Heute hat die FED nach mehr als 10 Jahren damit begonnen den Leitzins um 0.25 Prozent in den USA zu erhöhen. In der Pressekonferenz zeigt sich Tante Yellen "überrascht" über die niedrigen Ölpreisnotierungen. Unbeschadet der niedrigen Energiekosten, die nach Yellen derzeit noch die Inflationserwartungen in den USA dämpfen, geht die FED für die Zukunft von in der Summe ansteigender Inflation aus. Ziel sei es bis 2018 eine marktgerechten Zins in den USA zu etablieren.
Dieser liegt nach Lesart der Mitglieder des FOMC Ausschusses bis 2018 bei voraussichtlich 4 Prozent. Das ist für die kommenden Jahre eine echte Hausnummer. Welche Notenbank da den Ziins drucken soll, den die USA da verteilen wollen steht dabei vollkommen in den Sternen. Natürlich kann man auch durch Enteignung den Zins eintreiben. Gold und Silber erholten sich auf jedenfall deutlich.
Ob die Märkte den Zinserhöhungszyklus der FED abkaufen wird sich in 2016 zeigen. Das ganze Ereignis ging ohne Katastrophe über die Bühne. Die Vola am Devisenmarkt hielt sich - entgegengesetzt zu Draghi Sitzungen in Grenzen und war überschaubar. Das heute vorgestellte Szenario 1 wurde vom Markt so denn auch umgesetzt. Steigender Zins bedeutet für den Euro zunächst einmal in Anbetracht negativer Zinsen weiterhin ein Renditenachteil. Dies könnte den Dollar gegen den Euro noch einmal aufwerten lassen. Sollte die FED sogar einen weiteren Zinsschritt bis Mitte kommenden Jahres wagen, dann könnte der Euro sogar noch einmal stärker unter Druck geraten. Kapital fliesst dann in die USA um wie immer die höchte Rendite zu suchen.
Die Zinserhöhung war lang genug vorbereitet worden. Ein Schock am Aktienmarkt ist ausgeblieben. Das ist auch gut so - alles andere hätte für einen turbulenten Jahresausklang gesorgt. Sollten sich jetzt noch, nach der Tax Selling Season die Energiepreise erholen, dann dürfte einem Anstieg der Inflation und damit steigenden Aktienkursen in den USA nichts im Wege stehen. Überhaupt fragt man sich wie lange die Golfstaaten und die OPEC diesen selbstzerstörerischen Kampf um Marktanteile im Ölmarkt noch fortführen wollen, wohlwissend, dass sie damit ihre eigene politische, wie auch wirtschaftliche Stabilität nachhaltig gefährden. Die Kursentwicklung der Börse Dubai sprich dabei Bände. Der Dubai Index hat sich seit seinen Hochs in 2014 mal eben halbiert. Ohne Ölpreisanstieg wird die Börse in Dubai mittelfristig weiter abstürzen. Ob die OPEC Länder dies an ihren Aktienmärkten wirklich wollen darf bezweifelt werden, da damit die politischen Verhältnisse sich in diesen Ländern verschlechtern werden und diese destabilisiert werden dürften.
Mit Beginn des Zinserhöhungszyklus in den USA wird Geld aus den Anleihemärkten in die Aktienmärkte aber auch in die Rohstoffmärkte fliessen. Besonders in Gold und Silber - zum einen weil mit steigenden Zinsen die Inflationserwartungen steigen werden und zum anderen weil den Haltern von Staatsanleihen empfindliche Verluste drohen.
Auch die Energiepreise dürften ansteigen, da die Opportunitätskosten steigen werden. Letztenendes passt die FED mit der Zinserhöhung den Leitzins an die schon längst gestiegene Risikoaufschläge für US-Staatsanleihen an. Dieser Prozess dürfte weiter graduell voran schreiten und den Massen als Anpassung an eine vermeintliche wirtschaftliche Erholung verkauft werden. Man darf gespannt sein, wie die USA die Statistiken weiter frisieren werden...
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