Montag, 28. Dezember 2015

2016 - was bringt das neue Jahr?

Diese Frage werden sich viele Marktteilnehmer derzeit stellen. Wie jedes Jahr gibt es zahlreiche Prognosen der Finanzinstitute und sogenannter "Experten" die öffentlich zum besten geben, was ihre Auftraggeber ihnen zugetragen haben.

Im letzten Jahr hiess es von der Mehrzahl der sogenannten Experten, dass der DAX am Ende des Jahres bei über 12000 Punkten stehen würde. Viel Zeit bleibt dem Markt nicht mehr um diese Prognosen vom letzten Jahre zu treffen. Auch hier wurde von mir versucht den Jahresverlauf zu prognostizieren. Und im grossen und ganzen verhielt sich der Markt so denn auch an den bereits Ende November 2014 und Anfang Dezember 2014 angegebenen Fahrplan für das sich nun zu Ende neigende Jahr.


Eine Prognose für das Jahr 2016 gestaltet sich schwierig - da niemand letzen Ende weiss, was kommt und passieren wird. Die im letzten Jahr gemachten Zyklenüberlegungen mit Blick auf die Entwicklung auf der Sonne lassen gleichwohl die Option zu, dass 2016 am Ende ein ausgesprochen erfolgreiches Börsenjahr werden kann. Zum einen ist bislang die Sonnenaktivität bemerkenswerterweise immer noch recht passabel, zum anderen ersaufen die Märkte in Liquidiät. So gab es in 2015 keinen einzigen Tag, an dem auf der Sonne keine Sonnenflecken zu sehen waren, wenn gleich das allgemeine Aktivitätsniveau der Sonne nachgelassen hat.

Es muss davon ausgegangen werden, dass die solare Aktivität im Rahmen der Zyklenüberlegungen zu unserem Zentralgestirn im nächsten Jahr unter Schwankungen weiter zurückgeht. Dies könnte zu deutlichen Abkühlungseffekten und zu einem schweren Winter - vor allem zu einem vorzeitigen Wintereinbruch in der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres führen. Die daraus resultierenden Basiseffekte für Öl und Gas wären geeignet zu deutlich steigenden Rohstoffnotierungen zu führen, was die Aktienmärkte und den Rohstoffmarkt entgegen früherer Zyklenmuster sprichwörtlich in der zweiten Jahreshälfte anschieben könnte.

Statistisch betrachtet sind 6´er Jahre im Dow Jones seit 1820 in rund 56 Prozent der Fälle bislang Bullenjahre gewesen und nur in 44 Prozent der Fälle schwächer ausgefallen. Die Kurszuwächse waren dabei in der Summe eher stärker als die Kursverluste in schwachen Jahren. Ob dies in 2016 sich zu Gunsten der Bullen wiederholen wird, bleibt abzuwarten. Die Statistik spricht freilich in der Mehrzahl der Fälle übergeordnet - entgegen der derzeitigen medialen Untergangsstimmung - für eine Fortsetzung des  Bullenmarktes, wenn auch unter stärkeren Schwankungen.

Der größte prozentuale Verlust - also zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs trat in 6´er Jahren dabei mit -18.60 Prozent 1966 im Dow Jones auf - genau in jenem Jahr als Charles de Gaulles Dollars in Gold konvertierte und das gelbe Edelmetall gleich tonnenweise nach Paris transportieren liess.


Den größten Satz machte der Dow in seiner Geschichte in einem 6´er Jahr im Jahre 1996, als er mehr als +26.01 Prozent zwischen Eröffnung und Schlusskurs am Ende des Jahres zulegen konnte. Interessanterweise befand sich damals Gold und Silber in einem säkulären Baissetal.

Es bleibt festzuhalten dass die Gewinnerjahre in 6´er Jahren stärker ausgeprägt sind als die Verliererjahre und dass ihre Zahl auch häufiger ist als die der schlechten Jahre.

Für ein bullishes Jahr 2016 sprechen einige weitere Faktoren. In den USA sprechen die regelmässig wiederkehrenden Präsidentschaftszyklen für eine entsprechende Belebung der Aktienmärkte - allem voran in der zweiten Jahreshälfte. Demnach könnte der Aktienmarkt bis Mitte April diesen Jahres per saldo starkt anziehen, dann bis Juni eine schärfere Korrektur erfahren, ehe er dann ab Juni 2016 bis Ende 2016 kontinuierlich ansteigen wird. Einer der Hauptpreistreiber können dabei steigende Notierungen für Öl und Gas sowie Rohstoffe sein, welche zu steigenden Inflationserwartungen führt.



Solange der DAX und der Dow Jones ihre Quartalstiefpunkte nicht unterschreiten ist per saldo für 2016 ein Jahr mit positiven Grundton zu erwarten. Diese Aussage steht im Gegensatz zu den derzeitigen medialen Verlautbarungen der sogenannten "Experten", auf deren Meinung ich nicht viel gebe. Entscheidend für die Marktentwicklung sind am Ende die Ausdehnung der monetären Basis und die Entwicklung auf der Sonne. Sollte die Sonnenaktivität nachlassen, so könnte dies den paradoxen Effekt weiter steigender Aktienmärkte zur Folge haben, weil mit dann steigenden Öl und Gasnotierungen die Ausfallrisiken im High Yield Bondbereich drastisch zurückhgehen würden. Von einer solchen Entwicklung sollten am Ende auch Rohstoffe und Minenwerte profitieren.

Bereits Anfang 2016 kann dafür der Grundstein gelegt werden, der sich dann in der zweiten Jahrshälfte katapultartig verstäkrt. Für den DAX erwarte ich im Jahresverlauf einen Anstieg bis auf 14989 Indexpunkte. Dies jedoch erst im Oktober - November des Jahres 2016, wobei der Schlusskurs 2016 um ca. 14000 Punkte liegen dürfte - konkret favorisiere ich dabei die 14208 Punkte Marke im DAX zum Jahresende 2016. Dies Szenario ist aktiv solange, dass Tief aus 2015 nicht unterschritten wird. 2016 könnte somit für den DAX einen starken Kursanstieg zur Folge haben. Ob dieser aber den Kaufkraftverlust im Falle eines zunehmendn inflationären Szenarios wettmachen wird, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

Bis Ende September rechne ich im DAX mit einer volatilien Seitwärtsphase und wechselnden Impulsschüben im Jahresverlauf. Diese volatile Seitwärtsphase dürft dann spätestens im November nach oben verlassen werden und neue Allzeithochs nach sich ziehen. Der Anstieg zum Jahrsende wird viele Pessimisten, wie sie zur Zeit zu beobachten sind, sehr wahrscheinlich überraschen und zu einem Triple Top Break Out in der zweiten Jahreshälfte führen. Die anschliessende Rallyphase dürfte extrem lukrativ werden. Nur wenn der DAX unter das Jahrestief aus 2015 fällt wären andere Szenarien komplexer Natur zu diskutieren.

In der Summe kann derzeit - auch mit Blick auf die Statistik - in 2016 ein bullishes Aktienjahr favorisiert werden, wobei der Hauptanstieg erst im letzten Qurtal wahrscheinlich erfolgen wird und sich dann bis 2017 hinein fortsetzen dürfte. Erst ein signifikantes Abtauchen unter 9300 Indexpunkte könnte dieses Szenario konterkarieren und erfordert ggf. ein Umdenken in der strategischen Ausrichtung der Vermögensallokation der Marktteilnehmer.

Viele Grüsse.

Cord Uebermuth.


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