45 Sonnenflecken eingebrochen war, und mit zeitliche Latenz in Mitteleruopa zu einer merklichen Abkühlung der Wettersituation zur Wochenmitte geführt hatte, im Wochenverlauf wieder etwas angestiegen auf inzwischen 114 Sunspots, was zumindest für die kommenden Tage auf eine Wetterverbesserung hinweist. Dennoch bleibt dieser Erholung eher fragil. Ein weiterer oder erneuter Rückgang der Sonnenaktivität könnte sich daher auf die globalen Finanzmärkte eher belastend auswirken und zu einen Preisauftrieb bei ausgewählten Rohstoffen, wie Gas und Öl führen und Energie insgesamt verteuern. Denn eine nachlassende Sonnenaktivität ist eher mit sinkenden Durchschnittstemperaturen vergesellschaftet. Solange die Zahl der Sunspots oberhalb von 100 verweilt sind aber eher stimmulierende Aspekte auf die globalen wirtschaftlichen Aktivitäten wahrscheinlich - vorausgesetzt ein X-Flare größteren Ausmaßes trifft die Erde nicht als geomagnetisch effektiver Sturm. Das Risiko für einen X-Flare ist in den kommenden Tagen als gering einzuschätzen. Ein erneutes Absinken der Sonnenaktivität würde ich eher als Negativum bewerten und als ein Indiz für ein Abkühlungsperiode.
Börsenstimmung - Sentiment
Marktskepsis und Zurückhaltung hinsichtlich der seit mehr als 5 Jahren laufenden Hausse bestimmen vielerorts das Sentiment. Dieses Stimmungsbild ist eher ein Hinweis dafür, dass der Kursanstieg bei den Aktien sich noch weiter fortsetzen kann. Das Allzeithoch im FDAX bei 9953 FDAX-Punkten kann hierbei als Orientierungsmarke dienen. Eurphore - auch medial als Hinweis für einen Buying Climax beim DAX fehlen hingegen. Die Hausse könnte also noch weiter gehen.
Anmerkung: Der Umstand das Gold seit Anfang des Jahres besser performt, als die Standardaktien könnte ein Hinweis sein, dass dieses Jahr eine mögliche hyperinflationäre Phase begonnen hat. Zwar steigen in einer solchen Phase auch die Standardaktien, aber bei weitem nicht so stark wie die Edelmetalle. Diese Annahme muss bei der Wahl von Anlagealternativen in Zukunft mit Blick auf die Frage des Kaufkrafterhaltes in einem hyperinflationärem Marktumfeld und der bestehenden Nullprozentblase an den Anleihemärkten als mögliches modulierende Element bei Marktbetrachtungen berücksichtigt werden.
FDAX Handelsmarken
Der FDAX hat den Mai gestern mit einem 10 Punkte Aufwärtsgap begonnen. Damit liegt eine Indikation vor, welche auf ein Fortsetzung des fünfjährigen Bulllenmarktes hinweist, solange bis dieser in einer Phase der Euphorie stirbt. Wann diese letzte Phase eintritt ist gegenwärtig nicht abzusehen. Sollte es dem FDAX gelingen entgegen der Marktmeinung und dem Motto Sell in May and go away in den kommenden Tagen und Wochen die Marke von 10000 Punkten zu überwinden, dann könnte ein Effekt eintreten, der den FDAX sehr schnell weitere 1000 Punkte steigen lassen kann. In diesem Fall ist damit zu rechnen, das Performance Druck seitens der institutionellen Investoren zu Eindeckungskäufen führt, welche sich zusätzlich kurstreibend auf die Aktienkurse auswirken können. Eine Solche Rally könnte binnen 4 Wochen bis Mitte des Jahres dem FDAX neue Allzeithochs bescheren. In einer solchen Entwicklung wäre der Beginn einer hyperinflationären Phase - also einer Flucht aus Giralgeld in Sachwerte im Sinne einer Katastrophenhausse - zu sehen. Die Wochenkerze im FDAX eignet sich nicht als Verkaufssignal und weist eher auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrendes der letzten Jahre hin, als auf dessen Ende. Sell in May and go away könnte sich daher in 2014 als ein Fehler erweisen. zumindest sollten Verkäufe solange zurück gestellt werden bis sich verwertbare Verkaufssignale ausbilden. Diese liegen im Kerzenchart des FDAX derzeit nicht in einem Ausmass vor, welche unter Chance-Risiko Aspekten die Eröffnung einer strategischen Shortposition rechtfertigen würde. Aus taktischer Sicht mögen diesbezüglich jedoch auf Tagesbasis ggf. entsprechende Gegenpositionen gegen den Aufwärtstrend interessant erscheinen. Hochprofitabel dürften dieser aber erst in einer Phase des Marktexzesses und der Masseneuphorie umsetzbar sein. Von einem solchen Marktzustand sind wir derzeit noch weit entfernt.
Da der FDAX seit mehreren Monaten sich in einer seitwärtsgerichteten Schiebezone befindet deren Unterseite bei 8931 FDAX bzw. 9025 FDAX-Punkten definiert werden kann und die auf der Oberseite bei 9825 bzw. 9736 FDAX-Punkten begrenzt wird, ist mit Blick auf die trendbestätigenden Eigenschaften solcher Schiebezonen zu diskutieren, ob der FDAX diese in den kommenden Wochen nach oben verlässt und den mehrmonatigen Konsolidierungsprozess abschliessen wird. Da die Investitionsquote bei Aktien in der Bevölkerung mit rund 6 Prozent am Gesamtvermögen eher gering ist, ist es denkbar, dass bei einem solchen Ausbruchsszenario - der idealerweise mit einem Bruch der 10000´er Marke einhergeht, sich schlagartig das Interesse der breiten Massen zu Gunsten eines Aktieninvesttments verbessert.
FDAX mit Trendbestätigender Schiebezone und neutralem Set-Up
Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com |
Solange der FDAX jedoch innerhalb der zuvor definierten Schiebezone sich befindet sind weiterhin sogenannte skalpierende Marktbewegungen, sprich plötzlich Bewegungsschübe in die eine und auch die andere Richtung möglich. Daher macht es Sinn in dieser Situation sich an den FDAX-Handelsmarken für die kommende Woche zu orientieren. Diese lauten für die kommende Woche wie folgt:
GWK = 9542 FDAX-Punkte
OT = 9698 FDAX-Punkte
UT = 9437 FDAX-Punkte
Zwischen 9437 und 9698 ist der Handel im FDAX in der kommenden Woche somit als neutral zu bezeichnen. Solange der FDAX sich oberhalb von 9311 Punkten auf Tagesschlusskursbasis befindet, solange besteht eine realistische Chance für neue Verlaufshochs im tertiären Aufwärtstrendes innerhalb der zuvordefinierten Schiebezone. Somit kann der UT ggf. als Longeinstieg genutzt werden sofern er nicht signifikant unterschritten wird. Das Ziel wäre dann der GWK und nachfolgend der OT.
Ein Ausbruch zur Oberseite wird in Frage gestellt, wenn die 9311 FDAX-Punkte per Tagesschlusskurs unterschritten werden und in der Folge per Wochenschluss auch die Marke von 9290 FDAX-Punkten fallen sollten. In einem solchen Fall darf keines falls mehr ein Schlusskurs unterhalb von 9230 FDAX-Punkten erfolgen, sofern es nicht zu einem Test der unteren Begrenzung der zuvor definierten Schiebezone kommen sollte. Ein Verlassen der Schiebezone zur Unterseitee löst ein mittelfristiges Verkaufssignal aus und kann weitere Kursverluste im FDAX langfristig zur Folge haben.
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