Samstag, 9. August 2014

FDAX - Handelsmarken für Montag, den 11. August 2014

In der Markteinschätzung vom Freitag wurde an dieser Stelle das durchaus bewährte System der FDAX-Handelsmarken für unübersichtliche Marktsituationen angewendet.

Tatsächlich fiel der FDAX/DAX zu Beginn des Handels im Laufe des Vormittags bis auf 3 Punkte an den zuvor UT heran. Der UT bot sich somit im frühen Handel als Longeinstiegsbasis an mit Blick auf die initial schwache Eröffnung. 

Der FDAX steuerte dann im weiteren Handel  zunächst das Gap, welches der DAX ausgebildet hatte und drohte nach dem Thrusting erneut nach unten weg zu kippen, ehe er dann schliesslich den zuvor definierten GWK ansteuerte und leicht darüber hinaus schoss. 

Mit der Handelseröffnung an der Wallstreet setzen dann wieder Gewinn mitnahmen ein, ehe im weiteren Handelsverlauf der FDAX den gestern definierten OT schliesslich doch noch punktgenau ansteuerte und bei 9097 FDAX-Punkten schloss.

In der Summe bildet sich damit im Tageskursmuster ein piercing pattern aus. Gleichwohl zeigt sich auf Wochenbasis ein roter Hammer. Der untere Schatten im Wochenkursmuster suggeriert ein vermeintliches Wiedererstarken der Bullen, dürfte aber in erster Linie dem noch vorhandenen Restmomentum der vorherigen Haussebewegung geschuldet sein.

Ein roter Hammer auf Wochenbasis allein reicht hingegen als Wiedereinstiegssignal - vor dem Hintergrund des impulshaften Ausverkaufs nicht aus. Er ist daher eher dem technischen Reaktionsverhalten geschuldetund der sich wahrscheinlich ausbildenden Welle A einer A-B-C Korrektur im Abwärtstrend. Somit dürfte auch in der kommenden Woche die Volalität hochbleiben und der Markt starken Schwankungen unterliegen. Der Anstieg heute dürfte eher Shorteindeckungen geschuldet sein, die auf der Basis von Gewinnmitnahmen beruhen - und weniger durch den Wiederseintieg und die Rückkehr neuer Anlegergruppen geschuldet sein. Erfahrene Trader sind sich einer solchen Situation bewusst und werden eine technische Reaktion nur solange traden, bis die technische Reaktion sich erschöpft. Sobald diese technische Reaktion sich erschöpft dürften neue Abverkaufswellen stattfinden.

So kann die A-Welle der laufenden Welle 2/B sich bereits frühzeitig jederzeit erschöpfen und in eine Welle b down übergehen. Sollte eine solche Welle B-Down überschiessend verlaufen - und zwar in Form eines negativen Schiebemusters die heutige Tageskerze wieder neutralisieren, dann drohen dem Dax in der Folge neue Tiefsstände. Eine überschiessende B-Welle auf der Unterseite weist auf die Ausbildung einer running correction hin, die in der Folge weitere massive Kursverluste nach sich ziehen kann. Da aber eine solche schon in der welle 2 des laufenden Abwärtsimpulses aufgetreten ist, dürfte die Welle 4 Korrektur der Welle 1/A eher fünfteilig und komplex verlaufen - entwedern als bearishe Flaggenbildung, oder als Dreieck mit den Wellen a-b-c-d-e. 

Gemäss der rule of alternation droht im Anschluss an diese komplexe Korrektur ein erneuter Abverkauf des FDAX. Im Falle einer als measured bear move  stattfindenden Korrektur wäre dann im Anschluss nach Abschluss derselben ein erneuter Absturz zu diskutieren. Diese Welle wird dann entscheiden, ob sie als Welle 3 oder als Welle C geabelt werden muss. Im Falle einer Welle 3 ist dann ein Bruch der 8100´er Unterstützung zu erwarten - und zwar dynamisch und impulsiv. Rechnerisch kann diese sogar extendierend den DAX-Verfall auf bis zu 7600 Indexpunkte beschleunigen - überschiessend im Falle eines decrease Sellings sogar Kursverluste bis in den Bereich von 6900 FDAX Punkten nach sich ziehen. Diese Risiken gilt es mit Blick auf kurzfristige Positionierungen am Markt im Hinterkopf präsent zu halten.

