Liebe Freunde des Friedens und der Freiheit,
liebe Freunde der Liebe und des Glücks,
liebe Mitleser,
dies wird mein erster Finanzmarktkommentar in diesem Jahr. Und er beginnt, wie das schon mehr als ein Monat alte Jahr mit einer Geschichte von einem Ereignis, welches vermutlich hierzulande kaum jemanden bekannt sein dürfte und auch in den USA wahrscheinlich kaum noch von jemandem erinnert wird. Die Rede ist von der Katastrophe von Galveston im Jahre 1900 - genauer gesagt am 8. September 1900.
Galveston war im Jahre 1900 eine aufstrebende und stark wachsende Stadt an der Ostküste von Texas und schickte sich an das New York am Golf von Mexiko zu werden. Denn der Hafen von Galveston war der größte in ganz Texas.
Die Wirtschaft boomte und der Handel florierte. Nichts schien das schier endlose Wachstum dieser aufstrebenden Stadt südlich von Houston aufhalten zu können. Es gab eine Straßenbahn, elektrisches Licht und vieles mehr. Das Leben meinte es gut mit den Menschen in Galveston - zumindest bis zu jenem Morgen am 8. September 1900 als sich plötzlich alles ändern sollte.
An jenem Samstag morgen bewegte sich ein Hurrikan auf die texanische Hafenstadt zu, der bis zum Abend mehr Menschen als jedes andere Naturdesaster in den USA danach schlussendlich am Ende noch töten sollte. Die ersten Zeichen des Unterganges begannen am 27. August 1900 als ein Schiff rund 1500 Kilometer entfernt von den westindischen Inseln bei schlechtem Wetter in Seenot geriet, was aber niemanden dazu veranlasste eine Warnung an die umliegenden Küstenregionen herauszugeben.
Kurze Zeit später entluden sich über Antigua heftige Gewitter und über Kuba kam es zu starken Regenfällen. Einige Tage später streifte der Tropensturm die Küste von Florida. Die Bedingungen für einen Hurrikan waren perfekt geworden.
Unglücklicherweise wurde Galveston nicht vorsichtshalber evakuiert. Die Stadt hatte in der Vergangenheit schon zahlreiche Sturmfluten in den Jahrzehnten mehr oder weniger unbeschadet überstanden, so dass sich die Menschen nicht weiter sorgten. Entsprechend gering war die Vorsorge für einen schweren Sturm in der Stadt. Diese Nachlässigkeit in der Risikovorsorge sollte sich später noch böse rächen.
Verschärfend kam in dieser Situation hinzu, dass die US-Meterologen die Warnungen der kubanischen Wetterbehörden vor einem schweren tropischen Sturm der auf die texanische Küste sich zu bewegt ignorierten und nicht direkt nach Galveston weiterleiteten.
Zwar wusste man bei den Meteorologen in den USA, dass die Wetterbedingungen für einen Hurrikan gegeben waren, aber man zog aus dem Verlauf des Sturmes die falschen Schlussfolgerungen und glaubte dass der Hurrikan sich weiter nordörstlich von Galveston bewegen würde und sich dann in die kühleren Gewässer des Nordatlantiks verabschieden würde. Ein tödlicher Irrtum wie sich später heraus stellen sollte.
Die kubanischen Meteorologen warnten die US-Kollegen erneut und teilten diesen den Verlauf des Hurrikans mit. Erneut blieb eine Warnung an die Stadt Galveston dennoch aus. Als Captain Halsey am 6. September mit seinem Schiff der Louisiana kurz nach dem Verlassen von New Orleans die Segel gesetzt hatte kam die erste Überraschung als er sich plötzlich in einem Hurrikan wiederfand und Schwierigkeiten bekam. Doch inzwischen hatte der Hurrikan, der sich auf Galveston zu bewegen sollte, die Telegraphenmasten reihenweise umgeknickt, so dass die Küstenstädte entlang des Missisippi bis runter nach Galveston nichts von der Harvarie der Louisiana mit bekamen.
Am Freitag den 7. September veröffentliche schliesslich die zentrale Wetterbehörde der USA eine Sturmwarnung für Galveston. Die Nachricht über die Sturmwarnung verschwand am nächsten Tag in Galveston irgendwo im hinteren Teil der örtlichen Tageszeitung wo sie fast niemand zur Kenntnis nahm.
Die Einwohner von Galveston hatten nicht die geringste Ahnung in welcher Gefahr sie sich befanden und so kam es schlussendlich auch nicht zu einer Evakuierung der Stadt, deren Wirtschaftskraft zu jener Zeit sogar größer war als die von Houston war.
Am späten Nachmittag des 8. September verschlechterte sich die Wetterlage in Galveston schliesslich, nach dem es schon am morgen zu spürbarer Zunahme der Windstärken kam. Gegen 14:30 verliess das letzte Telegramm die Stadt und unterrichtet die Zentrale Wetterbehörde, dass die halbe Stadt unter Wasser stand. Kurz darauf brach die Verbindung ab.
Zu diesem Zeitpunkt mussten schon die ersten Flutwellen auf die Stadt gerollt sein, denn die Bahnstrecke am Strand wurde von den Wassermassen die auf Galveston trafen unterspült. Galveston, dessen höchster Punkt nur 2.6 Meter über dem Meerespiegel lag wurde zur Falle für all jene welche die Stadt nicht verlassen hatten. Bevor der inzwischen zum Hurrikan der Kategorie 4 hochgestufte Zyklon auf Galveston traf zerstörte er mit seinen gewaltigen Wassermassen die Stadt Indianola, deren Hinterland bis zu 30 Kilometer tief ins Landesinnere überflutet wurde.
