Schauen wir auf das Jahr 2013 zurück, so kann man vor allem drei Entwicklungen feststellen.
- Die grössten Verlierer, waren die Edelmetalle und die Minenwerte. Über die Ursachen und die Mechanismen lässt in vielfältigerweise fabulieren. Gerade im Minensektor kamen die Aktien in einem schon als historisch einzustufenden Ausverkauf - ja man muss hier im Sektor bereits von einem Jahrhundert-Crash reden - unter die Räder.
- Verlierer waren ebenso die Sparer, die sich durch die finanzielle Repression und der negativen Realverzinsung einer zunehmenden Enteignung gegenüber sehen.
- Gewinner waren in diesem Jahr die Standardaktien.
Egal ob Dow Jones oder DAX - die meisten Indizes haben neue Allzeithochs generiert, wobei dies im Kurs-DAX einschränkend betrachtet nicht der Fall ist. Die Diskrepanz zwischen der Entwicklung der Minenwerte und den Standardaktien ist erstaunlich. Denn normalerweise gilt der Grundsatz - das die Flut alle Boote hebt. Hier scheint es aber ganz offensichtlich seiet 2011 zu einer Marktaufspaltung gekommen zu sein, bei der Standardaktien gesucht und Minenwerte verkauft wurden. Es hat den Anschein als ob hier Hedge Fonds eine klassische Short Long Strategie gefahren haben - sprich Minenwerte geshortet haben und sich im Standardmarkt long positioniert haben. Damit dürften die meisten Hedgefonds in diesem Jahr satte Gewinne gemacht werden.
Den Rest beim Jahrhundert-Crash der Minenwerte besorgten die Medien, die den Untergang des ganzen Sektors schon zur Mitte des Jahres an die Wand malten und die Anleger in Scharen verschreckten.
Dennoch sind die meisten Minengesellschaften immer noch am Markt, nachdem sie bereits zur Jahresmitte von den Medien mehrheitlich für tot erklärt wurden. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher Berichterstattung und dem Umstand dass die meisten Minen dennoch weiter existieren zeigt, dass ganz offensichtlich die Mainstreammedien tendenziös berichten. Die Antwort warum, dies so ist, darf ein jeder von Ihnen sich selbst beantworten.
Der Absturz und Crash bei den Minenwerten hinterliess Spuren. So ist die Aktie von Ascot Mining beispielsweise derzeit seit mehr 8 Monaten vom Handel ausgesetzt. Dabei sah es zur Mitte des Jahres - während der Phase des Trading Halts - danach aus, dass das Unternehmen die Kurve kriegt.
Ascot Mining - Goldproduktion startete zur Jahresmitte...
Das Unternehmen schaffte es tatsächlich im Juli die Goldproduktion in der Chassoulmine wieder zu starten und dabei in Zusammenarbeit mit dem Etico Gold Fund den Betrieb der Chassoulmine - nach Jahren der Vorarbeit - zum laufen zu bringen - und dies ohne Zwischenfälle. Bei der Chassoul Goldmine - für die Goldgehalte von teilweise mehr als 100 Gramm je Tonne Gestein dokumentiert sind - ( Lesen Sie hierzu auch folgenden Beitrag: http://indextrader24.blogspot.de/2013/05/ascot-mining-unabhangige-studie-des.html ) handelt es sich um eine Mine, die mit geschätzten Cashkosten von 450 bis 500 USD je Unze Gold als low cost Mine in Produktion gegangen ist.
Doch Ende Oktober musste offenbar der Betrieb der Mine auf Veranlassung eines einzelnen Gläubigers, wegen Restforderungen von rund 2.5 Millionen US-Dollar, wieder unterbrochen werden, da dieser sich nun die Goldmine einverleiben will. Der Gläubiger versuchte gleichzeitig auch Ascot Mining als ganzes abzuwickeln - scheiterte aber mit seinem Vorhaben vor dem Gericht in London, welches zu Gunsten von Ascot Mining entschied und im Rahmen eines als Administration Order bezeichneten Verfahrens, das Unternehmen unter Gläubigerschutz stellte, damit dieses sich rekapitalisieren und die Schulden ablösen kann.
Seit November steht Ascot Mining also unter Gläubigerschutz und arbeitet an der Rekapitalisierung des Unternehmens. Die Chancen dafür scheinen gut zu stehen, da ansonsten das zuständige Gericht für diese "Administration Order" kein grünes Licht gegeben hätte. Sollte es Ascot Mining gelingen, die Forderung des Gläubigers zu bedienen und die rund 2.5 Millionen US-Dollar an Schulden ab zu gelten, dann dürfte das Unternehmen nicht nur gestärkt sondern auch mit vollkommen neuen Perspektiven an den Markt zurückkehren. Allein die Poduktionsanlagen auf der Chassoulliegenschaft repräsentieren einen Gegenwert von rund 12 Millionen US-Dollar. Die NI-43-101 konformen Goldvorkommen der Chassoul Mine dürften sich in der Summe im Bereich zwischen 50 und 100 Millionen US-Dollar bewegen.
