Freitag, 21. August 2015

DAX - Absturz mit Ansage..

Die Permabullen sind sprachlos. Die Zeitungen schweigen. So auch die rheinische Post heute vormittag in ihrem Wirtschaftsteil. Statt die Leser auf die gefährliche Lage an den Märkten hinzuweisen - Berichte über eine in der Wallachei gebaute Teststrecke, die keine Sau interessiert. So sieht die neudeutsche Volksverblödung der Massenmedien aus.

Wer hier mitliest, war rechtzeitig gewarnt. Lesen sie hierzu auch die Einschätzung vom letzten Freitag:


Wie shortet man den DAX und den Dow am besten?

Ideal ist ein natürlicher Short, bei dem auf Derivate jeglicher Art verzichtet wird. Die Rede ist von Gold und Silber und Minenaktien. Denn diese steigen, während die Bluechips fallen.

Ein Natural Hedge ist immer einem Derivatekauf vorzuziehen. Denn letztere können wertlos werten. Es liegt auf der Hand, dass das Schweigen der Medien zur laufenden Welle 3 down einer abwärtsgerichteten Impulswelle dazu dient, dem Großkapital möglichst noch gute Ausstiegsgelegenheiten zu geben.

Ich schaue schon Ewigkeiten kein Fernsehen mehr. Gleichwohl kann ich mir gut vorstellen, dass in den Mainstreammedien wieder irgendwelche Quacksalber in Nadelstreifen nun davon schwadronieren, welch tolle Einstiegsmöglichkeiten sich für den "risikobereiten" Investor bieten. Glauben sie solchen Unsinn nicht.

Märkte können mitunter wesentlich tiefer fallen, als die meisten sich auch nur ansatzweise vorstellen können. So mancher Minenanleger kann den Käufern von Standardaktien der grossen Indizes ein Lied davon erzählen. Die Minenwerte haben ihr 1929 im Grunde mehr als hinter sich, was zwar nicht ausschliesst, dass es noch mal einen Schlag nach unten geben könnte. Dieser wäre dann aber der finale Startschuss für eine Rally im Edelmetallsektor die sich gewaschen hat.

Was hingegen DAX, Dow und S&P500 angeht, so ist es ratsam dort nicht den Helden zu spielen. Lassen sie andere den Boden zimmern, wo auch immer dieser sich ausbilden wird.

Nur zur Erinnerung: Der HUI Goldbugsindex ist in 4 Jahren rund 88 Prozent gefallen. Unterstellt man für die kommenden 4 Jahre eine ähnliche Marktentwicklung im DAX so müsste dieser bis 2019 auf rund 1500 Punkte fallen. Doch wohin fliessen dann die Kapitalströme?

Sie können es sich denken - sehr wahrscheinlich in die Anlagen und Aktien, welche die letzten Jahre am meisten verloren haben und die besten Chance/Risikoprofile aufweisen: Gold, Silber und Minenwerte und alles was nicht auf Kredit gekauft werden kann und somit nicht dem fortgesetzten Risiko von Margin Calls ausgesetzt ist.

Denn an den Märkten kommt erschwerend hinzu, dass große Mengen an Aktien auf Kredit gekauft sind - sprich auf Margin. Läuft die auf Margin gekaufte Position gegen den Longpositionierten Anleger, dann muss er entweder umgehend Kapital nachschiessen, was er wahrscheinlich nicht mehr hat - oder seine Position wird zwangsliquidiert, was wiederum den Angebotsdruck erhöht..

Ich wurde in letzter Zeit immer wieder gefragt, warum ich mich mit Pennystocks beschäftige. 

Die Antwort ist recht einfach. Das Problem, dass der Markt durch Margin Calls bei Aktien, welche nicht auf Margin gehandelt werden können, die Leute aus ihren Longpositionen reihenweise kegelt, existiert nicht in dieser Form. Die fehlenden Handelbarkeit auf Margin bei Aktien unterhalb der Marginanforderungen (an der TSX kann beispielsweise erst ab 2 CAD$ auf Margin gehandelt werden) erlaubt es wesentlich entspannter am Markt zu agieren, auch wenn es bei Pennystocks dafür zum Teil um prozentual stärker Bewegungen in beide Richtungen kommen kann, dem man aber durch Moneymanagement begegnen kann.

