Montag, 21. September 2015

Bund Future Lageeinschätzung - negatives Zinsumfeld aus Sicht der Charttechnik nur eine Frage der Zeit...

Auf Wunsch eines Mitlesers, eine Lageeinschätzung zum Bund Future im heutigen Blogbeitrag.

In 2008 wurde von mir auf das Risiko langfristig niedriger und vor allem weiter stark fallender Zinsen hingewiesen, zu einem Zeitpunkt als von offizieller Seite aus in den Massenmedien das Gegenteil seitens Trichet und Co behauptet wurde. Damals liess man seitens der EZB die Welt noch im Juni 2008 wissen, dass man eine Zinserhöhung andenke wegen vermeintlich gestiegener Inflationserwartungen usw. usw. Alles Lügen wie sich im Nachgang der Geschichte inzwischen herausgestellt hat. Zum nachlesen dazu folgender Link:


Das damalige Stimmungsbild und die generell geäußerte Ansicht, dass die Zinsen eher steigen als weiter fallen würden, fand sich im Chart so nicht wieder, der auf eine Fortsetzung der Zinserosion im langfristigen Kontext hinwies. In Zwischenupdates beispielsweise hier im Blog bzw. meiner alten Webpräsenz wurde dann auch auf die Entwicklung negativer Zinsen hingewiesen. Auch damals kam es erneut zu Unglauben und anderen Kommentaren seitens von Marktteilnehmer, die sowas für ausgeschlossen halten. Ich sage nur, dass der Chart eine andere Sprache spricht, als die Fundamentalisten es in der Vergangenheit getan haben und derzeit tun. Das war um 2011 bereits zu erkennen und wurde an dieser Stelle ebenfalls entsprechend für die Folgejahre skizziert. Ein Anstieg auf 236 Punkte darf dabei überschiessend nach wie vor nicht ausgeschlossen werden.

Inzwischen durften die Marktteilnehmer in diesem Jahr ein erstes mal beim deutschen Rentenbarometer den Hauch eines Negativzinses spüren. Schon vor einigen Jahren wurde von mir ein Szenario hier skizziert, dass sogar einen Anstieg des Bund Futures für die Zukunft auf über 200 Indexpunkte skizziert hat. Damals bereits als Verschwörungstheorie verunglimpft in den Massenmedien schwahnt inzwischen so manchem Marktteilnehmer, dass die damalig gemachten Überlegungen heute bereits gar nicht mehr zu abwegig zu sein scheinen....


Dieser Anstieg ist aus Sicht der Charttechnik ohne weiteres immer noch nicht vom Tisch und es könnte bereits in naher Zukunft passieren, dass das deutsche Rentenbarometer auch die 160´er Marke - aus welchen Gründen auch immer - im Rahmen dieses global angelegten Zinsexperimentes der Zentralbanken - nachhaltig durchbrecen wird und im Endloskontrakt - unberücksichtig der Rolleffekte im Future - in den kommenden 1-2 Jahren zunächst auf Werte von 176,85 Punkte bis 184.80 Punkte ansteigt.

Der Bund Future spiegelt den Wert einer 6 Prozentigen Bundesanleihe mit 10 Jahren Laufzeit wieder. Anleger die 6 Prozent über 10 Jahre an Zinsen erhalten haben am Ende bei einem Ausgangswert von 100 Euro je Bundesanleihe insgesamt 160 Euro in der Hand. Derzeit muss am Markt für eine solche Bundesanleihe 155 Euro auf de Tisch gelegt werden. Sprich ein Anleger erhält - unbeschadet der Spezifischen Einzelheiten eine Bruttorendite von 5 Euro in insgesamt 10 Jahren. Berücksichtigt man dabei dass er die zukünftigen Zinsen in Höhe von 55 Euro bereits am Markt bezahlt und die Zinseinnahmen erst in der Zukunft erfolgen, so hat er auf diese auch noch Steuern zu entrichten. Die Steuern die zu entrichten sind dürften die 5 Euro für die kommenden 10 Jahre bei weitem mehr als aufzehren, so dass bereits auf dem aktuellen Kursniveau von 155 Euro je Bundesanleihe mit einem fiktiven Zinskupon von 6 Prozent und 10 Jahren Laufzeit, entsprechend eine negative Rendite resultiert.