Gegen 17 Uhr erreichten die Böen schliesslich Orkanstärke und eine viertel Stunde später begann das Hauptzerstörungswerk des Hurrikans. Der Luftdruck fiel binnen kürzester Zeit auf 958 Hektopascal und der Meeresspiegel stiegt weiter an. Fast zwei Stunden lang lagen die Windgeschwindigkeiten bei konstant 190 km/h und der niedrigste Luftdruck lag schliesslich wohl bei 930 hp. Der Orkan hoch Häuserdächer ab, drückte Hauswände ein und ließ Schiffe kentern. Während die Männer in den Kneipen der Stadt noch nichts von der Gefahr ahnten, kämpften ihre Frauen und Kinder nur wenige Kilometer weg um ihr nacktes überleben.
Ziegelsteine und Schindeln flogen durch die Straßen und letztere enthaupteten zahllose Menschen. Holzbretter durchschlugen zentimeterdicke Stahlrümpfe der Schiffe und hinterliessen riesige Löcher in deren Bordwänden.
Schlimmer als der Orkan waren aber die Flutwellen die auf Galveston zu rollten. So stieg gegen 18:30 der Wasserspiegel in der Stadt binnen weniger Sekunden(!!!) um 1.20 Meter. Schlussendlich überrollte die Stadt einen Flutwelle gigantischen Ausmaßes die 4.6 Meter hoch war und alles mit sich riss, was sich ihr in den Weg stellte.
Erst am nächsten Tag um 11 Uhr erreichte eine Nachricht die Stadt Houston wonach in der 38000 Einwohner zählenden Stadt Galveston 500 Menschen durch den Hurrikan ums Leben gekommen sein sollten. Dort aber hielt man die Zahl für übertrieben. Im Nachhinein stellte sich schliesslich heraus, das rund 10-12000 Menschen in Galveston durch den Hurrikan zu Tode kamen. Viele Leichen - auch von Frauen und Kindern - wurden erst später in den Baumgipfeln im Hinterland in den Folgetagen gefunden. Tagelang lag über der völlig zerstörten Stadt Verwesungsgeruch und man musste mit Schiffen die zahllosen bei 38 Grad im Schatten auf dem Meer versenken, von wo aus sie oftmals wieder an Land angespült wurden, so dass man sich entschloss die Leichen in großen Scheiterhaufen am Ende zu verbrennen. Die Feuer der Scheiterhaufen sollten dabei noch bis Ende September gebrannt haben...
Galveston sollte nach dieser Katastrophe niemals mehr richtig auf die Beine kommen. Heute ist der Ort eine unbedeutende Kleinstadt in der viele Bewohner aus Houston ihr Ferienhaus haben. Lediglich ein Denkmal direkt am Strand legt noch heute über die größte Naturkatastrophe der USA in der Neuzeit ein stummes Zeugnis über diese grausame Vergangenheit ab.
Was können wir als Anleger aus dieser Katastrophe schlussendlich lernen? Nun - wir können lernen, dass "Experten" sich kollektiv irren können und die daraus resultierenden Folgen für die Betroffenen deletär sein können.
Die Liste der Irrümer sogenannter Experten ist lang. So sagten bereits zur Zeit von Galveston jene Gruppe der Wahrsager in den Medien voraus, dass in 100 Jahren es keine Kriege mehr auf der Erde geben würde. Eine Prognose die von der Geschichte under Gegenwart mehr denn je längst einkassiert wurde, erst recht wenn man bedenkt dass binnen weniger Minuten die Welt sich in einem atomaren Feuer in nichts auflösen kann.
Auch sollte die Welt nach damaliger Ansicht im Jahre 2000 gesund und glücklich sein, so die Experten damals. Doch in diesen Tagen sterben die Menschen in aller Welt immer noch wie die Fliegen durch Hunger, Elend und Krieg. Und wenn es nicht der Hunger es ist, der die Menschen dahin rafft, dann sind es Malaria, Bomben oder auch Seuchen, wie die auf uns zu rollenden nCoV-Pandemie.
Im Jahre 2006 schrieb David Pogue noch in der New York Times: "Wann wird Apple jemals ein Telefon herausbringen? - und antwortete gleich mit: "My answer is: Propably never!" Ein Jahr später am 29. Juni 2007 lancierte Apple unter Steve Jobs schliesslich sein erstes iphone. Soweit zum Thema Experten in den Massenmedien.
Dieser Art Beispiel liesse sich auch für den Finanzsektor und die Wirtschaft stundenlang fortsetzen. Die Marktschreier der Finanzindustrie die durch die Medien immer geistern versprechen den Menschen dabei die dollsten Dinge und liefern die kühnsten Prognose ab - und werden, welch Zufall meist von der Wirklichkeit überrascht.
Am Ende stellen sich die meisten Prognosen als Irrtümer heraus - und die Experten die sie einstmals verbreitet haben vor allem als Schaumschläger in Nadelstreifen. Dies gilt in unsere heutigen Zeit besonder auch für die selbsternannten Experten in der Politik deren sozialistischen Vorstellungen von Irrsinn und Wahnsinn sich kaum von jener Expertise in der US-Wetterzentrale im August und September des Jahres 1900 unterscheidet...
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Der Autor dieses Beitrages ist in dem besprochenen Basiswert noch mit drei Aktien investiert.
Es besteht somit die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes.
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