Am Donnerstag richten sich alle Augen nach Frankfurt auf den EZB-Tower, wenn um 14:30 die Pressekonferenz beginnt und Draghi die Entscheidung des EZB-Rates bekannt geben wird. Man mag zu solchen Pressekonferenzen stehen wie man will. Für sinnvoll erachte ich die Selbstinzenierung der Notenbanken nicht. Denn entweder entscheidet man etwas - oder nicht. Das ganze drum herum Gelabber der Zentralbanker ist mit Verlaub gesagt eine Verarschung der Anleger.
Derzeit wird an den Märkten auf den Start des seit fast 1 Jahr angekündigten QE-Programmes der EZB spekuliert. Der DAX steigt im Vorfeld der Sitzung deutlich in Erwartung das die EZB am Donnerstag liefern wird. Doch es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die EZB nicht liefert. In dem Fall würde vermutlich ein solcher Schritt erst im März auf der nächsten EZB Sitzung kommen. Die Deutsche Bank liess bereits verlautbaren, dass man dort mit QE-Massnahmen der EZB erst im März rechnet. Wie zuverlässig die Einschätzung der Deutsch Banker sind wird sich am Donnerstag zeigen.
Sollte dies tatsächlich der Fall sein, dass QE erneut verschoben wird, dann könnte es passieren, das im Euro Short positionierte Marktteilnehmer eindecken und den Kurs des Euro´s nach oben treiben und der DAX erneut auf Tauchstation geht und die Sitzung im März abwarten wird.
Es gibt gute Gründe für die EZB die QE-Massnahmen zu verschieben. Da wäre zum einen der Widerstand der Bundesbank und der Deutschen Ratsmitglieder gegen solche Massnahmen. Zum anderen die noch nicht stattgehabte Griechenlandwahl, die am 25.1. stattfinden soll.
Auch die Konjunktur scheint laut dem aktuellen ZEW-Index wieder Fuss zu fassen. Ein gewichtiger Grund möglicherweise QE erneut zu verschieben und das Pulver trocken zu halten. Letztenendes bleibt abzuwarten, wie der Markt die Entwicklung am Donnerstag beurteilen wird.
Ich schrieb vor ca. 2 Wochen, dass der DAX relativ direkt bis auf 10500 Indexpunkte ansteigen kann, solange er per Tagesschlusskurs oberhalb von 9624 DAX Punkten bleibt. Diese direkte Anstiegsvariante wurde weiter skizziert, dass bei einem solchen Anstieg auf 10500 Indexpunkte anschliessend ein Rücksetzer bis auf 8789 Indexpunkte folgen dürfte, sofern die 10500 Marke nicht direkt und signifikant überschritten wird.
Erst oberhalb von 10500 Indexpunkten per Wochenschlusskurs darf und kann über Kursziele im Bereich von 11500 und nachfolgend 12200 Indexpunkte fabuliert werden.
Daher hat diese Woche eine Weichenstellungsfunktion für die kommenden Monate. Der Ausgang bleibt weiterhin offen. Eine neutrale Gewichtung erscheint daher angebracht und es sollte die weitere Entwicklung der Signallagen abgewartet werden.
Seit dem Austritt der SNB sind die Markterwartungen für einen Beginn der QE-Massnahmen am Donnerstag massiv gestiegen. Sollten diese tatsächlich enttäuscht werden, dann kann es passieren, dass der Euro massiv steigt und den DAX deutlich unter Druck setzt. Insofern gilt es solche Risiken beim Handeln einer Erwartungshaltung zu berücksichtigen und auch die Möglichkeit unerwarteter Entwicklungen vor Augen zu führen.
Man muss davon ausgehen, dass Insider der Bankenszene wahrscheinlich bereits wissen, was kommen wird und sich entsprechend positionieren werden.Da der größte Profit für die Bankenszene immer aus Situationen heraus entsteht, mit denen die Masse nicht rechnet halte ich es durchaus auch für möglich, dass QE tatsächlich erneut verschoben wird.
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