Montag, 26. Januar 2015

Der verschnupfte Schneemann...

Schneemänner sind von Natur aus besonders sensible und empfindliche Wesen. Die Lieblinge der Kinder und des Winters lieben es für gewöhnlich besonders kühl. Deshalb sind sie auch so cool. Doch bereits geringfügige Veränderungen ihres thermalen Umfeldes können im ungünstigen Fall für die coolen Typen in Weiss zu einer existentiellen Bedrohung werden. Daher sterben jedes Jahre gegen Ende des Winters abertausende Exemplare dieser seltenen Geschöpfe.

Bereits ein leichter Anstieg der Umgebungstemperatur lässt den Homo candidus, der korrekterweise wissenschaftlich als Schneemensch zu bezeichnen ist, verschnupft reagieren und richtig elend aussehen. Er schmilzt nur zu gerne bei entsprechender Wärme seiner Umgebung dahin - und dies meist schneller als ihm lieb ist...

Homo candidus - einfach nur cool...
In solchen Fällen kullern dem Schneemann nicht nur dir Tropfen seiner laufenden Nase - sprich der Biomöhre in seinem Gesicht - nur so herunter - mehr noch: Die Augen des freundlichen Gesellen fangen ebenso an zu schwitzen, was für gewöhnlich kein gutes Zeichen im Hinblick auf seine Gesamtverfassung ist. Denn Schneemänner sind von Natur aus glückliche und fröhliche Wesen.

Sie sind weder aus Zucker noch aus Watte gemacht und dennoch sollte man sie so behandeln, als wären sie es. Denn sie nehmen es einem sehr übel, wenn sie zu hart angefasst werden. In solchen Fällen kann es daher passieren, dass ein Schneemann sich sehr schnell unfreiwillig in seine Einzelteile auflöst - auch wenn sie das nicht mögen. Auch zu rüden Umgang verträgt auf Dauer selbst der beste und coolste Schneemann nicht. Dafür stecken sie für gewöhnlich frostige Zeiten umso besser weg. Doch wenn die Natur ihnen mit Hitzewallungen begegnet sind sie unmittelbar in Gefahr und bedroht.

Sie spüren die Bedrohung und reagieren in solchen Momenten nicht nur sofort verschnupft, sondern ihnen tritt sprichwörtlich der Angstschweiß auf die Stirn. Und hat ein Schneeman erstmal Schneeebola - dann fallen ihm sogar die wunderschönen wallnussbraunen Augen aus.

Schneeebola - Frühphase
In solchen Situationen nehmen die anfänglich diskret verlaufenden Veränderungen im Gesichtsbereich mit Zunahme der Hitzeattacken deutlich zu. Neben dem Ausfall der Möhre ist meist im fortgeschrittenen Stadium der Schnupfen eines Schneemannes schon in eine Sepsis aller Schneeorgane übergegangen - Haarausfall inklusive. Aus dem einst prachtvollen Exemplar kann dann sehr schnell eine traurige Gestalt werden.

Diese Veränderungen äußern sich dann nicht nur in einem verstärkten Haarausfall, sondern ebenso in Form einer zunehmenden Kachexie seiner äußeren Erscheinungsform - also der kontinuierlichen Abmagerung und dem Verlust an körperlicher Fülle - seiner so ansehnlich runden Formen.

Was beim Menschen verpönt ist, ist bei einem coolen Schneemann in der Regel das Schönheitsideal schlecht hin_ Seine Rundungen. Ganze Generationen von  Kinderherzen konnten sich bereits an ihnen erfreuen. Und die gilt nicht nur für ihre Erbauer, sondern auch für ihre Fans.

Der Schneemann gehört angesichts der Folgen der globalen Erderwärmung inzwischen zu den besonders bedrohten Formen der Wasserarten auf dem Planeten. 

Der Angstschweiß des Schneemanns und sein zunehmender körperlicher Zerfall bereiten vielen Beobachtern dieser Spezies zunehmend Sorgen und können nur durch liebevolle beherzte Intervention abgewendet werden. So ist er vor allem vor weiter zunehmenden Hitzewallungen seiner Umgebung tunlichst zu schützen, sofern er nicht .einem vorzeitigen Ende seines Lebens entgegensteuern soll.

Wie eine solche lebensrettende liebevolle Maßnahme aussehen kann, zeigt der kleine Maulwurf von Malik bereits in jungen Jahren den größten Fans der Schneemänner - den Kindern. Man verfrachte sie am besten auf einen Sessellift und befördere sie hoch hinauf in de verschneiten Gipfel der Berge - auf die alpinen schneebedeckten Landschaften der möglichst unberührten Bergwelt. 

Dies hat sich inzwischen vor allem in den Alpen herumgesprochen. Dort wurden in den letzten Jahrzehnten bereits eine für die Scheemänner dieser Welt Unmengen an Sesselliften montiert, die jedes Jahr Millionen von Schneemännern - egal ob groß oder klein - in die schneeweiße Pracht der Berge transportieren, wo sie dann durch den Tiefschnee wedeln oder einfach nur den Ausblick auf die grandiose Kulisse der Alpen genießen. Da treibt selbst die strahlenste Sonne bei frostigen Temperaturen den kugeligen lustigen Gesellen keinen Angstschweiß mehr auf die Stirn.

Nein, Schneemänner müssen heutzutage nicht mehr vorzeitig ableben, so denn man ihnen rechtzeitig zur Hilfe eilt und ihnen die nötige Fürsorge zukommen lässt.

Sollten sie daher an ihrem liebsten Schneemann die ersten Tropfen an seiner Biomöhre im Gesicht herunter laufen sehen, dann steckt meist mehr als nur ein Schnupfen dahinter. Taschentücher bringen da allenfalls nur symptomatisch Abhilfe. In solchen Fällen ist der Schneemann meist bereits in existentieller Gefahr und wenn sie nicht aufpassen schmilzt er schneller dahin, als ihnen lieb ist. Meist sind die Arme schon futsch, ehe er sich noch selber helfen könnte.

Und ist der Schneemann erst einmal im Erdreich versickert, dann ist es zu spät ihn wieder zum Leben zu erwecken. Daher macht es durchaus Sinn Schneemänner zu hegen und zu pflegen, so denn sie lange Freude mit ihnen haben wollen. Denn die frostigen Kerle sind für jeden Spass zu haben und bereiten - selbst wenn sie nur in der Landschaft herumstehen - stets eine Riesenfreude. Deshalb haben Kinder sie auch schon längst in ihr Herz geschlossen...
 

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