Die Schlussbewegung von heute ist ein Achtungserfolg für die Bullen ist aber vom Reaktionsausmass bislang zu schwach, als dass der Abwärtsimpuls übergeordnet schon als beendet angesehen werden kann und von einem Wiedererstarken des Marktes gesprochen werden kann. Einem starken Anstieg stehen zahlreiche Positionsschieflagen auf der Oberseite gegenüber. Im Gegensatz zum Dow Jones hat der DAX seine 50 Wochenlinie und die 200 Tagelinie bereits aufgeben müssen. Der Bruch beider Durchschnitte ist als hoch signifikant einzustufen.

Ein weiterer Umstand spricht gegen ein deutliches Widererstarken der Bullen in den kommenden Wochen. Dieser Umstand ist darin begründet dass der DAX von nun an sich per Definition in einem neuen Abwärtstrend sich befindet. 

Der primäre Aufwärtstrend ist seit gestern Geschichte im DAX...

Um eine übergeordnet optimistische Erwartungshaltung zu rechfertigen hätten weder FDAX noch DAX unter ihre Jahrestiefs fallen dürfen. Da sind im Sinne Elliots schon ein Unterschreiten um einen Punkt von Relevanz - vor allem im DAX, der gleich 10 Punkte unter das Jahrestief rutschte. Somit ist per defintion jede Gegenbewegung im DAX/FDAX nur als technische Reaktion einzuordnen.

Formal mag dies ein fisching the stops Mannöver gewesen sein, wie es market maker gerne praktizieren. Doch im charttechnischen Sinne wurde damit ein neuer Abwärtstrend mittelfristig eingeleitet. Oder anders formuliert. Spätestens seit gestern ist die Bullenparty im DAX bis auf weiteres vorbei. Anstiege im DAX und FDAX sollten daher eher zum Aussteg genutzt werden. Achten sie auf die entsprechende Musterausbildung.

Da der DAX bei 9009 Punkten aus dem Handel ging und der FDAX höher notierte zum Handelsschluss darf davon ausgegangen werden, dass am Montag bereits der FDAX wieder Kurs in Richtung 9000 Punkte nehmen wird, womöglich diese Marke auch unterschreitet. 

Sollte das Wochentief bei 8903 FDAX-Punkten unterschritten werden, dann droht eine weitere Verkaufslawine sollte es dabei unter die 8800 Punktemarke gehen, dann drohen zudem dramatische Kursverluste bis in den Bereich von 8110 FDAX Punkten. Dort könnte es dann zu einer Erholung kommen, die den DAX dann auf 8500 steigen lassen könnte.. Gegen diese Variante spricht das piercing pattern - für diese Variante das Bild auf Wochen- und Monatsbasis, sowie die Entwicklung im Bullish Percent Index, welcher nun trotz der Erholungsbewegung im Dow Jones gester im späten Handel für die USA Aktienmärkte eine bestätigten Bärenmarkt signalisiert. Dabei droht der Bullish percent Index im Dow nun zukünftig auf Werte von unter 30 abzufallen, wobei im Extrem mittel und langfristig auch Werte von 5-20 diskutiert werden müssen. Für die Aktienmärkte droht daher übergeordnet weiterers Ungemach. Daran dürfte auch das Schlagen diverser Hoffnungshaken nichts ändern, zumal sich die konjunkturelle Entwicklung anfängt einzutrüben.

Sollte 8903 nicht halten, dann könnte es einen schwarzen Montag geben. Daher sind die folgenden FDAX-Handelsmarken nur als Orientierungsmarken zu verstehen und in der gegenwärtigen Marktphase mit Vorsicht zu geniessen.

