Donnerstag, 21. August 2014

Island ruft den zivilen Notstand aus - Bardarbunga zeigt Zeichen für eine anstehende Supereruption...

Der nach dem Katla größte Vulkan in Island mit dem Namen Bardarbunga zeigt seit 16. August nach über 100 Jahren der Ruhe Anzeichen für eine bevorstehende Eruption. Am 18. August wurde die Alarmstufe auf orange angehoben.



Der Bardarbunga ist ein Stratovulkan, der auf einer ca. 10 km Durchmesser fassenden Caldera von 700 Metern Tiefe sitzt und von einem Eispanzer bedeckt wird. Damit ist er nur geringfügig kleiner als der Katla im Süden Islands.

Sollte es zu einem Einsturz der Caldera kommen, nach dem der Bardarbunga als parasitär wirkender Abfluss des Magmas der unter der Caldera gelegenen Magmakammer gewirkt hat, dann besteht die Gefahr einer Supereruption, die eine Vulkaneruption im Sinne eines reinen Stratovulkans Ausbruchs bei weitem in den Schatten stellen dürfte.

Zum einen würden bei einem Einsturz der Caldera - beispielsweise durch eindringende Wassermassen in das Calderasystem ein hochexplosiver Druckgradient unterhalb der Calderadecke aufbauen der explosionsartig gewaltige Tephramengen in die Atmosphäre schleudern kann und in der Lage ist in Europa das Klima auf Monate, wenn nicht gar Jahre massiv zu beeinflussen - mit entsprechenden Frostlagen im Sommer und Ernteausfällen auf der Nordhalbkugel.

 
 
 
Im Falle einer Supereruption rechne ich mit dem Ausstoss von 100-150 km³ Tephra und dem größten Ausbruch seit der Explosion des Tambora im Jahre 1815. Auf dem Volcano Explosivity Index dürfte ein Ausbruch des Badarabunga mit nachfolgendem Einsturz der Caldera einen VEI-Wert von 7 erreichen.
 
Derzeit wird das Thema in den Medien noch flach gehalten. Gleichwohl hat Island begonnen die Region zu evakuieren und dafür den zivilen Notstand ausgerufen. Der letzte große Ausbruch dieses Vulkans war 1480 und davor 870 nach Christi Geburt. Beides waren ausgesprochen große Ausbrüche.

Da im Holzän der Bardarbunga alle 250 bis 600 Jahre ausgebrochen ist, dürfte in absehbarer Zukunft dieser erneut ausbrechen. Ob es dabei zu einem Einsturz der gewaltigen 10 km Durchmesser großen Caldera kommen wird und in der Folge zu einer Supereruption, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Die Gefahr besteht zweifellos. Sollte es dazu kommen, dann stehen auf der Nordhalbkugel für die kommenden Jahre dramatische klimatische Veränderungen an.


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