Wie reagieren die globalen Finanzmärkte und damit die Marktteilnehmer bei einem thermonuklearen Krieg?
Mit dieser Frage werden sich nur die wenigsten beschäftigen, weil die meisten Marktteilnehmer und Menschen sich so etwas nicht vorstellen können. Doch unbeschadet der katastrophalen Auswirkungen eines Atomkrieges oder auch nur eines Atomschlages ist es angebracht sich mit den Folgen und Auswirkungen eines Atomkrieges auf die Finanzmärkte auseinander zu setzen - auch wenn im Falle eines weltweiten Atomkrieges man selber mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen nicht überleben wird.
Hierzu spiele ich verschiedene Szenarien durch:
1. Das Szenario eines begrenzten und regionalen Atomkrieges - den ich als Atomschlag definiere. Im Falle eines regional begrenzten Atomschlages dürften die globalen Finanzmärkte sofort und direkt massiv einbrechen. Die vom Atomschlag betroffenen Märkte würden auf Grund des EMP sofort ausfallen und offline gehen. Alle Börsen die noch im globalen Kontext online sind, dürften spätestens nach der dritten Handelsaussetzung wegen massiver Kursturbulenzen umgehend geschlossen werden. Weltweit ist im Falle eines regional begrenzten Atomschlages mit einem bank run zu rechnen und mit der Plünderung der Lebensmittelmärkte. Wenige Stunden nach einem solchen Atomschlag dürften weltweit bei den Nationen, die nicht vom Atomschlag betroffen sind Notfall und Katastrophenschutzpläne, einschliesslich des Kriegsrechtes in Kraft treten. Ausgangssperren und Kapitalverkerhskontrollen würden auf unbestimmte Zeit eingeführt werden. Banken und Börsen bleiben für mehrere Wochen geschlossen - je nach Verlauf auch über Monate. Sollte eine Eröffnung des Börsenhandels wieder erfolgen, so wäre damit zu rechnen, dass Aktien der Gesellschaften, die nicht durch den Atomschlag ruiniert wurden, um rund 90 Prozent an Wert verlieren werden. Der DAX würde somit nach dieser Auslegung vermutlich bei ca. 1100 bis 1200 Punkten wieder eröffnen. Gold und Silber würden gängige Zahlungsmittel werden, da durch den EMP ganze Währungssysteme in wenigen Minuten kollabieren und aufhören würden zu existieren.
2. Das Szenario eines weltweiten Atomkrieges: Es ist dies das worst case Szenario. Die fast komplette Auslöschung der Menschheit. Jedweder Handel würde binnen 30 Minuten weltweit zum Erliegen kommen. Der Ausfall der gesamten Infratstruktur würde auf Jahre, wenn nicht gar auf Jahrzehnte jedweden Handel in Form eines Börsenhandels unmöglich machen. Die Überlebenden einer solchen Katatstrophe würden eine Welt vorfinden die in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Folgen einer solchen nuklearen Katastrophe würden noch unzählige Generationen beschäftigen. Die Menschheit würde ins tiefste Mittelalter zurück geworfen werden. Alles hört auf zu existieren. Denkbar wäre nach einer Latenz von einigen Jahren bzw. Jahrzehnten, dass sich so etwas wie ein Parketthandel unter den Überlebenden wieder einstellt. DAX und Dow würden vermutlich bei 2-5 Indexpunkten wieder in den Handel starten, nachdem die Börsen über Jahrzehnte geschlossen waren. Gold- und Silberstandard wären seit Jahren und Jahrzehnten etablierte Geldstandards, die als verlässliche Zahlungsmittel auch einen Atomkrieg überstehen würden und eine nicht unwichtige Bedeutung im sich neu entwickelnden Zahlungsverkehr haben werden. Zweifelsohne würden die wenigen tausend Menschen die ein solches Inferno überleben sehr großen Herausforderungen gegenüberstehen. Da die öffentliche Ordnung komplett zusammengebrochen sein wird, dürfte das Faustrecht gelten. Erst mit zunehmenden Bevölkerungszahlen wäre nach mehreren Generationen wieder so etwas wie eine Gesellschaftsstruktur denkbar. Die Menschheit würde jedoch, sofern sie nicht komplett durch ein solches Ereeignis ausgelöscht wird, sich existentiellen Herausforderungen gegenüber stehen.
Fazit: Egal ob regional begrenzter Atomschlag oder ein weltweiter Atomkrieg. Jedwedes Atomkriegsszenario wird die Finanzmärkte zur Abschaltung ihrer Handelsplattformen zwingen - entweder weil die Infrastruktur zerstört wird oder weil die Börsen abgeschaltet werden und der Handel auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte ausgeschaltet wird.
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