Sonntag, 11. Mai 2014

FDAX Handelsmarken für KW 20 2014

Im Handelsausblick der letzten Woche wurde konstatiert, dass im Bereich des definierten Wochen UT´s sich Long Positionen aufbauen lassen, welche dann mindestens bis zum definierten Wochen GWK führen sollten und ggf. darüber hinaus bis zum Wochen OT. Der UT wurde direkt am Wochenauftakt angehandelt und führte den FDAX im Wochenverlauf bis in den Bereich des GWK und sogar darüber hinaus. Der Wochen OT hingegen wurde allerdings nicht angehandelt, was als relatives Schwäche Indiz gedeutet werden kann. Die unterstüztende Wirkung des letzten Woche für die KW 19 definierten UT`s wird im folgenden Chart Rückblick erkennbar. Sehr schön zu erkennen ist, wie der FDAX dann auch im Wochenverlauf den in der letzten Woche definierten GWK erreicht hat - allerdings mit 9633 FDAX-Punkten deutlich unterhalb des letzte Woche definierten OT´s zurück blieb.


FDAX - im oberen Bereich
der mehrmonatigen Schiebezone...


Wochenrückblick auf KW19 und die zuvor definierten Marken
Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Der FDAX ging bei 9609 FDAX-Punkten so denn im oberen Bereich der mehrmonatigen Schiebezone aus dem Handel, nachdem er die Woche bei 9567 FDAX-Punkten eröffnet hatte. 

Die Wochenkerze in Form eines invertierten weißen Shooting Stars am Ende einer Bewegung up signalisiert in erster Linie eine zunehmende Ermüdung des mehr als 5 jährigen Aufwärtstrendes im FDAX. Anders wäre das Wochenkursmuster zu deuten wenn es nach einer längeren Abwärtsbewegung sich ausgebildet hätte. Somit liegt im Bereich der Wochenkerzen ein Indiz für Gewinnmitnahmen im höheren Kontext vor.

Ebenso wie der DAX bewegt sich der FDAX seit Jahresanfang nach wie vor in einer seitwärtsgerichteten Schiebezone. Diese kann trendbestätigend, aber auch Trendumkehrend wirksam werden.

Innerhalb dieser weitgefassten Schiebezone sind nach wie vor plötzliche Impulswechsel einzuplanen, so dass auch ein Test der unteren Bereichsbegrenzung nach wie vor nicht ausgeschlossen werden kann. Die Schiebezone wird nach wie vor wie folgt definiert.

Die Unterseite  liegt bei 8931 FDAX bzw. 9025 FDAX-Punkten und die Oberseite kann bei 9825 bzw. 9736 FDAX-Punkten definiert werden. Gegen einen nachhaltigen Ausbruch zur Oberseite spricht derzeit die fehlenden Marktbreite und das übergeordnet nachlassende Momentum im DAX wie auch im FDAX. Hier bilden sich zunehmend negative Divergenzen zwischen Kursverlauf des DAX bzw. FDAX und der Entwicklung der Schwungkraftindikatoren.

Das Auftreten eines Hindenburg-Omens in der zurückliegenden Woche in den USA weist bei wiederholten Auftauchen dieses Signals auf erhöhte Crash Risiken an den Aktienmärkten hin. Mehr zum Thema Hindenburg Omen finden sie auch unter folgendem Link.



Der Umstand, dass dieses Signal im letzten Jahr sich nicht nachhaltig durchsetzen konnte, schließt hingegen nicht aus, dass es diesmal nicht doch bei wiederholtem Auftreten der Fall sein könnte.

Weltraumwetter

Die Sonnenaktivität - gemessen über die Zahl der Sonnenflecken auf unserem Zentralgestirn - als massgeblicher Faktor aller ökonomischen Aktivität auf der Erde befindet sich nach seinen exzitatorischen Hochpunkten Ende Dezember 2013 und Ende Januar 2014 spätestens seit Ende Februar diesen Jahres in der Summe auf dem Rückzug, so dass der elfte solare Zyklus vermutlich Ende Q4 2013 bzw. Q1 2014 seinen Hochpunkt erlebt hat. Zwar konnte sich die Zahl der Sonnenflecken Mitte April zwischenzeitlich wieder deutlich erhöhen was sich mit zeitlicher Verzögerung in einer, wenn gleich auf sehr niedrigem Niveau stattfindenen, Erholung des Baltic Dry Index wiederspiegelt. Allerdings ist der BDI inzwischen wieder am kippen und zum Wochenschluss unter die 1000 Punkte Marke gerutscht.

