Donnerstag, 12. März 2015

DAX - irrationale?

Der Anstieg im DAX nimmt langsam irrationale Züge an. Das gestern avisierte Kursziel bei 11800 Indexpunkte wurde heute direkt vom Markt mit Überschreiten der 11600 ´er Marke umgesetzt. Die Marktteilnehmer feiern die Schwäche des Euro´s als vermeintlichen Konjunkturbelebungsfaktor. Doch diese Sicht ist etwas mehr als kurz gedacht. Denn de facto führt der Import von Inflation über die Schwächung des Euro´s zu sinkenden Unternehmensgewinnen und geringeren Konsumausgaben der Europäer.

Die artifizielle Ölpreisdrückung ist dabei langfristig als hochproblematisch einzustufen, weil die globalen Ölreserven sich weitaus schneller entleeren werden, als es bei hohen Ölpreisen der Fall ist. Dies wird langfristig tendenziell eher zu steigenden Ölpreisen führen, als zu sinkenden Ölnotierungen. Am Ende besteht die Möglichkeit, dass der Ölpreis sogar explosionsartig zu steigen anfängt. Die Folgen für die Weltwirtschaft auf Grund steigender Energiekosten sind dann umso verheerender, als die kurzfristige Entlastung auf der Kostenseite durch den gegenwärtigen Rückgang der Ölnotierungen der letzten Wochen und Monate.

Da ohne Öl die Weltwirtschaft ins Stocken gerät, könnte ein vorzeitiges Versiegen der Ölquellen bereits eher stattfinden, als den meisten Marktteilnehmern lieb ist. Ähnliches gilt für die Frackingindustrie in den USA, wo die Lebensdauer der Frackingquellen ebenfalls begrenzt ist und spätestens ab Ende des Jahrzehnts zu massiven Problemen in den USA bei der Ölversorgung führen wird.

Die Bedeutung alternativer Energien wird in diesem Umfeld zwar zunehmen, aber Öl als Grundlage der modernen Zivilisation bei weitem nicht ersetzen können. Energieträger, wie Solar, Wind, Geothermie oder auch Hydroenergie taugen zwar zur Energieversorgung, können aber die endliche Resource Öl langfristig nicht ersetzen, allem voran nicht in der chemischen Industrie, wo Erdöl eine zentrale Rolle einnimmt.

Dem kurzzeitigen Profitdenken ist somit durch die Endlichkeit einer begrenzten Resource ein natürliche Grenze gesetzt.

Fracking ist für die US-Fracking Industrie nicht mehr profitabel. Und glaubt man Medien wie der TAZ, dann machen selbst bei Ölpreisen von 100 USD viele Frackingunternehmen in den USA Milliardenverluste. Selbst bei 80 Dollar pro Barrel arbeiten viele Frackingunternehmen nicht mehr profitabel. Hinzu kommt, dass die Zahlungsschwierigkeiten in der US Frackingindustrie demnächst zu massiven Kreditausfällen in den USA führen können.

DAs Defizit der 80 größten Frackingunternehmen in den USA lag allein in 2013 bei satten 50.6 Milliarden USD. Damals stand der Ölpreis allerdings noch jenseits von 100 USD. Die Situation dürfte sich in den letzten Monaten in den USA deshalb eher verschärft haben.

Öl aus der Tiefsee, aus Ölsanden oder auch aus Schiefer ist teuer und erfordert Ölpreise von mindestens 80 USD. Andernfalls sinkt das Ölangebot empfindlich und sorgt somit über entsprechende Feedbackmechanismen automatisch durch eine relative Angebotsverknappung für steigende Preise.

Parallel sinkt dazu der Output aus konventionellen hochprofitablen Ölquellen. Doch es mehren sich die Zeichen, dass die Tage des billigen Öl aus preiswerten Ölquellen gezählt sind.

Der billige Ölpreis wird Abermilliarden an Verlusten bei den Frackingunternehmen in den USA derzeit subventioniert. Viele Finanzhäuser in den USA dürften demnächst in Schieflage geraten, wenn der Ölpreis weiterhin so niedrig bleibt, wie zur Zeit.