Zudem sind die Chancen für Kursvervielfachungen in der Regel mit Blick auf Leverage Effekte - sprich hohe Aktienzahl bei im Verhältnis dazu geringen Kapitaleinsatz - ein zusätzlicher Anreiz für entsprechende Longstrategien - auch wenn das Totalverlustrisiko dafür in der Regel höher als bei bereits etablierten Standardwerten einzustufen ist.

Sollte aber ein Start Up Unternehmen in der frühen Phase der Unternehmensgeschichte langfristig zu einem Standardwert oder gar Marktführer in seinem Wirtschaftssektor werden, dann winken den Investoren sagenhafte Gewinne.

Nun - was am Markt im DAX und Dow derzeit passiert ist meines Erachtens politisch gewollt und zudem geplant. Es hat auch keinen Zweck sich gegen eine solche Lawine zu stellen.

Das der Dow Jones nicht einmal die 17000´er Marke per Schlusskurs verteidigen konnte unterstreicht - auch vor dem Hintergrund der Trendfortsetzungslücken die hohe Dynamik der laufenden Welle 3 down, welche den Support beim DAX direkt zum Handelsauftakt aufhebelt und wie ein Messer durchschlug um diesen dann am frühen Nachmittag vor Eröffnung der Wallstreet mit einem klassischen Pullback an die 10652 Marke bestätigte und dann vom Markt rasant - wie erwartet - mustergültig abverkauft wurde.

Es ist zu befürchten, dass morgen so etwas wie ein schwarzer Freitag droht, sofern das Vorjahreshoch bei 10070 DAX Punkten nicht halten sollte. Der Abverkauf verläuft panikartig und unkontrolliert - und weist hohes Abwärtsmomentum auf. In solchen Phasen versagen markttechnische Indikatoren als Signalgeber.

Overnight Longpositionen im FDAX dürften mit Blick auf die an dieser Stelle schon in früheren Jahren vorgestellte 3 Prozentregel vom Markt morgen nach Eröffnung, sofort weiter abverkauft werden, da die Impulsrichtung abwärtsgerichtet ist und die globale Gemengelage derzeit - auch mit Blick auf fehlende temporäre Bodenmuster - eher für eine Fortsetzung der Welle 3 der laufenden abwärtsgerichteten Impulswelle spricht.

Das Thema Margin Calls und die damit verbundenen Zwangsliquidierungen dürften jede Erholung stärkeren Ausmasses sofort im Keim ersticken. Zudem haben die Mainstreampropaganda Medien dieses Thema noch nicht in Umlauf gebracht. Warum das wissen sie inzwischen bestimmt auch...

Warten Sie ab bis die Märkte sich ausgekotzt haben - möglicherweise bietet sich erst in 3-4 Wochen eine Einstiegsmöglichkeit für einen temporären Bounce imd Swingtrade auf der Longseite. Sollten sie sich dennoch in Anbetracht der hohen Vola ins Haifischbecken wagen, dann sollten sie sich im klaren sein, dass sie es mit professionellen Gegenspielern am Markt zu tun haben.

Als Privatanleger empfiehlt es ich die Finger vom Daytrading zu lassen. Das schont nicht nur Nerven, sondern auch den Geldbeutel. Die Profis sind in aller Regel logistisch und gerätetechnisch um ein vielfaches besser ausgerüstet als sie. Und gegen Algorechner mit Nanosekundenhandel haben sie eh keine Chance. Denn statistisch betrachtet verlieren rund 90 Prozent aller Privatanleger an der Börse. Seien sie also vorsichtig mit allem was sie tun. Und glauben sie ja nicht sie wüssten, was der Markt morgen macht. 

Das wissen mitunter selbst nicht einmal die Profis. Denn blickt man auf die Bewertung der US-Aktien, dann spottet diese vielerorts jeder rationalen Bewertung. Apple ist so viel wert wie alle DAX-Konzerne zusammen. Intels Marktkapitalisierung übersteigt die Bewertung des gesamten russischen Aktienmarktes usw.usw.

Und was passiert, wenn die FED doch die Zinsen auch nur marginal erhöht? Nun es wäre denkbar, dass eine solche Zinserhöhung nicht nur die Margin Calls vestärkt und damit die Zwangsliquidierungen anfacht, sondern auch noch die US-Anleiheblase umgehend binnen weniger Wochen platzen lässt. In dem Fall wird der US-Dollar binnen kürzester Zeit zum neuen Simbabwe Dollar der Welt mit Zinzsätzen im Bereich von 50 Prozent und mehr. Aber nicht weil die USA so toll wirtschaften, sondern weil die Risikoprämien steigen.