In der Summe ist die Sonnenaktivität, dabei sich auf rund 125 Sonnenflecken einzupendeln, so dass von dieser Seite derzeit weder nachhaltig positive, noch negative Effekte zu erwarten sind, wobei leicht stimmulierende Effekte bei Ausbleiben eines geomagnetischen Sturms wahrscheinlicher erscheinen. Gegenüber letzter Woche ist die Zahl der Sonnenflecken - in Analogie zum FDAX - nur noch um 11 Sunspots gestiegen. Weiterhin bleibt diese Erholung eher fragil. Ein weiterer oder erneuter Rückgang der Sonnenaktivität könnte sich daher auf die globalen Finanzmärkte eher belastend auswirken und zu einen Preisauftrieb bei ausgewählten Rohstoffen, wie Gas und Öl führen insgesamt verteuern, ebenso wie Agrarprodukte. Solange die Zahl der Sunspots oberhalb von 100 verweilt sind aber eher verhalten stimmulierende Aspekte auf die globalen wirtschaftlichen Aktivitäten wahrscheinlich - vorausgesetzt ein X-Flare größteren Ausmaßes trifft die Erde nicht als geomagnetisch effektiver Sturm. Das Risiko für einen X-Flare ist in den kommenden Tagen als leicht erhöht einzuschätzen. Ein erneutes Absinken der Sonnenaktivität würde ich eher als Negativum bewerten und als ein Indiz für eine nachhaltige Abkühlungsperiode auf der Erde ansehen.

Börsenstimmung - Sentiment

Marktskepsis und Zurückhaltung hinsichtlich der seit mehr als 5 Jahren laufenden Hausse bestimmen vielerorts das Sentiment. Dieses in der Summe neutrale Stimmungsbild ist eher ein Hinweis dafür, dass der Kursanstieg bei den Aktien sich noch weiter fortsetzen kann. Das Allzeithoch im FDAX bei 9953 FDAX-Punkten kann hierbei als Orientierungsmarke dienen. Eurphorie - auch medial als Hinweis für einen Buying Climax beim DAX fehlen hingegen. Die Hausse könnte also noch weiter gehen und formationstechnisch ein divergentes Dreieck als Topformation im Bereich von 10200 bis 10300 FDAX/DAX-Punkten ausformen.

Anmerkung: Der Umstand das Gold seit Anfang des Jahres besser performt, als die Standardaktien könnte ein Hinweis sein, dass dieses Jahr eine mögliche hyperinflationäre Phase begonnen hat. Zwar steigen in einer solchen Phase auch die Standardaktien, aber bei weitem nicht so stark wie die Edelmetalle. Diese Annahme muss bei der Wahl von Anlagealternativen in Zukunft mit Blick auf die Frage des Kaufkrafterhaltes in einem hyperinflationärem Marktumfeld und der bestehenden Nullprozentblase an den Anleihemärkten als mögliches modulierende Element bei Marktbetrachtungen berücksichtigt werden.

FDAX Handelsmarken

Da der FDAX den Mai mit einem 10 Punkte Aufwärtsgap begonnen, liegt eine Indikation vor, welche auf ein Fortsetzung des fünfjährigen Bulllenmarktes hinweist, solange bis dieser in einer Phase der Euphorie stirbt. Wann diese letzte Phase eintritt ist gegenwärtig nicht abzusehen. 

Sollte es dem FDAX gelingen entgegen der Marktmeinung und dem Motto Sell in May and go away in den kommenden Tagen und Wochen die Marke von 10000 Punkten zu überwinden, dann könnte ein Effekt eintreten, der den FDAX sehr schnell weitere 1000 Punkte steigen lassen kann, sofern es ihm gelingt die obere deckelnde Trendlinie eines potentiellen divergenten Dreiecks im Bereich von 10200 bis 10300 FDAX-Punkten zu überwinden. In diesem Fall ist damit zu rechnen, das Performance Druck seitens der institutionellen Investoren zu Eindeckungskäufen führt, welche sich zusätzlich kurstreibend auf die Aktienkurse auswirken können. 

Eine Solche Rally könnte binnen 4 Wochen bis Mitte des Jahres dem FDAX neue Allzeithochs bescheren. In einer solchen Entwicklung wäre der Beginn einer hyperinflationären Phase - also einer Flucht aus Giralgeld in Sachwerte im Sinne einer Katastrophenhausse - zu sehen. Die Wochenkerze im FDAX widerspricht derzeit eher einem solchen Anstiegsszenario und ist ein als potentielles Verkaufssignal anzusehen. Eine Fortsetzung des Aufwärtstrendes der letzten Jahre hingegen könnte allerdings nochmal zu einem finalen Anstieg führen. Allerdings besteht bei einem Ausbruch zur Oberseite die Gefahr einer Bullenfalle, die anschliessend direkt vom Markt wieder abverkauft wird. Somit ist das Chance Risikoverhältnis auf der Longseite sich zunehmend am verschlechtern. 

Im Kerzenchart des DAX hat sich am Freitag ein bearish harami cross ausgebildet, welches auf eine zunehmende Erschöpfung der Aufwärtsbewegung innerhalb der definierten Schiebezone hinweist, in deren oberen Bereichsbegrenzungen der FDAX und der DAX sich nach wie vor bewegen.

