"Der Aktionär" gehört zu den beliebtesten Anlegermagazinen in Deutschland. Viele Kleinanleger vertrauen auf die Ausführungen der Autoren dieses Magazins. Doch was "Der Aktionär" sich dieser Tage im Fall der Pleitebank Banco Espirito Santo geleistet hat, erinnert schon sehr stark an den Fall Enron.
Eigentlich ein Fall für die Staatsanwälte...
Anstatt die Pleitebank aus Portugal zu retten, sollte man sie pleite gehen lassen. Nur so kann ein Finanzsystem gesunden.
Allerdings ist Ehrlichkeit in dieser Finanzkrise ein seltenes Gut. Denn es wird weiter gelogen und betrogen.
Anstatt die Anleger vor einem Kauf der Aktie zu warnen, wurde noch vor wenigen Tagen im "Aktionär" grossspurig zum Kauf der Aktie geraten. Diese Kaufempfehlungen erfolgten als bereits klar war, dass die Konzernmutter Banco Espirito International Glübigerschutz benatragt hatte - kurzum in die Insolvenz ging - und der Chart eine weitere Abverkaufswelle signalisierte. Der Antrag auf Gläubigerschutz wurde bereits am 18. Juli 2014 gestellt.
Dennoch empfahl das Anlegermagazin der Aktionär den Lesern die Aktie zum Kauf - und dies bereits mehr als 9 Tage nach Antrag auf Gläubigerschutz ! Lesen Sie selbst:
http://www.deraktionaer.de/aktie/banco-espirito-santo--endlich-wieder-gute-nachrichten-75720.htm
Selbst die Mainstreampresse blies ins gleiche Horn, die portugisische Notenbank log ebenso, wie die Politiker in den Medien logen.
Weitaus schlimmer aber das Gebahren von Goldman Sachs, welche trotz des bereits beantragten Gläubigerschutzes, den Anlegern einen Kauf der Bonds der Pleitebank empfahl - wohlwissend, dass bereits vorher die Bank ihre mit 100 Millionen Euro auf Pump finanzierten Käufe eigener Aktien mit dem Versuch den Markt zu manipulieren nivellieren und auflösen musste, da nach der Rückrufaktion des Kredits durch die HSBC diese zwangsliquidiert werden mussten. Es muss als unwahrscheinlich angesehen werden, dass Goldman Sachs nicht über die Positionsschieflagen der Banker bei dem Versuch auf Pump den Kursverlauf zu stützen, wussten.
Goldman Sachs dürfte nach der Veröffentlichung über seine zuvor stattgehabten Käufe, diese Anteile an der Pleitebank an unbedarfte Anleger ungeniert abgestossen haben. Dies wurde so denn auch heute kurz vor Ende der Handelssitzung bekannt ehe wenige Minuten später die Aktie endgültig vom Handel ausgesetzt wurde.
Somit stellt sich die Frage, wer hat die Credit Defaul Swaps der Pleitebank gehalten? Es ist klar, dass die Bank ohne Kapitalerhöhung nicht überleben wird. Ein Bank Run ist bei einer Pleite der Bank vorprogrammiert, wenn am Wochenende keine Lösung gefunden wird.
Inwieweit die Anteile an der Portugal Telecom zwangsliqudiert werden müssen ist nach wie vor offen. Sollten die Anteile der PTC wegen der Insolvenz des Unternehmens und der Forderungen der Gläubiger zwangsliquidiert werden müssen, so sehe ich die Anteile der PTC auf ca. 0.25 Euro je Anteilsschein fallen. Mehr dürfte bei einem plötzlichen Abverkauf der von der Banco Espirio Santo gehaltenen Anteilsscheine der PTC wohl nicht vom Markt bezahlt werden.
Klar ist, dass die Halter der Bonds ebenso wie Aktionäre der Bank nun um ihr gesamtes eingebrachtes Kapital und die Sparer um ihre Ersparnisse fürchten dürfen. Gelingt die Rettung nicht, dann ist am Montag Schluss mit lustig bei der portugisischen Bank und ihren Sparern.
Für Deutschland wird das schon jetzt ein teurer Spass werden. Mehr noch - unklar bleibt welche Auswirkungen dies alles auf den gewaltigen Derivatemarkt haben wird, der durch dieses Ereignis zum platzen gebracht werden kann und in eine Abwärtspirale einmünden kann.
Ein Platzen der globalen Derivateblase ist ohne weiteres jederzeit möglich. Daher sollten sie alle Finger von Derivaten der Finanzindustrie lassen und besser in Minenwerte - allem voran in Junior Minen Aktien . und natürlich in physisches Gold und Silber investieren.
Ein Platzen der globalen Derivateblase kann jederzeit zu einem parabolischen Gold und Silberpreisanstieg führen. Sollte es bei den Edelmetall hingegen nochmal zu einer über die Futuremärkte initierten Schwäche kommen, dann wären diese Bewegungen als Geschenk und Einladung zum Kauf anzusehen - ehe das globale Zockerkasino anfangen wird zu implodieren. Auch hier wirft die argentinische Staatspleite ihre Schatten voraus. In spätestens 29 Tagen ist Argentinien offiziell bankrott. Gut informierte Blogs berichteten schon lange vorher über die drohende Staatspleite Argentiniens, während die Mainstreampresse mal wieder schwieg...
Viele Grüße.
Cord Uebermuth.
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