Die Folge wäre ein Platzen der Derivateblase und ein Kapitalexodus in Realwerte - allem voran in Gold und Silber und die weit zurückgefallenen Minenwerte, der sich gewaschen hat.

Die FED wird daher eher früher als später anfangen die Druckerpresse wieder anzuwerfen. 

Dies aber wahrscheinlich erst, wenn im Rahmen eines Crashes an den Aktienmärkten die Primary Dealers, sprich die Banken in die Lage versetzt wurden mit den Dollarbillionen dann sich wieder als erste in die Märkte einzukaufen. Wo dies sein wird, lässt sich gegenwärtig nicht einmal näherungsweise abschätzen. Im Zweifel erfolgt dies erst, wenn der Markt in einem massiven Sell off kapituliert hat. Doch davon sind wir noch weit entfernt - bei Bluechips wohlgemerkt. 

Bei den Nebenwerten, die nicht mehr auf Margin gehandelt werden können, bieten sich bei dem ein oder anderen bereits hier vorgestellten Wert hingegen interessante Longset-Ups - ganz im Gegensatz zu den Mainstreamwerten, wo die Zwansliquidationswelle der Longinvestoren wohl noch eine Weile anhalten wird, wenn nicht bis Sonntag 24:00 Uhr von den Eliten und Verantwortlichen eine Überraschung herbei gezaubert wird, die das Blatt vor einem Absturz der Märkte noch wendet. Zweifel für gute Vorsätze in diese Richtung sind in Anbetracht des Nachrichtenflows aus den Zentralen der Macht jedoch angebracht. Eher wird man wahrscheinlich dort auf eine Verschärfung der Lage zielen um später einen Vorwand zu finden die Systeme zu reformieren.

Vergessen sie im übrigen nicht, ihre Ersparnisse abzuheben. Denn die sind bei keiner Bank mehr sicher. Ein Rasur der Schafe, die derzeit lieber in Eiskaffees sitzt und sich beschallen lässt, steht noch aus.

Auch wenn der Markt wahrscheinlich irgendwann drehen wird - oder zumindest einen Bounce hinlegen wird - sollten sie versuchen ihr Vermögen vor Verlusten zu schützen - und vor dem Zugriff durch Zwangsabgaben im Rahmen von Bail In Prozeduren, die es früher oder später geben wird.

Solange heisst es die Signallage regelmässig zu prüfen und die Füsse still zu halten. Dies gilt aber nur für die Bluechips. Denn natürlich ist Cash im Crasch was schönes - jedoch nicht wenn ein Bail In droht und es Sektoren gibt, die mit Realwerten auftrumpfen können und nicht dem Risiko von Margin Calls unterliegen.

Hinzu kommt, dass solange der Ölpreis fällt der US-Aktienmarkt sich nach dem Subprime Crunch einem Fracking Crunch in den USA gegenüber sieht, welcher große Teile der Ölversorgung der USA lahmen legen dürfte und somit dessen Importabhängigkeit erhöhen dürfte.

Mit einem Zusammenbruch der überschuldeten Frackingindustrie, dürften auf die Banken der USA Milliardenschwere Abschreibungen zukommen. Sollten die USA wieder zunehmend von Ölimporten abhängig werden, so könnte damit ein wesentliches Argument für eine Dollarstärke in Zukunft wegfallen.. Denn ein großer Teil der Dollaraufwertung war auch dem Umstand geschuldet, dass die USA cheap oil im eigenen Land produzierten.

Damit könnte es schon bald vorbei sein in den USA. Eine erneut steigende Abhängigkeit von Ölimporten würde das Handelsbilanzdefizit der USA wieder langfristig signifikant erhöhen, was per se zu einer Abschwächung des US-Dollars führen dürfte. Ein Kapitabfluss aus den US-Aktienmärkten könnte diese Entwicklung noch zusätzlich verstärken.


Hinweis:

Es werden im DAX von mir derzeit keine Long oder Shortpositionen direkt gehalten. Die Absicherung erfolgt über einen Natural Hedge ausserhalb des Derivatebereiches.

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