Platzt die Frackingblase in den USA; dann wird dies die Energieversorgung der USA nachhaltig gefährden und ebenso die Wirtschaft in Amerika in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Derzeit wird Öl rund 1 Million mal schneller verbraucht, als Zeit hatte um zu entstehen. Dieses Ungleichgewicht wird früher oder später eine Welt treffen, die sich dann der mit der Frage beschäftigen muss, wie sie ihren Wohlstand ohne Öl aufrecht erhalten will. Lösungen zu dieser Frage werden mehr als teuer sein und müssen in absehbarer Zeit gefunden werden, da ansonsten die Preisspirale beim Öl in die Höhe schnellen wird.

Die durch den niedrigen Ölpreis rückläufigen Investitionen im Ölmarkt führen zu zusätlichem Stress bei den zukünftigen Preisen und sind  geeignet eine massive Aufwärtspirale beim Ölpreis einzleiten und Energie und Öl massiv zu verteuern.

Für die Unternehmen heisst dies, dass sie sich mit der Frage beschäftigen müssen, wie sie zukünftig ihren Ölbedarf sichern können. Denn sobald sich das globale Ölangebot dem Ende zuneigt, bei zugleich steigender Nachfrage, wird es zu globalen Spannungen kommen.

Vor allem die USA als eines der Länder mit dem größten Ölbedarf könnte dabei schwere Schlagseite bekommen und dies bereits vor Ende des Jahrzehhnts...

Der durch die Geld- und Verschuldungsorgien ausgelöste Boom bei den Standardaktien könnte dabei - mit Ausnahme der Energierunternehmen - schwer ins Stocken geraten. Die Tage der Frackinblase in den USA sind auf jedenfall gezählt und der Zenit der Frackingindustrie dürfte bereits überschritten sein. Sobald der Markt realisiert, dass es mit dem Schieferölboom in den USA vorbei ist, wird der Dollar in den USA massiv unter Druck geraten, da das Handelsbilanzdefizit sich dann umso mehr ausweiten wird, als es dies bereits in der Vergangenheit getan hat. 

Dies kann nicht nur die USA als ganze, sondern auch deren Staatsfinanzierung grundsätzlich in schwere Schieflage bringen. Der Boom des Dollars könnte schon recht bald zu Ende sein. Angesichts des massiven Abstandes zur 200 Tagelinie sind extreme Reaktionsrisiken beim US-Dollar inzwischen nicht mehr von der Hand zu weisen. Wie immer kommen in solchen Phasen jene Banken aus der Ecke gekrochen die genau das Verkünden, was sie eigentlich bereits vor 1 Jahr hätten verkünden müssen, doch damals der Masse, wie immer verschwiegen. Der Versuch Profite auf der Shortseite des Euro´s zu maximieren wird vor diesem Hintergrund zusehends zu einem mehr oder minder riskanten Unterfangen.

Anleger sollten sich hüten die Verlautbarungen der Deutschen Bank in Sachen Euro für bahre Münze zu nehmen. In aller Regel liegt die Deutsche Bank mit ihren veröffentlichten Einschätzungen total daneben. Das ist bei Banken im übrigen inzwischen die Regel. Daher sind Anleger gut beraten sich selber mit den Rahmembedingungen zu beschäftigen und auf Grundlage sorgfältiger Analysemethoden ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Das Thema Ölverknappung und Ölkrise wird man ihnen eines Tages seitens dieser Institute ebenso auf dem Tablett servieren, wie man es bei allen anderen Themen ebenso seitens der Manipulateure des Finanzsystems mit ihren Derivaten gerne tut. In Zeiten der größten Ölschwemme wird die nächste Ölkrise in die Welt gesetzt. Wie die USA dieser begegnen wollen ist bis heute unklar. Denn Fracking wird voraussichtlich in wenigen Jahren keinen Beitrag mehr zur Energieversorgung der USA leisten können. Spätestens dann schlägt für die US-Staatsfinanzen die Stunde der Wahrheit.

Die zunehmend irrationale Entwicklung in den großen Indizes ist inzwischen zu einem Risiko geworden. Die großen Werte scheinen vielerorts ausgereizt. Dieser Hausse fehlt auch die Unterstützung in der Marktbreite seitens der kleinen und Nebenwerte. Eine Folge der Derivatblase, die ebenfalls wie die US-Frackingindustrie ein Ablaufdatum hat.




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