Aus Sicht der Charttechnik kann wie schon eingangs beschrieben wurde, das ganze sogar vollkommen ad absurdum geführt werden. Aus Sicht des Charts kann der Bund Future durchaus in den kommenden Jahren bis zum Jahr 2023/2024 auf Indexwerte von über 200 Punkten steigen - mit einem Idealziel bei 209,16 Indexpunkten.

Die Folge wären negative Zinsen für alle die Guthaben auf einer Bank oder bei einem Finanzinstitut ihr eigen nennen. Da niemand rational betrachtet bereit wäre negative Zinsen auf Dauer nachhaltig zu tolerieren, wäre ein Bank Run die logische Konsequenz einer solchen Entwicklung. Im Gegensatz zu Japan wo man Mitte der 90´er Jahre das Negativzinsexperiment wagte, ist heute die Technik und die Kapitalverkehrskontrollen in den letzten Jahren massiv verstärkt worden. Inzwischen sind die Strukturen derart perfide durchorganisiert, dass man jederzeit per Knopfdruck den Sparern und Anlegern die Möglichkeit nehmen kann ihr Guthaben bei Banken und Finanzinstituten abzuheben. Sprich ein negatives Zinsumfeld kann jederzeit technisch und strukturell seitens der Eliten eingeführt werden. Bargeld Auszahlungen würden dann streng limitiert werden - auf vielleicht 50 oder 100 Euro die Woche - der Rest würde als Sichtguthaben bei Banken und Versicherungen einer negativen Rendite unterworfen werden - sprich wer Guthaben hat, hat darauf auch noch Zinsen zu zahlen.

Folgendes kann in so einem künstlich geschaffenen Umfeld passieren. Die Anleger kaufen Staatsanleihen - unbeschadet der bestehenden Bondblase - aus Angst vor weiteren negativen Zinsen. Anfangs dürfte ein solcher Anstieg im Bund Future durch die Zentralbank angestossen werden - später bräuchte sie vermutlich nicht mehr viel tun und die Marktteilnehmer die dem System der negativen Zinsen auf Grund der strukturellen Blockade der Ausgangstüren und der Notausgänge, nicht entkommen können, müssten jedes Jahr auf einen Teil ihrer Guthaben zu Gunsten der Schuldner verzichten. Letztere würden sogar für ihre Kreditaufnahme sogar noch Geld "geschenkt" bekommen. In dem Augenblick beginnt dann vermutlich eine irrationale Phase, die bis zum Jahr 2023/2024 anhalten dürfte - die totale Aufblähung des Bund Futures. Der Prozess der dieser finalen Wellenbildung zugrunde liegt wird alles sprengen, was bisher in der Geschichte zu sehen war.

Bei einem Negativzins von ca. 0.62 Prozent dürfte der Bund Future bereits um die 170 Punkte notieren. Bei einem Stand von 200 Punkten müsste der Halter von Staatsanleihen bereits 40 Euro auf 10 Jahre zusätzlich bezahlen müssen. was in etwa einem Negativzins von rund 4 Prozent entsprechen dürfte. Bei einem Bund Future Stand von 210 Punkten wären dies schon pro Jahr 5 Prozent Negativzins auf Guthaben. Aus Sicht der Charttechnik sind auch solche finalen Anstieg des Bund Futures innerhalb der kommenden 10 Jahre ernsthaft zu diskutieren. Sie werden am Ende sogar freiwillig nach meinen Überlegungen von der Masse in Kauf genommen werden. Das treibende Moment wird dabei die Angst vor noch mehr negativen Zinsen sein in einem zugleich bestehenden Umfeld fehlender Fluchtmöglichkeiten und eines stark eingeschränkten Zugangs zu Bargeld.

