Dienstag, 3. Juli 2018

Löst die Eruption des Agung auf Bali eine plinianische Supereruption der Batur Caldera aus?

Liebe Leserin,

lieber Leser,

auf dem Planeten auf dem wir leben gelten seit einigen Jahren vier Calderen als aktiv kollaps gefährdet. Die Zahl dieser Calderen muss meines Erachtens um mindestens drei Calderen nach oben korrigiert werden - und zwar um die Fenrandia Caldera und Sierra Negra Caldera auf den Galapagos Inseln und die

Die Batur Caldera 

(direkt neben dem Agung Vulkan auf Indonesien)

Quelle des Bildzitates: NASA/USA


Die zur Zeit imposantestes aber auch wohl gefährlichste Caldera liegt auf Hawaii und ist seit mehreren Monaten gewaltige Mengen an Magma aus der East River Zone am Kilauea Vulkankomplex am fördern und zeigt Prodromi für einen Caldera Kollaps, der mit Blick auf die noch junge Menschheitsgeschichte Kataklysmuspotential hat, so denn es zu einer phreatischen Supereruption kommen sollte.

Neben den beiden auf Galapagos wieder aktiv gewordenen Calderen ist nun auch in Indonesien auf Bali in der Batur Caldera nicht unweit des dieser Tage ausgebrochenen Agung Vulkans, seit Anfang des Jahres eine zunehmende seismische Aktivität zu beobachten. Die Batur Caldera ist im Gegensatz zu den Calderen auf Hawaii und den Galapagos Inseln eine Subduktionskaldera - sprich aus den vulkanischen Kollapsereignissen vor rund 29 000 Jahren und 20 000 Jahren in Indonesien auf der Schnittstelle zweier Kontinentalplatten entstanden. Die basaltische Lava dieses Vulkankomplexes ist vermutlich sehr gasreich, was erklären würden, dass die Batur Caldera vor 29 000 Jahren und 20 000 Jahren mit gewaltigen pyroklatischen Strömen eruptiert ist.

Der Agung ist möglicherweise dabei nichts anderes als ein parasitärer Vulkankomplex der die Magmakammer und der Batur Caldera wahrsscheinlich entleert und zu einem Calderakollaps dieser Subduktionscaldera führen kann. Die Batur Caldera ist dabei um einiges größer als die Kilauea Caldera und zudem wesentlich komplexer wie es scheint. Beide Vulkan scheinen, wie auch die aktuelle Seismik zeigt miteinander in Verbindung zu stehen.



Sie besteht aus einem äusseren Caldera Bereich der rund 13 x 10 km große ist und einem inneren Calderabereich von ca. 9.6 x 6.4 Kilometern Ausmaß. Innerhalb der Caldera - also quasi direkt im Schlund dieses Supervulkans leben zahlreiche Menschen. Zudem hat sich dort in den letzten Jahrtausenden ein See gebildet, der bei einer Eruption oder Spaltenbildung in der Caldera noch für erhebliche Probleme sorgen kann, da bei einem Eindringen der Wassermassen in die sich entleerende Magmakammer ein hochexplosives Gemisch entstehen kann, welches zum Masterkollaps der Caldera selber führen kann.

Da Ausbrüche des Agung scheinbar gehäuft den Ausbrüchen der Batur Caldera vorausgingen ist zu diskutieren ob der Agung derzeit den Beginn einer Supereruption der Batur Caldera in der Zukunft anzeigt - und wenn ja, was passieren muss, damit es dazu kommt....?

Fakt ist, dass der Agung den stärksten Ausbruch seit der gewaltigen Explosion des Krakatau vor mehr als 150 Jahren in Indonesien vor einigen Jahren generierte und dabei immerhin einen VEI-Wert von 5 erreichte, wobei Wissenschaftler auch stärkere Ausbrüche des Agung nicht ausschliessen.

Was passiert also mit der Batur Caldera wenn es den Agung in einer gewaltigen Eruption sprichwörtich zerreißen sollte und dabei starke Erdbeben den gesamten Caldera Komplex erschüttern?

Wirt durch solch eine Eruption der Batur Vulkan wieder aktive und kommt es dann in der Folge zu einer Supereruption? Diese und ähnliche Fragen dürften viele Geowissenschaftler und Vulkanologen derzeit beschäftigen.

Es kann somit nicht schaden nun auch den Batur, neben der Kilauea Caldera, der Fenrnandia Caldera, der Sierra Negra Caldera und dem Taupo und den isländischen Calderen, sowie dem Yellowstone un der Long Valley Caldera in den USA im Auge zu behalten.

Darüber hinaus gehört in die Liste potentieller Kandidaten für vulkanische Supereruptionen sicherlich auch die Campi flegreii in Europa und die Buyan-Bratan Caldera, die ebenfalls in Indonesien beheimatet ist.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen