Mittwoch, 16. Dezember 2015

Die FED und der Zinszirkus...

Heute um 20 Uhr ist es wieder soweit - die FED trifft, natürlich zum Jahresende eine Entscheidung über den Leitzins. In einem dürfen sie sich sicher sein. Die Artikel für die Lügenpresse und die Massenmedien sind schon alle vorbereitet und sendebereit, wenn Oma Yellen vor die Mikrofone bei der anschliessenden Pressekonferenz tritt.

Der Markt erwartet mit übr 80 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Zinserhöhung - und wehe die Markterwartungen werden enttäuscht. Denn in dem Fall wird die FED vollends unglaubwürdig, wobei ich jede Zentralbank für unglaubwürdig erachte - insbesondere die US-Amerikanische. Aber das soll hier nicht Thema sein. Wie wird der Markt auf die Zinsentscheidung reagieren?

Nun - wir wissen es nicht - oder besser ich weiss es nicht. Denn mir fehlen viele Informationen darüber wie sich welche Marktteilnehmer im Vorfeld positioniert haben. Research den nur Millionenschwere Researchabteilungen leisten können. Es spielt aber auch keine Rolle, was ich denke. Der Markt macht eh was er will, zumal er noch manipuliert ist von vorne bis hinten.

Szenario 1: Die FED erhöht den Leitzins. Reaktion des Marktes - wahrscheinlich Erleichterung darüber das die Katze aus dem Sack ist. Die Aktienkurse steigen. Der Dollar kann steigen in Erwartung weiter steigender Zinsen, je nach Wordung in der Pressekonferenz, oder er kann fallen, falls Tante Yellen weitere Zinsschritte für die Zukunft verneint. Er muss auch nichts machen. Das Wording in der Märchenstunde entscheidet über den weiteren Status quo. Die Fiatjunkies werden genau hinhören.

Szenario 2: Die FED erhöht den Leitzins nicht und vertröstet die Märkte. Die Reaktion des Marktes - stark steigende Aktienkurse, Dollar ?, stark steigende Rohstoffpreise. Die Zinserhöhung wird erneut verschoben - unter welchem Vorwand auch immer. Dies könnte später dann erneut zum Belastungsfaktor werden und die Märkte später auf Talfahrt schicken.

Szenario 3: Die FED senkt den Leitzins und verkündet ein QE Programm. Dieses Überraschungsszenario steht bei den meisten nicht auf der Agenda, ist aber nicht undenkbar. Die Wahrscheinlichkeit ist gering für ein solches Szenario. Sollte es verkündet werden, dürften die Aktienmärkte die Rohstoffpreise allesamt durch die Decke gehen. Der Dollar dürfte in Richtung 1.25 EUR/USD absaufen. Europäische Aktien könnten starkt unter Druck geraten, US-Aktien aber haussieren. Wahrscheinlichkeit dafür heute abend - gering, aber nicht undenkbar in einer manipulierten und verlogenen Welt.

Szenario 4:  Die FED erhöht den Leitzins stärkter als erwartet und nimmt damit mehrer Zinsschritte vorweg. Folge massiv steigender Dollar. Stark fallenden Aktienmärkte, fallende Bondmärkte, steigende Rohstoffpreise, allem voran Gold und Silber. Wahrscheinlichkeit gering, da aber Überraschungsvariante, ist auch diese nicht auszuschliessen. Szenario 4 stellt Anpassung an die Entwicklung der Risikoaufschläge im High Yield Bondbereich dar. Die Zahlungsunfähigkeit der USA würde wahrscheinlich werden. Daher ebenso wenig wie Szenario 3 zu favorisieren.

Fazit

Was immer Oma Yellen heute abend an Missgeburten verzapfen wird, die grundlegenden strukturellen Probleme des Fiatmoney werden dadurch nicht beseitigt. Die Zinslasten für die USA werden steigen und die Staatsveschuldung auch nicht sinken. Eine Zinserhöhung ist überfällig so denn die FED ihre eigene Existenz nicht aufs Spiel setzen will. Bleibt die Zinserhöhung aus, so dürfte der Dollar unter Druck geraten und die EZB gegensteuern müssen - durch Ausweitung des EZB Anleihekaufprogramms. Die Märchenstunde heute aben wird die Probleme des Weltfinanzsystems und seiner Derivateblase nicht lösen. Fast 2 Jahre hat die Derivateindustrie nun Zeit gehabt sich auf die brutalen Effekte einer marginalen Zinserhöhung von 0.25 Prozent vorzubereiten. Bei 1500 Billionen Derivatevolumen - also 1500 Trillionen im Englischen - verteuern sich die Zinslasten für die Derivatindustrie damit um jährlich rund 3-4 Billionen US-Dollar.  Da werden die Zentralbanken ihre Anleiheankaufprogramme wohl noch schneller als bisher ausweiten müssen, wenn das Finanzsystem nicht dirket kollabieren soll.

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