Mittwoch, 2. Januar 2019

Ultima Thule - ein binärer Komet aus Schnee und Eis...?

Heute gab es die ersten etwas detaillierten Bilder von Ultima Thule. Sie zeigen - aufgenommen aus rund 50 000 Kilometer Entfernung - zwei teilweise rötlich eingefärbte Klumpen aus Eis - wahrscheinlich aus gefrorenem Methan und/oder Stickstoff. Genaueres wird man erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren. Kurzum man hat Millionen dafür ausgegeben zwei schmutzige Schneebälle, die Kandidaten für einen Kometen sind, im Weltraum aufzusuchen...
20190102 Ultima Thule.png
Bildquelle: NASA Screenshot Pressekonferenz 2. Januar 2019
Die Bilder zeigen zwei große an einander "klebende" Eisobjekte, von denen die Nasa das kleinere Objekt als Thule und das größere Objekt als Ultima bezeichnet und der gesamte Himmelskörper erinnert eher an einen Schneemann. Warum Ultima Thule teilweise rötlich verfärbt ist kann noch nicht beantwortet werden. Vermutet wird aber der Einfluss von Gammstrahlung auf die Zusammensetzung des KBO Objekte, dessen Alter auf 4.5 Milliarden Jahre geschätzt wird.
Die Auflösung der ersten Bilder ist immer noch wenig spektakulär, was sich aber in den kommenden Tagen und Wochen noch ändern wird. Laut Nasa wird am Ende eine Auflösung von rund 35 Metern je Pixel angestrebt, was dann schon als sensationell gut bezeichnet werden kann.
In der heutigen Pressekonferenz, die über 1 Stunde dauerte wurde unter anderem danach gefragt ob die New Horizon Raumsonde schon in bälde schon das nächste Kuiper Belt Objekt ansteuern würde.
Die NASA wies bei dieser Frage darauf hin, dass man sich dafür Zeit nehmen werde, da die mit einer Nuklearbatterie ausgestattete Raumsonde für eine Lebenszeit von 15-20 Jahren ausgelegt sei und sich in einem guten Zustand befände. Man habe für den flyby an einem weiteren Objekt, dass noch zu bestimmen und zu suchen sei, wegen der enormen Ausdehung des Kuiper Belt Gürtels von bis zu 70 AU (=Astronomical Units) ausreichend Zeit. Die Frage ob, und wenn ja wen und wann man mit der New Horizon Sonde als nächstes aufsuchen werden, würde voraussichtlich erst Mitte 2020 entschieden werden.
Demnach plane man kurzfristig mit Blick auf die geplanten Gesamtdauer der wissenschaftlichen Mission zur Zeit keinen erneuten flyby in diesem Jahr. Man gehe aber davon aus, dass die Raumsonde vermutlich noch einmal bei einem noch zu identifizierenden Objekt in weiterer Entfernung als den jetzigen 44 AU noch einmal einen solchen fly by anstreben würde, was aber mit allen an dem Projekt beteiligten Kreisen noch entschieden werden müsse.
In den kommenden Tagen wird es weitere Pressekonferenzen zu dem stattgehabten flyby geben, da die Daten der Raumsonde sukzessive nur die Erde erreichen und es Wochen und Monate dauern werde, diese im Detail auszuwerten.
Einig ist man sich bei der NASA aber, dass der flyby an Ultima Thule unschätzbare neue Erkenntnisse im Hinblick auf eine Vielzahl existierender Hypothesen zur Entstehung unseres Sonnensystems liefern wird und die planetare Erforschung am Ende wesentlich vorwärts getrieben haben wird.
Auf die Frage, was an den bisherigen Daten das überraschenste Ergebnis sei, meinte der Leiter der Mission, dass das Größenverhältnis von Ultima zu Thule exakt 3:1 sei.
Für mich stellt sich somit wieder mal die Frage, ob am Ende im Universum nicht die Mathematik in allen Fragen der Wissenschaft das letzte Wort hat. Ich finde es bemerkenswert dass das Größenverhältnis der zwei schmutzigen Schneebälle im Kuiper Belt Gürtel genau einem Verhältnis von 3:1 entspricht.
Nachdem gestern abend die Deep  Space Station in Madrid (Spanien) die ersten Signale empfangen hatte, hatte in der Nacht in Australien die Antenne 43 des Canberra Deep Space Station Komplex den weiteren Signalempfang aus Australien für die NASA übernommen.
Lesen Sie mehr dazu in meinem auf steemit heute morgen veröffentlichten Beitrag:

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