Sonntag, 3. August 2014

Banco Espirito Santo wird von der Börse genommen - die Aktionäre verlieren ihr Geld, die Sparer werden gerettet...

Berichten des Handelsblatts zufolge wie an dieser Stelle schon erwartet Banco Espirito Santo aufgespalten werden. Dabei werden die Altaktionäre sehr wahrscheinlich alles verlieren.


Gewitter mit Blitzeinschlägen über Düsseldorf...

Blitzeinschlag an der Heinrich-Heine Universität zu Düsseldorf


Die guten Teile der Bank sollen demnach mittels einer Kapitalinfusion gerettet werden und die toxischen Assets in eine Bad Bank ausgelagert werden.

Demnach sei zudem geplant, die Bank von der Börse zu nehmen und nicht mehr wieder zum Handel einzusetzen. Mit dieser Massnahme dürfte ein Bank Run morgen in Portugal abgewendet sein und zunächst eine tiefere Vertrauenskrise - sozusagen die sofortige Kernschmelze des Finanzsystems - abgewendet worden sein. Notleidend dürften hingegen die Zocker und Gläubiger der Bank werden, die so wie es aussieht entsprechend zur Kasse gebeten werden und bei der Sanierung der Bank entsprechend ihren Beitrag leisten werden.

Damit ist die Banco Espirito Santo in ihrer bisherigen Form von nun an Geschichte - die Sparer werden gerettet - die Gläubiger und Eigentümer der Bank haften hingegen so wie es aussieht vollumfänglich für das Versagen der Bank und der Unternehmensführung.

Einen Haken hat die Sache dennoch. Denn das Geld dass in die Reste der Bank gepumpt wird stammt de facto von europäischen Steuerzahlern, allem voran dem deutschen Sparern und Bürgern, welche die Mittel für die Rettungsfonds bereit gestellt haben. Damit fliessen wieder Milliarden aus Deutschland in die Taschen des Auslandes. Zudem dürfte auch Deutschland auf Grund der Mechanismen im EZB System am Ende die Risiken der geplanten Bad Bank aufs Auge gedrückt bekommen. Was für Risiken und welche Größenordnung diese haben ist vollkommen intransparent und unklar.

Für die Sparer und Konsumenten in Portugal sind das gute Nachrichten - für die Aktionäre, Gläubiger und das Grosskapital hingegen ein Fiasko . ebenso für alle Deutschen Sparer und Steuerzahler. Sehr wahrscheinlich wird morgen auch ein Credit Agricole anfangen einzubrechen, da deren Anteil an der Pleitebank ebenfalls recht hoch war. Die Kursverluste dürften vermutlich stärker ausfallen als der reale Restwertverlust in Höhe von vielleicht 14.7 Prozent an den verblieben 730 Millionen Marktkapitalisierung an der BES vom Freitag. Freilich wird die Credit Agricole am Ende wahrscheinlich nach dem Kurseinbruch der letzten Wochen Milliarden auf seine Beteiligung in der Bilanz abschreiben müssen. Innwieweit die französische Großbank und damit die französische Bankenlandschaft dann ins Strudeln kommt ist hingegen noch vollkommen unklar.

Und noch eines zeigt die Pleite der Bank. Mit Gold und Silber wären die Aktionäre und Halter von Anleihen nicht in die Pleite gegangen. Sie hätten auch heute noch ihr Vermögen im grossen und ganzen ehrhalt - zumindest ständen sie nicht schlechter als die Anleihebesituer und die Aktionäre dar. Ein Totalverlust wie er nun bei der BES sich abzeichnet gäbe es nicht. 

In wie weit ein Portugal Telecom nun nochmals unter Druck kommt im Rahmen der Abwickelung und Aufspaltung des Unternehmens dürfte sicherlich davon abhängig sein welche Verflechtungen zwischen Gläubigern und der Konkrusmasse bestehen. Die PTC dürfte wahrscheinlich nicht in der Bad Bank landen, könnte aber noch Gegenstand von Zwangsliqudierungen werden um die Bereitgestellten Mittel des EU Rettungsfonds für Portugal zu schonen. 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/banco-espirito-santo-portugal-will-angeschlagene-bank-mit-eu-hilfen-retten/10286898.html

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