Freitag, 11. Januar 2013

Schwacher Dollar exportiert Deflation nach Europa...

Die neu aufkeimende Dollarschwäche exportiert nunmehr verstärkt die Deflation aus den USA nach Europa - und schwächt damit die europäische Wirtschaft. Dies ist auch der Grund, warum amerikanische Aktien derzeit stärker gesucht sind als deutsche Werte.

Allerdings sorgt die US-Dollarschwäche für die Verschärfung eines ganz anderen grundlegenden Problems - nämlich der gewaltigen Derivateblase, welche inbesondere die vier grössten US-Banken angehäuft haben.

Zwar sind Banken derzeit gesucht - und die Zahl der Optimisten scheint kontinuierlich zuzunehmen, aber die Anleger sollten sich durch die Kursentwicklung der Banken und vermeintliche Expertenkommentare nicht blenden lassen. In diesem Zusammenhang kann man jedem Anleger nur empfehlen die Berichte der Bundesbank zu den EU-Gipfeln sich durchzulesen. Wer dies tut, wird feststellen, dass man auf höchster Ebene mit dem schlimmsten rechnet und bereits jetzt versucht festzulegen, welche Banken noch rettungswürdig sind und welche man fallen lassen wird. Für die meisten Banken wird es in diesem Zusammenhang dann zum Toreschluss kommen.

China bereitet derweil den Exit aus dem Dollar vor - und setzt damit die US-Valuta weiter unter Druck gegenüber Euro und Yuan. Damit dürften auch die Besitzer von Derivaten in den Grossbanken der USA nun mit zunehmenden existentiellen Sorgen konfrontiert werden. Insbesondere von den US-Banken um JP-Morgan, Goldman-Sachs, Bank of America und Citigroup würde ich die Finger lassen - überhaupt steht das grosse weltweite Bankensterben erst noch an, wobei auch die Zentralbanken in ihrer Existenz bedroht sind.

Europa wird sich demnächst einer zunehmende Deflation gegenüber sehen - zum einen weil eine zunehmende Dollarschwäche, die exportorientiere Industrie in Deutschland schwächen wird und zum anderen, weil damit auch die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter steigen wird. Die Arbeitslosigkeit ist nicht gesunken, weil die Wirtschaft in Deutschland brummen würden, sondern weil schlichtweg weniger Arbeitnehme in Deutschland leben. Dies ist die Folge des demografischen Wandels einer geburtenfaulen deutschen Gesellschaft, die das Haben über das Sein stellt. 

Wenn also durch weniger Geburten weniger Arbeitslose generiert werden, dann ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der offiziellen Statistik die Folge eines zunehmenden Demographieproblems in der deutschen und europäischen Gesellschaft. Denn während durch den demographischen Wandel immer weniger Arbeitslose zu verzeichnen sind, verarmen immer mehr Menschen in Deutschland und Europa, insbesondere die ältere Generation. Dies ist auch an der Entwicklung der Hartz IV-Empfänger erkennbar und der immer länger werdenden Schlangen vor den deutschen Suppenküchen und einer zunehmenden Tendenz zur Armenspeisung in Deutschland.

Wer Aktien kauft muss sich darüber im klaren sein, dass ein Platzen der Derivateblase - sei es durch Zinsanstiege, Währungsverluste eines schwächelnden US-Dollars usw. usw. sehr rasch den Scheinwohlstand in dieser Welt ins Gegenteil verkehren kann. Zwar deutet die Gann Quartalsregel auf ein freundliches erstes Quartal an den Aktienmärkten in 2013 hin, aber drauf wetten würde ich persönlich nicht mehr. Denn ebenso gibt es Beispiel in denen die Gann-Quartalsregel versagte und Anlegern, die auf dieses Regelwerkt vertrauten im Anschluss eine negative Performance hinnehmen mussten.

Der Versuch der USA und der Eliten nun die Deflation aus den USA nach Europa über einen schwachen US-Dollar zu exportieren ist nicht nur gefährlich, sondern auch ein echtes Problem. Denn wenn der Dollar weiter schwächelt, droht die Derivateblase der US-Banken und weltweit zu platzen und unkontrolliert zu einem Kollaps der Finanzmärkte zu führen, was wiederum die bereits mehrfach angesprochene Kriegsgefahr für einen thermonuklearen Krieg oder ähnliche Ereignisse im globalen Kontext erhöhen dürfte.

Viele Grüsse.

Cord Uebermuth.

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