Dienstag, 16. Juni 2015

Mongolei - der vergessene Index...


www.bayanjargol.com
Quelle: www.bayanyagal.com


Im letzten Jahr fragte mich ein Vorstandvorsitzender eines kanadischen Start Up Unternehmens nach meiner Meinung zum Aktienmarkt in der Mongolei, weil er die Ansicht vertrat dass es ein guter Zeitpunkt sei dort sich zu engagieren. Ob er sich dort engagiert hat weiss ich nicht. Falls ja so darf er sich seit seiner Anfrage über rund 50 Prozent Wertzuwachs in weniger als 9 Monaten freuen.

Auf die Mongolei war ich vor ca. 4 Jahren erstmals aufmerksam geworden, als mir Freunde von sagenhaften Kursanstiegen am mongolischen Aktienmarkt berichteten die zum Teil 600 Prozent innerhalb sehr kurzer Zeit ausmachten. Damals warnte ich die euphorischen von den Medien angestachelten Freunde davor sich zum damaligen Zeitpunkt als der Solactive Mongolia Performance Index bei rund 100 Punkten stand sich nach solche einem rasanten Kursanstieg zu engagieren und erklärte diesen die verschiedenen Phasen, welche ein Emerging Market in aller Regel durchläuft und warnte diese vor drastischen Kurseinbrüchen.


Mongolei - langfristig interessant
aber kurzfristig rückschlagsgefährdet...




Inzwischen - 4 Jahre später - ist der mongolische Aktienindex zwischenzeitlich um fast 90 Prozent eingebrochen und markierte im letzten Jahr sein Tief bei 12.42 Indexpunkten. 

Mögliches Szenario auf Blick der kommenden Monate und Jahre im Solac Mongolia Performance Index:

Quelle: www.tradesignalonline.com

Abseits der Mainstreampresse konnte der Index seit Anfang des Jahres DAX, DOW und Co inzwischen weit hinter sich lassen und eine erste Aufwärtswelle im langfristigen Kontext etablieren. Inzwischen notiert der mongolische Leitindex rund 65 Prozent höher als noch vor 6 Monaten und rund 25 Prozent über der 200 Tagelinie, was ihn nach dem starken Kursanstieg der letzten Monate zunächst einmal korrekturanfällig macht. Die Ausbildung einer mehrmonatig verlaufenden Welle 2 Korrektur sollte in Erwägung gezogen werden.

Diese kann allerdings auch recht scharf erfolgen, dürfte dann aber wahrscheinlich vom Markt gekauft werden. Dabei wäre es völlig normal wenn ein Rücklauf an die 200 MDA erfolgt. Selbst ein Backtest an das Tief aus dem Jahre 2014 bei 12.42 Indexpunkten würde eine Welle 2 Korrektur nicht in Frage stellen, solange der Index nicht mehr unter das Tief vom letzten Jahr rutscht.

Eine tiefe Welle 2 Korrektur in der Mongolei wäre sicherlich eine interessante Möglichkeit mit akzeptablem Chance/Risikoverhältnis sich in den dortigen Markt langfristig einzukaufen. Doch für den mongolischen Performance Index gibt es nur ein Zertifikat, was grundsätzlich ein Problem darstellt, da dieses auf Grund seiner Konstrukion mit einem unkalkulierbaren Emittetenrisiko ausgestattet ist und im zweifelsfall wertlos verfallen kann.

Zwar gibt es ETF Konstrukte in den USA, diese bilden aber nicht spezifisch die Mongolei ab, sondern auch andere asiatische Märkte in den umgebenden Boomregionen.

Wer langfristig plant, sollte erwägen, statt Derivate zu kaufen, besser den Index durch den Direktkauf der entsprechenden Aktien nach zu bilden, da damit das Insolvenzrisiko der Banken umgangen wird. Idealerweise wartet der strategisch orientierte Langfristinvestor hierfür ein Welle 2 Korrektur ab, ehe er sich für längere Zeit in den dortigen Markt ggf. plant sich einzukaufen.

Nach dem Kursanstieg der letzten Monate besteht aktuell kein Handlungsbedarf sich einzukaufen. Daher ist es ratsam eine tiefere Korrektur abzuwarten und nach Möglichkeit tiefe Einstiege zu suchen - am besten unterhalb der 200 MDA. Ob dies aber passieren wird erscheint fraglich. Realistisch ist eine Korrektu des Solactive Mongolia Index bis in den Bereich von rund 14-15 Punkten - auch ein Rücklauf bis 12.43 Indexpunkte ist formal erlaubt. Geht es tiefer, dann handelt es sich nicht mehr um eine Korrektur, sondern um ein grundlegend anderes Szenario, dass dann neu ausgewertet werden muss.

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