Die anderen Liegenschaften des Unternehmens sind wertmässig dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Unterm Strich war 2013 für die Aktionäre von Ascot Mining ein Horrorjahr - so wie für den gesamten Minensektor dies festzustellen bleibt. Gelingt allerdings die Rekapitalisierung - und dies erscheint durchaus wahrscheinlich mit Blick auf die geplanten Refinanzierungsmassnahmen, wie z.B. dem neuen strategischen Partner aus Kanada Hi Ho Silver Resources, der im November knapp 5 Prozent an Ascot Mining erworben hat - zu einem Kurs oberhalb des Kurses vor dem Trading Halt, dann könnte Ascot Mining in relativ kurzer Zeit wieder zurückkehren und komplett neu bewertet werden. Dies gilt vor allem dann, wenn im Rahmen der Administration Order die Schulden gegenüber Texel abgelöst werden und die als Pfand hinterlegte Sicherheit in Form der Chassoulmine wieder von Ascot Mining in Betrieb genommen werden kann. Beide Aktien erscheinen daher derzeit als Investment interessant,, wobei derzeit nur Hi Ho Silver Resources an der Börse gehandelt werden kann.
Dabei sollte es möglich sein in einem solchen Szenario, dass das Unternehmen binnen 1 Jahres seinen Marktwert vervielfachen kann. Da die Aktie von Ascot Mining derzeit nicht gehandelt wird, bleibt den Aktionären nichts anderes übrig als auf den Ausgang des Verfahrens und der Rekapitalisierung des Unternehmens zu warten. Ein indirektes Investment ist über die Aktie von Hi Ho Silver Resources möglich, die bis zu 60 Prozent an Ascot Mining erwerben wollen und dann über eine "Ready to go" Goldmine verfügen würden. Die Lösung erscheint dabei relativ einfach - Ablösung der Forderung der Texel Gruppe - und Wiederinbetriebnahme der Chassoulmine, die bis Oktober diesen Jahres bereits konstant ihre Goldproduktion offenbar wieder aufnehmen und steigern konnte.
Da der Minensektor nach dem fulminanten Crash in diesem Jahr, als extrem interessant angesehen werden kann, da preiswert, wurde hier das Engagement - auch unter strategischen Gesichtspunkten - weiter ausgebaut. Allerdings differenziert unter dem Gesichtspunkt, dass Low Cost Minen zu präferieren sind, die nach Möglichkeit ihren Fokus auf Produktion und weniger auf kostenintensive Exploration haben.
Hier wurde unter anderem - auch mit Blick auf die steigende Bedeutung von Lithium für die globalen Ökonomien - das Engagement bei Mineral Hill Industries (TSX: MHI.V) ausgebaut, da ich hier im kommenden Jahr mit einem Start der Liberty Hill Goldmine in Kalifornien rechne, bei der nach eigenen überschlägigen Schätzungen es möglich erscheint, dass die Goldproduktion mit Cashkosten von rund 250 bis 300 USD je Unze Gold bewerkstelligt werden kann. Lesen Sie hierzu auch die folgende auf Indextrader24 veröffentlichte Studie von Mitte diesen Jahres:
Damit wäre die Liberty Hill Goldmine eine der günstigsten Goldminen der Welt, was die Cashkosten je Unze angeht. Für weitere Phantasie sorgen hier auf die äusserst interessanten Lithiumliegenschaften des Unternehmens, deren Lithiumgehalte mit Blick auf die zunehmende Nachfrage nach Lithium weltweit - insbesondere im Hinblick auf Hochleistungsakkus mit dem Bedarf an hochreinem 99.5 % Lithium, wie sie für die Automobilindustrie und die zunehmende Bedeutung der Elektromobilität von Bedeutung sind - für Investoren interessante Werte aufweisen und zudem NI-43101 konform bestätigt sind.
Plug Power (zwischenzeitlich mit +1600 Prozent in 8 Monaten) wurde für die Neuengagements aus dem Depot geworfen. Ich kaufe davon lieber Minenwerte, wie eine Mineral Hill Industries. Die Aktie von Plug Power wurde im Allzeittief hier empfohlen und hat den Anlegern satte Gewinne beschert.
