Dienstag, 14. November 2017

Negativer DAX Future - ist das möglich?

Negative Zinsen galten bis zum Beweis des Gegenteils lange Zeit als unwahrscheinlich. Die Realität hat die Marktteilnehmer inzwischen längst eingeholt.

Wäre es anlog zum Geschehen am Anleihemarkt denkbar, dass der DAX-Future negative Werte eines Tages aufweist - also rechnerisch unter den Wert NULL fallen könnte?

Nun - prinzipiell kann dies nicht ausgeschlossen werden, denn auch beim DAX Future handelt es sich streng genommen um ein Derivat auf den deutschen Aktien Index - also ein virutelles Konstrukt, dass Rechte verbriefen soll, aber die nicht per se dinglich gesichert sind.  Der DAX Future ist ein Termingeschäft - oder frei formuliert eine Wettschein auf den DAX-30 - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Folglich lebt er von dem Vertrauen, welches die Besitzer dieser Wettscheine an die Emittenten dieser Wettscheine erbringen. Der Wert des DAX-Future ist insofern in erster Linie von der Bonität des Emittenten dieser Wettscheine abhängig. Kollabiert der Emittent und Herausgeber dieser Wettscheine, dann kollabiert auch der DAX-Future unweigerlich. Geht der Emittent des DAX Futures pleite, dann werden die Scheine ebenfalls sehr wahrscheinlich den Wert Null annehmen. Folglich kann der DAX-Future prinzipiell zumindest auch auf den Wert Null fallen. Rechnet man dann noch die anfallenden Gebühren und Zinskosten für den Kauf und den Verkauf des DAX Futures, eventuelle Kosten für anwaltliche Hilfen um seine wertlos gewordenen Forderungen einzutreiben und die Zinsverluste hinzu, dann kann in der Summe der DAX Future sogar negative Werte für den Beistzer solcher Derivate annehmen.

Das Problem der Gesamtmärkte ist insofern auch ein Derivateproblem. Der Derivatemarkt kann zu erheblichen Störungen im Gesamtsystem führen und massiven Druck auf die Realwirtschaft ausüben - und zwar genau dann, wenn das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Funktionaität des Derivatemarktes und der dort vagabundierenden riesigen Summen plötzlich verloren geht.

Spekulationen im DAX Future - sind somit stets auch mit immanenten Risiko des Totalverlustes verbunden und sogar der Gefahr am Ende darüber hinaus einen negativen Ertragswert am Ende im Future zu haben. So kann bei einem Wert von Null oder nahe Null durch den Contangoeffekt beim Wechsel des Kontraktes auf den nächst laufenden Futurekontrakt in einer tiefgreifenden systemischen Krise der DAX Future sehr wohl für den Besitzer solcher Derivate der sich dann Long positionieren will - nahe dem Nullpunkt auch negative Werte annehmen, wenn er auf Derivate und deren Restwerte zurückgreift, die er Nahe des Nullpunktes erwerben würde wollen, was allerdings dann eine Wette auf das Überleben des Derivatemarktes darstellen würde - ehe diese von Staatswegen kurzerhand verboten werden. Im letzteren Fall ist dann sogar damit zu rechnen, dass in der Zukunft liegende Futurekontrakte ebenfalls gegen Null sinken und damit der aktuelle Futurekontrakt auf unter Null sinkt.

Eine mehr als bizarre Vorstellung, die aber angesichts des globalen Derivateproblems eines Tages durchaus Realität werden könnte - auch wenn sie gegenwärtig für die Masse unwahrscheinlich erscheint. Die Gretchenfrage ist natürlich dann, wenn es zu einer solchen "Futurekrise" kommt, wo der DAX steht. Dieser dürfte zwar nicht unter Null fallen, aber ohne Zweifel bei einem Zerfall des Derivatemarktes ebenfalls über die Futurekontrakte massiv unter Druck geraten, solange bis Derivate wegen genau dieser realwirtschaftlichen Auswirkungen durch den Staats und die Regulierungsbehörden verboten werden und nicht mehr am Markt gehandelt werden dürfen um die katastrophalen Folgen für die Realwirtschaft durch diese Massenvernichtungswaffen möglichst zu minimieren und abzufedern.

Fazit:

Meiden Sie Derivate - auch die Futures und anderen Zockerinstrumente. Da der DAX Future in der Regel auch noch auf Margin gehandelt wird, kann für den Besitzer solcher Kontrakte ein existentielles Risiko resultieren, wenn er den Nachschussverpflichtungen nicht nachkommen sollte und der Markt gegen ihn läuft. Die Ansicht dass das Risiko eines Future Besitzers begrenzt sei, weil er nur maximal bei einem DAX von beispielsweise 13000 Punkten 13000 Punkte x 25 Euro verlieren kann ist Blenderei. Denn bei 10 Future Lontrakten verliert der Besitzer im DAX Future 3.25 Millionen Euro - während bei einem DAX-Stand von 0.0001 der DAX Anleger   der den DAX 10 mal gekauft hat "nur" 129990,9999 Euro verloren hat, was natürlich auch alles andere als schön ist, aber niemals die Privatinsolvenz bedeuten dürfte, sofern er nicht auf Kredit gehandelt hat.



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