Der Euro ist neben dem Dollar die zweitgrößte Währung des Weltfinanzsystems. Und wenn diese gegen den Schweizer Franken heute in einer wahrlich historischen Minute um über 25 Prozent fällt, dann sagt das sehr viel über den wahren Zustand der Eurozone aus.
Nicht nur dass der Euro reihenweise charttechnischer Verkaufssignale strategischer Natur in aller Welt ausbildete. Der Kurssturz und die Aufgabe der Stützungskäufe durch die SNB eine Woche vor der Sitzung der EZB über geplante QE Massnahmen zum Ankauf von Staatsanleihen, zeigt, dass die Schweizer Nationalbank keine weiteren Risiken im Euro tragen will.
Die US-Amerikaner dürften bereit im Schlaf gelegen haben, als die Entscheidung bekannt wurde. Da wurden binnen Minuten weltweit unzählige Milliarden an Vermögen umverteilt und vernichtet. Es ist davon auszugehen, dass diese Kursbewegungen einige große Adressen in schwere Schieflage gebracht haben. Dies dürfte vor allem Hedgefunds getroffen haben. Der Kurssturz an den Börsen im frühen Handel zeigt, dass da einige große Player förmlich abrasiert worden sind.
Wer oder welche Institutionen gegen die Wand gefahren worden sind wird sich sicherlich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Einen solchen Kursturz dürften viele Anleger die im Euro Long waren beim Schweizer Franken nicht überlebt haben. Dies gilt auch für große Adressen. Es dürfte reihenweise Zwangsliqudierungen gegeben haben, welche als Folge dieses Massnahme der SNB, erfolgt sein dürften.
Ohne Plunge Protection Team wären wohl die Aktienkurse weltweit direkt auf Talfahrt gegangen.
Es muss allerdings davon ausgegangen werden, dass die Anleger die da gegen die Wand gefahren worden sind nicht mehr an den Markt zurückkehren werden. Die Weichenstellung die durch diese Massnahme erfolgte dürfte weitere Nachbeben zur Folge haben. Womöglich war dies aber auch erst das Vorbeben zum großen Hauptbeben.
Denn wenn die SNB sich vom Euro lossagt, dann hat das Folgen. Das diese Nachricht in einer Situation kam, in der wichtige Charttechnische Unterstützung kurz davor waren sich durch zu setzen, zeigt, dass die Zentralbanken weiterhin systematische an der Umverteilung des Wohlstandes aus Europa in den Rest der Welt arbeiten.
Dazu passt auch, dass die SNB den Einlagenzins am 22.1.2015 statt auf -0.25% zu setzen nun auf -0.75 Prozent anhebt.
Und trotz dieser negativen Zinsen, präferiert die internationale Grossfinanz den Schweizer Franken.
Was kann daraus gefolgert werden?
1. Um den Euro ist es nicht gut bestellt. Die Situation ist schlechter als man uns erzählt.
2. Die Freigabe des Wechselkurse dient der internationalen Finanz als Möglichkeit den Schweizer Franken als Rettungsboot zu verwenden, wenn der Euro kollabieren sollte. Daher ist man dort bereit sogar jährlich 0.75 Prozent an Zinsen an die Schweizer Nationalbank zu zahlen.
3. Wenn der CHF als Rettungsboot konzipiert ist, dann weist dies 10 Tage vor der Wahl in Griechenland darauf hin, dass Griechenland womöglich aus der Eurozone ausscheiden wird und dass man mit einem Einbruch beim Euro rechnet. Das Ausmass dieses zukünftigen Einbruches beim Euro müsste daher größer als der Anstieg beim Schweizer Franken sein.
Dies lässt daher tief blicken auf mögliche zukünftige Entwertungen beim Euro. Möglicherweise steht sogar eine Währungsreform an, an der die SNB die Schweizer nicht beteiligen will, weshalb sie die Stützungskäufe beim Euro abbricht. Sollte sie nun anfangen die angehäuften Euroanleihen zu liquidieren, dann dürfte dies den Euro deutlich unter Druck setzen.
Dies würde auch erklären, warum Sachwerte wie Aktien und Öl, aber auch Gold und Silber nach Bekanntgabe der Massnahme umgehend nach einem Schwächeanfall anfingen zu steigen.
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