Die Aktie von Plug Power ist auf dem erreichten Kursniveau und der Vervielfachung iin den letzten Monaten für mich derzeit kein klarer Kauf mehr, sondern allenfalls eine Halteposition. Eine Korrektur des massiven Anstieges der letzten Monate sollte eingeplant werden, so dass kurz- und mittelfristig hier die Risiken die Chancen eher überwiegen.
Nokia - auch hier sehe keine Phantasie mehr für die Aktie, nach dem man für ein Appel und ein Ei die Handysparte an Microsoft verkauft hat. Die Aktie ist alles andere als preiswert nach dem diese erwartungsgemäss seit der Empfehlung in der Stunde des 20 Jahrestiefs ihr Potential von 500 Prozent abgespult hat. Mit einem KGV von rund 35 und dem Risiko behafteten Neztwerkgeschäft und Cash von rund 2.09 USD je Aktie ist hier auf die Risiken hinzuweisen, die nun dem verbliebenen Kerngeschäft anhaften. Das Beispiel Infineon zeigt, dass im zyklischen Markt der Halbleiterindustrie sehr schnell auch grosse Verluste angehäuft werden können, die sogar die Existenz eines Unternehmens gefährden können. Ohne sein Kerngeschäft aus der veräusserten Handysparte ist Nokia für mich als Anlage auf den erreichten Kursniveau uninteressant. Die Ziele wurden abgearbeitet - die Aktie hat wie erwartet ihre +500 Prozent gemacht. Lesen Sie hierzu auch die Einschätzung vom Juli 2012 als niemand mehr einen Pfifferling auf das Unternehmen gab. Damals war das Sentiment genauso schlecht, wie es heute bei den Minenwerten ist.
Damit ist das Thema bei Nokia nach meiner Lesart durch. Nokia wird sich neu erfinden müssen, wenn es langfristig als Unternehmen überleben will. Auf dem aktuellen Kursniveau ist die Aktie für mich kein Kauf mehr. Es gibt bessere und interessanter Alternativen.
Astrotech (NASDAQ:ASTC) - Die Aktie wurde vor weniger als 3 Monaten hier vorgestellt und konnte inzwischen rund +400 Prozent zulegen.
Damit ist auch hier zunehmend erstmal die Luft raus. Eventuelle weitere Anstiege können zur Gewinnmitnahme genutzt werden - zu mindestens sollten sie die Stops nachziehen. Die Aktie ist inzwischen heissgelaufen und notiert auch deutlich über den Buch- und Vermögenswerten. Eine massive Konsolidierungsbewegung ist hier in den kommenden Wochen und Monaten in Betracht zu ziehen. Auch hier ist ein Switch in Richtung Minenwerte und unterbewertete Unternehmen einem weiteren Engagement vor zu ziehen.
Es lässt sich an dieser Stelle nicht alles wiedergeben - aber im grossen und ganzen traf die Mehrzahl der Prognosen ein - egal ob im Bund Future, im DAX, Dow Jones, wo als Zielbereich die Marke von 16146 bis 16180 vor Monaten definiert wurde und mit 16174 quasi punktgenau erreicht wurde oder bei Einzelaktien. Auch was den Euro angeht und die sich anbahnenden Entwertung des Dollars - hier lagen wir oftmals richtig. Selbst den Asteroideneinschlag für die Zeit um den 16 Februar 2013, der im März 2012 für wahrscheinlich erachtet wurde, hat sich bewahrheitet - nur mit dem Unterschied, dass der Asteroid von Tschjebanisk mit der Gewalt mehrerer Atombomben der Welt vor Augen führte wie schnell die Dinge sich auf dem Planeten Erde ändern können.
Weniger erfreulich war hingegen die Entwicklung bei den Minen und Edelmetallen. Hier lagen wir nur zum Teil richtig - im Minenbereich wurden die Prognosen sogar noch auf dramatische Art und Weise unterboten, wobei auch dies in irrationalen Marktphasen in Betracht gezogen werden muss.
Gerade im Minensektor bieten sich in der gegenwärtigen Ausverkaufsstimmung - ganz im Gegensatz zu den Standardaktien - derzeit vielerorts äusserst interessante Einstiegsmöglichkeiten mit Blick auf lange Sicht. Dies gilt vor allem, wenn die unterstellte Short Long Strategie der Hedge Funds sich in Zukunft zu Gunsten einer Longstrategie in Minenwerten und Shortstrategie in Standardaktien drehen sollte. In dem Fall könnten die Minenwerte bereits in 2014 zu den absoluten Highflyern gehören.
Man darf also gespannt sein, was 2014 an den Märkten bringen wird. Langweilig wird es auf keinen Fall.
Viele Grüsse.
Cord Uebermuth.
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