Ich gehe davon aus, dass die laufende Welle 3 seit Anfang des letzten Jahrzehnts sich in ca. 1-2 Jahren im Bereich von 176.84 bis 184,80 Punkten im Bund Future erschöpfen wird. Die dann einsetzende Welle 4 Korrektur dürfte dann kurzzeitig wieder in das aktuelle Zinsumfeld führen. Doch die Trendwende wird das vermutlich nicht sein. Denn nach 2 Jahren Kampf mit negativen Zinsen, werden die Massen freiwillig sofort Staatsanleihen kaufen, wenn der Zins nahe oder knapp unter 160 Indexpunkten im Bund Future stehen wird. Die Denke der Masse der Sparer wird dabei lauten: Gott sei Dank keine negativen Zinsen mehr. Jetzt kaufen wir schnell den Bund Future ehe wir wieder negative Zinsen kriegen. Es wird also vermutlich bei Ständen im Bund Future um die 155 bis 160 Punkte sofort ein freiwilliger Nachfrageüberhang zu einem erneuten Nachfrageschub für Bundesanleihen führen. Die Folge wird ein finaler Welle 5 Anstieg sein, welcher den Bund Future dann am Ende bis in den Bereich von 209/212 Euro katapultieren kann (Idealziel 209.16 Punkte für 10 jährige Staatsanleihen des Bundes). Dabei setzt ein solches Szenario wirksame strukturelle Kapitalverkehrskontrollen und fehlende Fluchtmöglichkeiten in Bargeld und Vollgeld, wie Gold und Silber voraus, die naturgemäss keine negativen Zinsen tragen würden müssen.

Die Welle 5 in einem solchen Negativzinsumfeld von rund -4 bis -5 Prozent im Jahr dürfte sich dann in einem Bereich von rund 210 Euro im Bund Future erschöpfen. Ab 2024 wäre dann mit einem Kollaps im Bund Future zu rechnen, weil in der Phase des verstärkten Negativzinsumfeldes die Massen sich einem neuen Negativzinsfreien Geldsystem zuwenden werden. Dies können Edelmetalle, Tauschgeld jeglicher Art oder auch Bernstein oder was auch immer sein. Anfangs wird dieses neue Geld unter der Hand zirkulieren und mit aller Macht bekämpft und verboten werden. Doch es wird sich durchsetzen und am Ende die gegenwärtigen Geldsysteme die zur Pervertierung des Zins geführt haben, ablösen. Dieser Prozess der Ablösung der gegenwärtigen Fiatgeldsystem dürfte in rund 9 bis 10 Jahren von statten gehen. Dies schliesse ich aus dem nachfolgend skizzierten Projektionsszenario für den Bund Future für die kommenden Jahre.

Bund Future - Gegenwart und Zukunft...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com
Bund Future - Charttechnische Projektion bis 2023 

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Die Psychologische Kompenente in einem geschlossenen System mit negativen Zinsumfeld...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Die fundamentale Begründung in einer solchen Entwicklung in den kommenden Jahren werden die Massenmedien den Sparern sicherlich noch verklickern. Sobald die Welle 5 fertiggestellt ist , deren Projektion ich auf das Jahr 2023 bis 2024 veranschlage, sollten Sie Ausschau nach dem sich im "Untergrund" entwickelnden neuen Geldsystem halten, dass abseits des offiziellen Geldsystems sich in einem chronifizierten Negativzinsumfeld, etablieren wird.

Denn sobald die Welle  im Bereich von 207 bis 210 Euro im Bund Future in dem hier vorgestellten Szenario fertiggestellt ist, werden all jene die freiwillig (!!!) den Bund Future auf über 200 Punkte hochgekauft haben, vom Big Money abrasiert werden. So zumindest meine Hypothese zur zukünftigen Entwicklung im Bund Future, die mit Bargeldverbot und der totalen Pervertierung des Fiatmoneysystems einhergehen wird. Es wird das Finale der ultimativen Bondblase werden, die Perversion schlechthin. Dabei kann noch nicht einmal ausgeschlossen werden, dass es am Ende nicht sogar -10 Prozent Negativzins oder gar mehr werden - ganz im Sinne einer Hyperdeflationskomponente, die möglicherweise realwirtschftlich zu einer Hyperinflation führen wird - ohne dass man gar auch nur in irgendeiner Weise einen Zinsausgleich dafür bekommt, ja am Ende sogar noch Monat für Monat Sonderzinsen an die Schuldenmacher abführen muss...

Anleger sind gut beraten ihre Gelder bei den Banken abzuheben, soweit möglich und in Form von Vollgeld - egal in welcher Form vor Negativzinsen zu schützen. bzw. in Anlagen umzuschichten, die eine Überrendite gegenüber den kommenden Negativzinsen aufweisen, was durchaus auch Aktien sein können, aber dann ebenfalls ab 2024 einem erhöhten Risiko für eine extrem starken Finanzmarktcrash unterliegen dürften.

Viele Grüße.

Cord Uebermuth.

Hinweis: Es liegt kein Interessenkonflikt vor - von mir werden keine Finanzinstrumente auf den Bund Future gehalten.

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