Da der FDAX seit mehreren Monaten sich in einer seitwärtsgerichteten Schiebezone befindet deren Unterseite bei 8931 FDAX bzw. 9025 FDAX-Punkten definiert werden kann und die auf der Oberseite bei 9825 bzw. 9736 FDAX-Punkten begrenzt wird, ist mit Blick auf die trendbestätigenden Eigenschaften solcher Schiebezonen zu diskutieren, ob der FDAX diese in den kommenden Wochen nach oben verlässt und den mehrmonatigen Konsolidierungsprozess abschliessen wird. Die Wochenkerzen der letzten Monate sprechen allerdings gegen ein nachhaltiges Ausbruchsszenario auf der Oberseite und eher für einen laufenden Distributionsprozess im Rahmen einer mehrmonatigen Stasis. Die Investitionsquote bei Aktien ist in der Bevölkerung mit rund 6 Prozent am Gesamtvermögen eher gering ist. Diese Zurückhaltung der Massen bei der Aktienanlage muss weichen, so denn dem deutschen Leitindex ein Ausbruchsszenario gelingen soll - der idealerweise mit einem Bruch der 10000´er Marke einhergeht und bei dem sich schlagartig das Interesse der breiten Massen zu Gunsten eines Aktieninvesttments verbessert. Allerdings sprechen einem solchen Szenario einige Aspekte entgegen. So ist die am Donnerstag eingeleitete Schwäche beim Euro geeignet Profitmitnahmen seitens angloamerikanischer Investoren einzuleiten, welche auch zu profanen Gewinnmitnahmen bei Investoren aus diesem Raum führen können, die ihr Währungsrisiko im Euro nicht hedgen wollen - oder können. Ebenso ist die historisch hohe Quote der auf Kredit gekauften Aktien ein Aspekt, der gegen einen weiteren nachhaltigen Anstieg spricht. Die hohe Quote der auf Kredit gekauften Aktien weist zudem auf zunehmende Crashrisiken bei den Standardwerten und allen auf Margin gehandelten Aktien und Anleihen hin. Im DAX ist die Kurslücke bei 9174 DAX-Punkten bis heute nicht geschlossen worden. Ein Umstand den es zu beachten gilt, wenn Ausbruchszenarien auf der Oberseite in den Medien diskutiert werden.


FDAX weiterhin mit neutralem Set-Up

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Solange der FDAX jedoch innerhalb der zuvor definierten Schiebezone sich befindet sind weiterhin sogenannte skalpierende Marktbewegungen, sprich plötzlich Bewegungsschübe in die eine und auch die andere Richtung möglich und einzuplanen. Daher macht es Sinn in dieser Situation sich an den FDAX-Handelsmarken für die kommende Woche erneut zu orientieren. Diese lauten für die kommende Woche wie folgt und sind im obigen Chart eingezeichnet:

GWK = 9562 FDAX-Punkte

OT = 9724 FDAX-Punkte

UT = 9491 FDAX-Punkte

Zwischen 9491 und 9724 ist der Handel im FDAX in der kommenden Woche somit als neutral zu bezeichnen. Solange der FDAX sich oberhalb von 9311 Punkten auf Tagesschlusskursbasis befindet, solange besteht eine realistische Chance für neue Verlaufshochs im tertiären Aufwärtstrendes innerhalb der zuvor definierten Schiebezone. Somit kann der UT ggf. als Longeinstieg genutzt werden sofern er nicht signifikant unterschritten wird. 

Wird der Wochen UT allerdings dynamisch und signifikant unterschritten, dann wird der Wochen-UT zum Shorttrigger für den weiteren Wochenverlauf. Sollte der UT also dynamisch gebrochen werden, so besteht die Gefahr eines direkten Abverkaufs in Richtung 9353 bzw 9311 FDAX-Punkten. Ein Bruch der 9311 FDAX-Punktemarke wird zu einem weiteren Abverkauf bis mindestens 9230/9170 FDAX-Punkten führen.

Ein Ausbruch zur Oberseite wird daher bei einem solchen Abverkauf grundsätzlich in Frage gestellt, wenn die 9311 FDAX-Punkte per Tagesschlusskurs unterschritten werden und in der Folge per Wochenschluss auch die Marke von 9290 FDAX-Punkten fallen sollten. In einem solchen Fall darf keines falls mehr ein Schlusskurs unterhalb von 9230 FDAX-Punkten erfolgen, sofern es nicht zu einem Test der unteren Begrenzung der zuvor definierten Schiebezone kommen sollte. Ein Verlassen der Schiebezone zur Unterseite löst ein mittelfristiges großes Verkaufssignal aus und kann weitere  zum Teil sehr dramatische Kursverluste im FDAX langfristig zur Folge haben.


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