FDAX Handelsmarken für Montag den 11. August 2014

GWK  -  9049 FDAX-Punkte

OT - 9195 FDAX-Punkte

UT - 8998 FDAX-Punkte

Das Erreichen des OT dürfte angesichts des Wochenbildes eher schwierig werden, daher ist im Bereich des OT´s die Eröffnung einer shortposition mit Ziel GWK und nachfolgend dem UT zu diskutieren. Sollte der OT gar nicht erst erreicht werden, dann ist  - vor allem bei schwächerer Eröffnung mit erneut fallen Kursen zu rechnen, wobei dann wahrscheinlich bereits bei 9101 Punkten Schluss ist. Ebenso dürfte der Markt bei einer Eröffnung oberhalb des Schlusskurses vom Freitag dazu tendieren seine Gewinne seitens kurzfristig agierender Marktteilnehmer wieder mit zu nehmen.

Ein signifikanter Fall unter den UT kann bei Versagen der gap close variante im DAX bei 9009 Punkten zu einem weiteren Kursrutsch führen, der keinesfalls mehr die 8903 unterschreiten darf um schlimmeres zu verhindern. Somit steht der Anstieg vom Freitag auf tönernen Füßen. Auf der anderen Seite ist der Bär sicherlich nicht noch nicht tot - sondern wartet nur auf seine nächste Attacke.um den Bullen unter den Marktteilnehmern eins überzuziehen. Er verschnauft nur. Darauf weist die abwärtsgerichte Impulsrichtung im DAX hin.

Ein piercing pattern im Tageschart erscheint daher allein kein ausreichender Grund für einen strategischen Longeinstieg.  Sollte es versagen, dann dürfte eine noch dramatischere Abverkaufswelle folgen, weil viele die auf eine stärkere Erholung gesetzt haben, dann umgehend ihre Positionen wieder glatt stellen dürften. 

Somit ist zwar eine komplexe Distributionsbewegung im Sinne einer Welle 4 der Welle 1/A - möglich - mehr aber ist hingegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher als unwarscheinlich anzusehen. Der UT als potentieller Longeinstieg ist daher mit Vorsicht zu geniessen, da er in einem Abwärtsternd als Shortrigger fungieren kann. Ziel wäre dann 8800 bis 8700 FDAX-Punkte auf Tagesbasis. Überschiessend freilich in den schneller werdenden Märkten sogar noch tiefer. Dabei kommt der mittleren Bollinger Bande im Monatschart bei 8850 FDAX Punkten eine zentrale Schlüsselfunktion zu. Sollte diese nämlich nicht halten, dann wird aus der bisherigen Korrektur ein handfester Crash. Mit Blick auf die hohen Marginpositionierungen an den Märkten, also dem Handel auf Kredit, könnten weitere Zwangsliqudierungen der auf Kredit gekauften Standardwerte weitere Kursverluste nach sich ziehen.

Sollte es keine weiterführende Erholungsbewegung geben und weitere Anschlussverkäufe zunächst ausbleiben, dann dürften spätestens im Bereich der 200 Tagelinie als allgemeiner Marktkonsens Profittaking mitnahmen einsetzen und die  Gruppe kurzfristig agierender Marktteilnehmer direkt wieder ihre Positionen auf short drehen. Gleichwohl liegen im Bereich von 9200 bis 9300 inzwischen massive Schieflagen im Markt, weöche sicherlich dankbar eine etwaige Erholung zum Abbau ihrer Longpositionierunen nutzen dürften. Sollte eine solche Bewegung ausbleiben, dann dürfte bei dieser Gruppe der Marktteilnehmer das grosse Zittern anfangen. In dem Fall sollte dann vorher eine Welle b bis unter 9000 Indexpunkte erwartet werden ehe anschliessend der Markt versuchen dürfe eine letzte Bullenattacke zu fahren. 

Am ehesten erscheint mir eine bärischer Verkeilung wahrscheinlich zu sein, die am Ende nach den Wellen a-b-c-d-e eine Fortsetzung der dramatischen Abverkaufsbewegung nach sich ziehen wird.


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