Donnerstag, 3. September 2015

Draghi schickt den Euro auf Talfahrt...

Draghi, der heute seinen 68 Geburtstag feiert, sieht derzeit Abwärtsrisiken für die Wirtschaft und die Preisentwicklung in Europa.

Das Emissionslimit würde von 25 Prozent auf 33 Prozent erhöht, sofern keine Sperrminorität greife. Daraufhin soff der Euro sofort ab. Die EZB hat ihre Inflationserwartungen für 2015 daher auf 0.1% reduziert. Ob die optimistischen Inflationserwartungen für 2016 von 1.1% und für 2017 von 1.7% eintreffen, bleibt nach meinem dafürhalten noch abzuwarten. Sie wurden von der EZB jedoch gesenkt, anstatt angehoben.


Quelle des Bildzitates - Screenshot der EZB Pressekonferenz

Die EZB plant derzeit keine Ausweitung des Ankaufprogrammes, verwies aber darauf ggf. das Sonderprogramm zum Ankauf über den September 2016 hin auszuweiten, sofern die Inflationserwartungen der EZB nicht erreicht werden sollten. Die EZB sieht eine weitere Begünstigung der Binnennachfrage durch die weitere Flutung der Märkte mit Liquidität. Falls erforderlich würde man weitere Massnahmen ergreifen.

Draghi sieht darüberhinaus dämpfende Risiken für die Wirtschaft in Europa durch China. Laut Draghi sei der schwache Ölpreis einer der Faktoren für die nach unten angepasste Inflationserwartung für 2015, die auch Folge eines schwächeren BIP durch eine reduzierte Nachfrage aus den Emerging Markets sei. Ansteckungseffekte durch Vertrauensverlust wolle er dabei nicht ausschliessen. Ein weiteres Thema in der Pressekonferenz war die Auswirkung der Volalität an den Märkten auf die Finanzinstitute.


Quelle des Bildzitates - Screenshot der EZB Pressekonferenz

Draghi und die EZB habe keine Auswirkungen dieser Volalitäten auf die Finanzlage der unter Aufsicht der EZB stehenden Institute bislang beobachten können. Draghi schränkt diese Aussage jedoch ein, in dem er darauf verweist, dass diese Aussage sich nur auf die regulierten Institute bezieht. Folglich kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass andere Banken ausserhalb der Aufsicht der EZB und Finanzinstitute in Schieflage geraten sind.

Quelle des Bildzitates - Screenshot der EZB Pressekonferenz

Daraus lässt sich meines Erachtens noch eine weitere Schlussfolgerung ziehen. Systemrelevant sind nur Banken, die unter Aufsicht der EZB stehen und entsprechend direkten Zugang zu EZB Mitteln haben. Dies bedeutet im Umkehrschluss nach meiner Sicht der Dinge, dass alle Banken und Sparkassen, die nicht direkt mit der EZB interagieren dürfen, auch keine Systemrelevanz besitzen. 

Dies gilt ebenso für Versicherungen und Bausparkassen, die nicht ermächtigt sind Gelder bei der EZB zu parken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen