Mittwoch, 19. Juni 2013

Tipps zum Verhalten bei großer Hitze und beim Aufenthalt im Freien...

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Temperaturen erreichen kritische Werte - und stellen für viele Menschen eine Gefährdung der Gesundheit dar. Aus eigener klinischer Erfahrung weiss ich, dass an so heissen Tagen die Zahl der Notaufnahmen in Krankenhäusern massiv ansteigt - angefangen vom Herzinfarkt, über Schlaganfälle bis hin zu Gefässverschlüssen an den Augen, die zur Erblindung führen. Häufigste Ursache: Falscher Umgang bei grosser Hitze und zu wenige getrunken - bei möglicherweise bereits vorgeschädigter Gesundheit.



Daher beachten sie folgende Hinweise:

1. Viel trinken - vor allem wenn sie beruflich vielleicht noch stark arbeiten müssen. In dem Fall kann es sein, dass sie bis zu 4 Liter Wasser am Tag brauchen. Mindestens sollten sie aber, sofern sie keine Nieren oder Herzerkrankung haben 2 Liter Wasser am Tag trinken.

2. Schützen Sie sich vor zu intensiver Sonneneinstrahlung - denn die Haut vergisst nichts. Mit einer Latenz von bis zu 30 Jahren kann aus einem scheinbar jahrzentelang zurückliegenden Sonnenbrand ein tödliches Melanom - oder eine andere Form von Hautkrebs werden. Daher suchen sie im Freibad den Schatten von Bämen auf. Dies gilt erst recht für Kinder und Kleinkinder, die entsprechend zu schützen sind. Ein Sonnenbad von 10-15 Minuten Dauer ohne Sonnenschutz sollte keine schwerwiegenden Schäden anrichten - im Gegenteil: Es dürfte der körpereigene Vitamin D Synthese unterstützen. Besser als Sonnencremes sind Hüte und langärmelige Shirts, die luftig und locker sitzen. Meiden sie vor allem die Mittagssonne. 

3. Sport, wenn dann nur in den Abendstunden unter ausreichender Hydrierung des Körpers - sprich ausreichend Wasser - am besten isotonisch. Ideal dafür: Apfelschorle. Meiden Sie Alkohol und Kaffee, sowie fettige Speisen. Gegen eine erfrischende Weinschorle am Abend in gesellige Runde ist sicherlich nichts zu sagen. Auch hier kommt es auf das richtige Mass an.

4. Schliessen sie tagsüber die Fenster und Türen und schützen die Räumlichkeiten vor massive Sonneneinstrahlung - nur so haben sie die Chance nachts bei einer Raumtemperatur von weniger als 26° Celsius - also unterhalb der sogenannten Indifferenztemperatur - den Schlaf zu finden, den ihre Physis braucht. Bei Temperaturen oberhalb von 26 Grad Celsius ist ein erholsamer Schlaf normalerweise nicht mehr möglich. Öffnen sie daher nachts, nur wenn sie zuhause sind, die Fenster und lassen die frische Luft in die Räumlichkeiten ihres Domizils. Alternativ kann die Verwendung einer Klimaanlage angedacht werden, sofern sie beispielsweisean einer vielbefahrenen Strasse wohnen.

5. Bei Aufenthalt im Freien - insbesondere im Grünen - denken sie an Zeckenschutz. Zecken sind gefährlich und Überträger verschiedener Krankheiten - so z.B. der FSME und der weitaus häufigeren Borreliose. Allein rund 100000 Menschen infizieren sich jährlich durch einen Zeckenbiss mit Borreliose. Eine Borreliose Erkrankung kann äusserst gefährlich verlaufen und zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wenn sie nicht adäquat therapiert und vor allem rechtzeitig erkannt wird. Eine Impfung, wie bei der FSME, gibt es gegen Borreliose nicht. Darüber hinaus ist aber auch die Übertragung weiterer Erkrankungen, wie beispielsweise von Bartonellen, Rickettsien, Babesien, Ehrlichien und einer Reihe von Viren denkbar und möglich. Aus diesem Grund sollten sie sich nach jedem Aufenthalt im Grünen gründlich am gesamten Körper nach Zecken absuchen und diese frühzeitig entfernen - ohne auf deren Körper zu drücken. Unterlassen sie es auf jedenfall die Zecke mit Klebstoff oder anderem Unsinn zu ärgern. Unter solch einer Prozedur erbricht diese in die Saugstelle ihren Darminhalt und deponiert damit die Krankheitserreger in ihrem Körper. Je länger eine Zecke bereits gesaugt hat, umso wahrscheinlicher ist eine Ansteckung. Im Zweifel suchen sie ihren Arzt auf.

Die richtige Entferung einer Zecke wird im folgenden Video dargestellt:




Sollten Sie in einem endemischen FSME-Gebiet wohnen, so sollten sie umgehend ihren Hausarzt aufsuchen und eine FSME-Impfung zeitnah in Erwägung ziehen. Die Desinfektion der Einstichstelle und deren Nachbebachtung ist obligat. Weitere Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie bei Zeckenstichen finden sie auf den Seiten der Deutschen Borreliosegesellschaft. Bereits entfernte Zecken können auf eventuelle Krankheitserreger hin untersucht werden. Dies ist aber nicht Bestandteil der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, so dass die zum Teil nicht unerheblichen Kosten vom Patienten zu tragen sind. Hunde und Katzen sollten nicht zusammen mit Menschen wohnen - sondern artgerecht im Freien leben. Oftmals werden durch die Vierbeiner entsprechende Krankheitsüberträger (Vektoren) in das häusliche Umfeld eingeschleppt, wo sie sich am Menschen schliesslich zu schaffen machen.

6. Achten sie darauf dass sie keinen Sonnenstich bekommen. Ein Sonnenstich ist die Folge einer Überwärmung des Gehirns, durch Infraroteinstrahlung der Sonne, was mit zeitlicher Latenz zu einer Schwellung des Gehirns führt (=Hirnödem). Patienten die einen Sonnenstich entwickelhabe in aller Regel zu lange in der Sonne sich aufgehalten. Auch hier gilt: Präventiv ist eine direkte - möglicherweise sogar über Stunden anhaltende - Sonneneinstrahlung zu meiden. 

Vor allem ist aber bei solch grosser Hitze wichtig, dass sie entsprechende Ruhepausen einlegen - vor allem wenn die Hitze am grössten ist - und geplante Aktivitäten nach Möglichkeit in die kühleren Abendstunden verlegen.

Trinken sie vor alle ausreichend viel - damit die Viskosität - also die Fliessfähigkeit ihres Blutes - optimal bleibt. Denn wenn durch einen relativen Flüssigkeitsmangel im Gefässbett von Herz, Hirn, Auge oder sonstwo aus den normalerweisen laminaren Strömungsverhältnissen aus der Virchow Trias eine turbulente Strömung wird, dann drohen Herzinfakrt, Schlaganfall oder auch Gefässverschlüsse am Auge mit entsprechenden fatalen Konsequenzen.

Trinken und der Schutz vor der direkten Sonneneinstrahlung im Sinne einer Melanomprävention sind das A und O bei heissen Wetter mit starker Sonneneinstrahlung.

Es ist sicherlich überflüssig zu erwähnen, dass sie bei Gewitter sich möglichst nicht im freien aufhalten sollten oder gar unter einer Buche Schutz suchen. 

Wenn sie also ein wenig acht geben - dann können sie die schönen Tage durchaus geniessen und dabei gesund bleiben.

Herzliche Grüsse.

Cord Uebermuth.

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