Mittwoch, 9. Januar 2013

Chagas-Krankheit und Migration - der Tod kommt plötzlich...

Charles Darwin hatte sie wahrscheinlich und 10 Millionen Südamerikaner und zunehmend auch US-Amerikaner und Europäer haben sie - die Chagas Krankheit.

 Zitat:
“Sie explodiert nicht wie eine Bombe,
und klingt nicht wie Kanonenfeuer.
Wie Hunger, tötet sie still.
Wie Hunger tötet sie die, die schweigen:
Jene, die zum Schweigen verdammt sind,
jene, die verdammt sind, in Vergessenheit zu sterben.
Eine Tragödie, die keinen Lärm macht,
Patienten, die nicht bezahlen können,
eine Krankheit, die sich nicht verkauft.“
(Eduardo Galeano)

Mehr als 10000 Menschen sterben jedes Jahr durch den Biss einer Raubwanze oder durch Kot der Raubwanze kontaminierte Nahrungsmittel oder Gegenstände an den Folgen einer Chagas-Krankheit - einer oft vergessenen Krankheit....

Raubwanze bei der Blutmahlzeit

Die Raubwanzen sind nachtaktiv und ihr Biss wird während des Schlafs oft nicht bemerkt. Besonders in Südamerika treibt sie ihr Unwesen und führt bereits bei sehr jungen Menschen zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden - bis hin zum Tod durch Herzversagen. Ist ein Familienmitglied an der Chagas-Krankheit erkrankt, so zerbricht in aller Regel die Familie des Erkrankten. Eine Übertragung der Erreger ist auch durch Schmierinfektion, z.B. über Säfte und Nahrungsmittel ebenso möglich, wie durch Blut oder beispielsweise ins Auge geriebene Kotreste einer mit Trypanosoma cruzi infizierten Raubwanze. Auch eine Übertragung des Parasiten von der infizierten Mutter auf das Kind ist möglich, ebenso Infektionen durch orale Aufnahme - sogar durch Einatmen kontaminierter Luft.

Die Folge einer häufig erst Jahre nach der Infektion auftretenden Herzbeteiligung sind gravierend und oft in vielen Fällen tödlich. Dabei sticht die duch eine Herzschwäche ausgelöste Belastungsintoleranz der Erkrankten ins Auge. Da Raubwanzen ihre Blutmahlzeit oft im Gesichtsbereich nehmen, sind auch Schwellungen der Augen bzw. Augenlider zu beobachten.

Die bislang bekannten Therapien haben häufig nur begrenzten Erfolg, vor allem wenn eine Infektion zu spät erkannt wird. Es gibt Larvenstadien von Raubwanzen, die so gut getarnt sind, dass diese z.B. nicht von normalem Sand unterschieden werden können, da diese sich selber mit Sand tarnen. Eine Therapie ist meist nur erfolgreich, wenn sie innerhalb von 2 Monaten nach der Infektion, wo sie oft noch symptomlos ist, begonnen wird. Danach sinken die Heilungschancen kontinuierlich...

Neben Übertragung durch Blut- und Organspenden, werden auch Infektionen durch kontaminierte Lebensmittel inzwischen beobachtet, bei denen der Kot der Raubwanzen in die Nahrungsmittel gelangt ist, so dass bei plötzlichem Massensterben, wie z.B. in Schulen oft ein bioterroristischer Hintergrund vermutet wurde. Das ganze geht aber nie gross durch die Mainstreammedien...

Inzwischen steigt die Zahl der Chagas Fälle seit einigen Jahren auch in Europa, nachdem bereits in Spanien, Portugal und Frankreich neue Erkrankungsfälle beobachtet werden konnten - vor allem bei Migranten aus Lateinamerika. Da viele der Migranten Blut spenden wird eine recht hohe Dunkelziffer an bislang unerkannten Infektionen bei Menschen in Europa inzwischen angenommen.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/tropenkrankheit-chagas-alter-parasit-neue-probleme-1640333.html

In den USA schätzt man die Zahl der mit Trypanosoma cruzi, dem Erreger der Chagas Krankheit, infizierten Patienten inzwischen auf rund 80-100000 Patienten - in Europa dürfte eine recht hohe Dunkelziffer bestehen, da die Infektion oft unerkannt bleibt. Querschnittsstudien haben aber gezeigt, dass bis zu 12.8 Prozent aller Migranten infiziert sind. Allein in Spanien rechnet man mit einer Dunkelziffer von bislang nicht identifizierten Fällen, die in die tausende inzwischen geht. Mit der im Rahmen der in Europa inzwischen vermehrt zu beobachtenden Bevölkerungswanderung auf Grund der steigenden Arbeitslosigkeit in Südeuropa und der Zunahme der Flüchtlingsströme nach Zentral und Nordeuropa ist mit einem weiteren Anstieg der Infektionen auch hierzulande zu rechnen. Wer Migration nach Europa befürwortet, sollte zumindest - ähnlich wie in den USA - Reihentests bei Migranten - auch hierzulande durchführen, um entsprechende Infektionsfälle rechtzeitig zu erkennen und weitere Schäden durch die Chagas-Krankheit in der Gesellschaft zu verhindern.

Der Kot der Raubwanzen ist vermutlich jahrelang infektiös - geeignete Schutzmassnahmen zum Schutz vor Stichen gibt es wahrscheinlich nicht - ausser man schützt seinen Schlafbereich in den Hochrisikoländern mit Moskitonetzen, welche auch den Boden um den Schlafplatz ebenfalls so versiegeln, dass ein Kontakt von Raubwanzen mit der Haut der Menschen nicht möglich ist. 

Sollte letzteres nicht möglich sein, so ist das Moskitonetz zumindest so unter die Matraze zu stecken, dass die Raubwanzen nicht der Stich beim potentiellen Wirt ermöglicht wird und dieser im Schlaf möglicherweise unbemerkt anschliessend ebenfalls infiziert wird.

Weitere Informatinen finden sie unter folgendem Link:






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